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Ausbildung mit Kind – Möglichkeiten und Perspektiven

Ausbildung mit Kind
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Eine Ausbildung mit Kind zu absolvieren, kann eine herausfordernde, aber auch erfüllende Aufgabe sein. Sie erfordert Organisation, Durchhaltevermögen sowie gute Unterstützung. Langfristig bietet sie große Chancen, sowohl für die persönliche als auch die berufliche Entwicklung.

Viele Bildungseinrichtungen und Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass junge Eltern besondere Bedürfnisse haben und bieten flexible Ausbildungsmodelle an, die besser auf ihre Lebenssituation abgestimmt sind.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist oft eine der größten Herausforderungen, denen du bei einer Ausbildung für Mütter mit Kind gegenüberstehst. Vor allem, wenn der Nachwuchs noch klein ist, ist es schwer, Zeit für beides zu finden.

Ein Teilzeit-Modell kann an dieser Stelle eine Lösung bieten. Dieses ermöglicht es Eltern, sich beruflich weiterzuentwickeln, ohne die Betreuung und Förderung ihres Kindes zu vernachlässigen.

Teilzeit unterscheidet sich von einer klassischen Vollzeitausbildung durch die reduzierte Arbeitszeit. Während in einer Vollzeitausbildung eine wöchentliche Arbeitszeit von rund vierzig Stunden üblich ist, reduziert sich diese in der Teilzeitausbildung meist auf zwanzig bis dreißig Stunden pro Woche.

Der Lehrplan bleibt dennoch identisch. Die Inhalte und Prüfungsanforderungen sind folglich dieselben. Jedoch wird die Ausbildungszeit häufig verlängert, um den reduzierten Wochenstunden gerecht zu werden.

Ein regulärer Ausbildungsberuf, der beispielsweise drei Jahre dauert, kann in Teilzeit etwa auf viereinhalb Jahre gestreckt werden. Das bedeutet, dass du viel Durchhaltevermögen benötigst. Neben der klassischen Berufsausbildung stehen dir zudem private Weiterbildungen offen, mit denen du dich beispielsweise zum Kinder- und Jugendcoach fortbilden kannst.

Gründe, die für eine Ausbildung sprechen

Du fragst dich, ob eine Berufsausbildung als Mutter überhaupt möglich ist? Zweifel über Zeitmanagement, finanzielle Belastungen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind häufige Begleiter, wenn es um die Entscheidung geht, ob wir den Schritt wagen sollten. Doch neben den potenziellen Schwierigkeiten gibt es auch viele Gründe, die dafür sprechen.

Insbesondere in sozialen Berufen im Kindergarten gestaltest du nicht nur für dich eine neue Zukunft, sondern leistest mit deiner Arbeit ebenfalls einen wichtigen Beitrag für andere. 

Darüber hinaus wird deine Familie langfristig profitieren, wenn du dich für einen der sozialen Berufe mit Zukunft entscheidest und somit nicht von Arbeitslosigkeit gefährdet bist. Hierdurch bekommst du die Möglichkeit, deinem Sprössling durch ein sicheres Zuhause sowie gute Bildung stabile Lebensbedingungen zu bieten.

Möchtest du ohne Ausbildung mit Kindern arbeiten, ist dies durch einen Quereinstieg möglich. Allerdings musst du in diesem Fall mit weniger Gehalt rechnen.

Ebenfalls für eine Berufsausbildung sprechen diese Argumente:

  • Vorbildrolle einnehmen: Eltern haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung und das Verhalten ihrer Sprösslinge. Wenn du als Mutter eine Ausbildung beginnst, lebst du deinem Kind wichtige Werte vor. Es zeigt deinem Nachwuchs, dass es im Leben darauf ankommt, Verantwortung zu übernehmen, Ziele zu verfolgen und Hindernisse zu überwinden. 
  • Persönliche Weiterentwicklung: Ein neuer beruflicher Schritt ermöglicht es, persönlich zu wachsen. Einen ähnlichen Effekt haben auch Fortbildungen, etwa ein Deeskalationstraining für Kinder oder eine psychologische Weiterbildung. Die neu erworbenen Kompetenzen können dir ebenso im privaten Umfeld nützen. 
  • Positive Botschaft: Indem du deine eigenen Träume verwirklichst, zeigst du deinem Nachwuchs, dass du dich selbst nicht aufgibt. Dein Mut, etwas Neues zu wagen, kann deinen Sprössling später dazu animieren, selbst aktiv an seiner Zukunft zu arbeiten. Er lernt, dass Bildung und Arbeit nicht nur notwendige, sondern lohnenswerte Schritte sind, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Karrierechance im sozialen Bereich

Welche Herausforderungen sind zu bewältigen?

Eine Berufsausbildung mit Kind stellt Eltern vor besondere Herausforderungen. Der Alltag zwischen Berufsschule, Ausbildungsbetrieb und Kindererziehung ist oft geprägt von Zeitdruck, finanziellen Engpässen und emotionaler Belastung.

Außerdem kann es belastend sein, bei der pädagogischen Arbeit in der Kita von Heranwachsenden umgeben zu sein und zu Hause ohne Pause weiterhin Kinder betreuen zu müssen. Das gilt vor allem dann, wenn der eigene Nachwuchs noch im Kindergartenalter ist. 

Darüber hinaus fühlen sich Eltern häufig zerrissen zwischen ihren Verpflichtungen und kämpfen mit Selbstzweifeln oder dem Gefühl, nicht genug Zeit für ihre Lieben zu haben. Doch gleichzeitig dürfen die persönlichen Bedürfnisse nicht vollkommen außen vor gelassen werden. Achte deshalb auf diese Punkte:

  • Feste Routinen etablieren: Ein klar strukturierter Tagesablauf schafft Orientierung im hektischen Alltag. Plane deine Lernzeiten beispielsweise für die Schlafenszeiten deines Kindes ein. Dadurch kannst du die wenigen ruhigen, verfügbaren Stunden optimal nutzen. Digitale Hilfsmittel wie Kalender-Apps oder To-do-Listen helfen dir, den Überblick zu behalten. Priorisiere die wichtigsten Aufgaben und arbeite diese der Reihe nach ab.
  • Professionelle Hilfe annehmen: Scheue dich nicht, Beratungsangebote zu nutzen. Familienberatungsstellen, Mentorenprogramme oder psychologische Dienste sind darauf spezialisiert, in schwierigen Phasen zu helfen. Sind deine Kinder bereits älter, kann die offene Kinder- und Jugendarbeit ein Anlaufpunkt sein. 
  • Zeit für dich einplanen: Kleine Auszeiten sind essenziell, um die eigene mentale Gesundheit zu stärken. Plane bewusst Momente der Ruhe ein. Das können zum Beispiel eine Tasse Tee, ein kurzer Spaziergang oder eine Entspannungstechnik wie Meditation sein. Hauptsache, du kannst neue Kraft tanken.
Ausbildung für Mütter mit Kind

Ausbildung mit Kind: Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?

Die Entscheidung für eine berufliche Weiterentwicklung ist mutig, aber muss nicht allein bewältigt werden. Es gibt verschiedene Unterstützungsangebote, die Eltern helfen, den Alltag zu meistern. 

Eine zuverlässige Kinderbetreuung ist oft der entscheidende Faktor, um Beruf und Familie erfolgreich miteinander zu verbinden. Die meisten Eltern entscheiden sich für eine Kita, da diese eine umfassende Betreuung für Kinder jeden Alters bietet. Alternativ bieten Tagesmütter oder Tagesväter eine persönlichere Betreuung in kleinen Gruppen an, was vor allem für jüngere Kinder eine gute Option sein kann. 

Daneben kann das familiäre Netzwerk – etwa durch Großeltern, Freunde oder Nachbarn – eine relevante Rolle spielen. Eine gute Planung und klare Absprachen sind hierbei der Schlüssel, um eine verlässliche Betreuung sicherzustellen.

Um für eine finanzielle Entlastung zu sorgen, existieren ebenfalls diverse Unterstützungsmöglichkeiten:

  • BAföG: Das BAföG ist eine der bekanntesten finanziellen Hilfen für Auszubildende, bei der du monatlich eine Zahlung erhältst. Zudem ist das BAföG teilweise rückzahlungsfrei.
  • Elterngeld: Elterngeld steht Eltern zu, deren Nachwuchs während der Ausbildungszeit geboren wurde. Es kann daher entscheidend sein, falls du während der Berufsausbildung noch einmal schwanger wirst. Während der Elternzeit kannst du wieder anfangen zu arbeiten, ohne das gesamte Elterngeld zu verlieren.
  • Kinderbetreuungszuschuss: Falls die Betreuung deines Kindes hohe Kosten verursacht, kannst du hierfür einen Zuschuss beantragen. In einigen Fällen werden die Kosten sogar vollständig übernommen, insbesondere bei einkommensschwachen Familien.
  • Wohngeld: Wohngeld ist eine staatliche Leistung, die einkommensschwachen Haushalten hilft, ihre Wohnkosten zu decken und kann auch für eine Ausbildung mit Kind beantragt werden. Voraussetzung ist, dass deine anderen Einnahmen nicht ausreichen, um die Miete zu bezahlen.

Vorsichtig sein solltest du bei Kreditangeboten von Banken. Diese können zwar erst einmal Entlastung bringen, wenn du eine Ausbildung oder eine Weiterbildung für Pflegekräfte absolvierst; doch du solltest dir sicher sein, dass du die Kreditraten bewältigen kannst.

Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.