Berufe im sozialen Bereich
Es existieren eine Menge Berufe im sozialen Bereich, die sich darauf konzentrieren, Menschen in verschiedenen Lebensbereichen zu unterstützen und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Die Jobmöglichkeiten sind daher vielfältig und decken eine breite Palette von Bedürfnissen ab, angefangen von der Kinder- und Jugendhilfe über die Familienberatung bis hin zur Altenpflege.
In jedem dieser Bereiche spielen Fachkräfte eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung sozialer Probleme, der Förderung der persönlichen Entwicklung sowie der Steigerung der Lebensqualität von Einzelpersonen und Gemeinschaften. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten variieren je nach Spezialisierung und Arbeitsumfeld.
Arbeitest du gern mit Menschen zusammen, bist körperlich fit und kannst dich gut in andere Personen hineinversetzen? Dann stehen die Chancen gut, dass du im Sozialbereich arbeiten kannst. Wichtig ist ebenso, dass du psychisch stabil bist und mit Stress gut umgehen kannst. Anderenfalls macht dir ein Job in der Branche womöglich nur kurzfristig Spaß.
Für das Treffen einer beruflichen Entscheidung kann es ebenso hilfreich sein, wenn du dich mit Fachkräften austauschst. Hast du keine persönlichen Kontakte, eignen sich berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn, um Sozialarbeiter, Pädagogen sowie andere Fachkräfte anzuschreiben und nach ihren Erfahrungen zu fragen. Auf diese Weise erhältst du einen ehrlichen Einblick in die Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen, die dich erwarten.
Welche Berufe im sozialen Bereich gibt es?
Da die Vielfalt der Sozialberufe sehr groß ist, können wir an dieser Stelle nur einige der beliebtesten Tätigkeiten vorstellen, um dir einen ersten Einblick in mögliche Arbeitsfelder zu geben.
Ein gängiger Beruf ist der des Sozialarbeiters. Diese bieten ihren Klienten individuelle Beratung, emotionalen Beistand sowie praktische Unterstützung an, damit sich ihr Lebensweg wieder stabilisiert.
Da Krisen in jedem Lebensalter auftreten können, ist es nicht verwunderlich, dass Sozialarbeiter sowohl in der Kinder- und Jugendhilfe als auch in der Suchtberatung und Obdachlosenhilfe tätig sein können. Interessant ist das Ausbildungsmodell, soziale Arbeit berufsbegleitend zu studieren.
Unter den Berufen der Sozialpädagogik findet man häufig den des Erziehers. Erzieher arbeiten in Krippen, Kitas und Horten. Dort übernehmen sie die Aufsicht der Kinder beim Spielen und gestalten pädagogische Programme, mit denen die Kompetenzen der Heranwachsenden gefördert werden sollen.
Alternativ kannst du den Beruf des Kinderpflegers oder Sozialarbeiters erlernen, um als Assistenzkraft in einer pädagogischen Einrichtung tätig zu werden.
Die sozialen Berufe bieten darüber hinaus viele Optionen, als Berater tätig zu sein.
Einige Gebiete, auf die du dich spezialisieren kannst, sind:
- Paar- und Familientherapie
- Suchtberatung
- Lebensberatung
- Kinder- und Jugendcoaching
- Sozialcoaching
Ein Sozialcoach ist eine Fachkraft, die mit ihren Klienten deren Ziele erörtert, Fähigkeiten beziehungsweise Ressourcen analysiert und hierdurch positive Veränderung herbeiführt.
Ebenso gibt es das Berufsbild der Heilpädagogen. Dieser konzentriert sich bei seiner Arbeit auf die Menschen, die aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung besondere Unterstützung benötigen. Ihre Mission ist es, die Integration dieser Menschen in die Gesellschaft zu fördern und ihnen soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Soziale Berufe im Gesundheitssektor
Entscheidest du dich für einen Job im Medizin- oder Gesundheitssektor, hast du es fast immer mit einem sozialen Beruf zu tun. Denn in den meisten Jobs triffst du dabei auf Menschen, die deine Hilfe benötigen.
Eine kleine Auswahl der möglichen sozialen Berufe haben wir für dich zusammengestellt:
- Medizinische Fachangestellte (MFA): Medizinische Fachangestellte sind unverzichtbare Mitglieder des medizinischen Teams in Arztpraxen, Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen. Zu ihren Aufgaben gehören etwa die Patientenaufnahme und Terminvergabe sowie die Durchführung von Blutentnahmen. Außerdem assistieren sie Ärzten bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen.
- Physiotherapeut: Als Physiotherapeutin arbeitest du mit Menschen jeden Alters zusammen. Ziel kann es sein, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern oder die Funktionsfähigkeit von bestimmten Körperteilen wiederherzustellen. Sie entwickeln für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan, der etwa Bewegungsübungen oder Gerätetraining umfasst.
- Ergotherapeut: Ein ähnlicher Ansatz wie bei der Physiotherapie wird auch bei der Ergotherapie verfolgt. Hierbei geht es jedoch darum, durch gezielte Aktivitäten die motorischen Fähigkeiten, kognitiven Funktionen sowie die sensorische Wahrnehmung der Patienten zu verbessern.
- Logopäde: Logopäden befassen sich mit Sprach- sowie Schluckstörungen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung ihrer Patienten, um eine effektive Kommunikation wiederherzustellen oder zu verbessern. Sie leisten somit einen relevanten Beitrag zu deren sozialer Interaktion, was sich wiederum positiv auf die Lebensqualität auswirken kann. Zu ihren Methoden zählen zum Beispiel Techniken zur Verbesserung der Aussprache, Stimmtherapie oder Schluckübungen.
- Tiermedizinische Fachangestellte (TFA): Bei einem sozialen Beruf müssen nicht immer Menschen im Mittelpunkt stehen, sondern es können ebenso Tiere sein. Tiermedizinische Fachangestellte unterstützen Tierärzte bei der Versorgung von Tieren in Tierkliniken und Tierarztpraxen. Sie kümmern sich um die Betreuung und Pflege, assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen, führen Laborarbeiten durch und verwalten medizinische Aufzeichnungen.
Außergewöhnliche Berufe im sozialen Bereich
Sozialarbeiter und -pädagogen, Erzieher sowie Berater und viele andere Fachkräfte sind unverzichtbare Mitglieder des sozialen Gefüges, die dazu beitragen, eine unterstützende und inklusive Gesellschaft aufzubauen. Es gibt jedoch auch Berufe abseits dieser klassischen Einsatzfelder, mit denen du einen positiven Einfluss auf den Lebensstil der Menschen ausüben kannst.
Eine besondere Weiterbildung für Sozialarbeiter ist die Traumatherapie. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Ansatz aus der Psychotherapie, der darauf abzielt, dass Menschen die Auswirkungen von Traumata überwinden und ihre psychische Gesundheit wiederherstellen. Traumata können durch belastende Ereignisse wie Missbrauch, Unfälle, Krieg oder andere lebensbedrohliche Situationen verursacht werden.
Die Traumatherapie basiert auf dem Verständnis, dass traumatische Erfahrungen tiefe emotionale Wunden hinterlassen können, die das psychische Wohlbefinden und das tägliche Funktionieren erheblich beeinträchtigen können. Obwohl die Beratung durch einen Sozialarbeiter keine therapeutische Behandlung bei einem Psychologen ersetzt, können die Fachkräfte eine erste vertrauensvolle Anlaufstelle für Betroffene sein.
Eine andere Weiterbildung im sozialen Bereich umfasst die Gesundheits- und Bewegungspädagogik. Sie zielt darauf ab, die Bedeutung von körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und ganzheitlicher Gesundheitsförderung in den Alltag der Heranwachsenden zu integrieren.
Im Zuge der Weiterbildung werden Pädagogen auch darin geschult, ihren Schülern ein umfassendes Verständnis für Gesundheit zu vermitteln, das über körperliche Aktivität und Ernährung hinausgeht. Dies beinhaltet die Förderung von Selbstfürsorge, Stressbewältigung, psychischem Wohlbefinden sowie einem ausgeprägten Umweltbewusstsein als integrale Bestandteile eines gesunden Lebensstils.
Lohnt sich ein Job im Sozialbereich?
Wer sich für eine soziale Ausbildung oder einen Quereinstieg in die soziale Arbeit entscheidet, überlegt zunächst, ob dies eine sinnvolle Berufswahl ist.
Hierbei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle:
- Sinnhaftigkeit: Berufsfelder der sozialen Arbeit und der Pädagogik haben gemeinsam, dass du mit deiner Tätigkeit anderen Menschen hilfst und somit einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leistest. Dies ist auch genau der Punkt, der Sozialarbeit für ihren Job motiviert. Hinzu kommen der Dank von Klienten beziehungsweise Patienten, die dir bestätigen, dass du einen Job mit Sinnhaftigkeit gewählt hast.
- Sicherer Arbeitsplatz: Die Nachfrage nach Fachkräften im Sektor der Sozialpädagogik und Pflege bleibt in der Regel stabil oder wächst sogar, da viele Menschen das Bedürfnis haben, soziale Unterstützung zu erhalten. Hiermit gehen gute Beschäftigungsmöglichkeiten einher, insbesondere wenn du bereit bist, in Regionen zu arbeiten, in denen ein hoher Bedarf besteht. Mit einer Weiterbildung im sozialen Bereich kannst du dich zudem auf ein gefragtes Fachgebiet spezialisieren.
- Vielfalt: Der soziale Fachbereich umfasst eine große Bandbreite an Berufen und Spezialisierungen, die unterschiedliche Fähigkeiten ansprechen. Dies ermöglicht es dir, einen Job zu finden, der deinen persönlichen Interessen entspricht. Von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen über die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bis hin zur Arbeit mit älteren Menschen gibt es viele Optionen.
Pädagogische Berufe bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich. Beispielsweise kann der Umgang mit Situationen wie Armut, Krankheit oder Gewalt emotional belastend sein und erfordert eine starke Selbstfürsorge.
Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und Unterstützung von Kollegen, Vorgesetzten oder externen Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen, wenn du diese selbst benötigst.
Die Vergütung bei Berufen im sozialen Bereich variiert je nach Tätigkeitsfeld und Arbeitgeber. Sie ist oft nicht so hoch wie in anderen Branchen. Hier lohnt sich ein Blick in den Tarifvertrag, den ein potenzieller Arbeitgeber bei der Bezahlung zugrunde legt.