Startseite » Weiterbildungen » Gibt es ein verkürztes Studium für Erzieher?

Gibt es ein verkürztes Studium für Erzieher?

Verkürztes Studium für Erzieher
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Der Besuch einer Hochschule kann Kita-Fachkräften neue Berufsmöglichkeiten eröffnen, ihre Karriere vorantreiben sowie ihre beruflichen Perspektiven erweitern. Insbesondere durch die Anrechnung der bereits erworbenen Erfahrungen und Qualifikationen aus deiner Ausbildung ist ein verkürztes Studium für Erzieher möglich.

Diese Verkürzung bringt diverse Vorteile für die Studierenden mit sich. Hierdurch wiederum kommt es zu einem schnelleren Einstieg in das Berufsleben, einer Reduzierung der finanziellen Belastungen sowie einer Verringerung des Lernaufwands. Des Weiteren kannst du leichter in andere Jobs wechseln, wenn du beispielsweise statt als Erzieher als Kindheitspädagoge arbeiten möchtest. Die entsprechende Qualifizierung erwirbst du, indem du dich für den entsprechenden Studiengang entscheidest.

Ebenso können sich Kita-Mitarbeitende für Studienmöglichkeiten wie Soziale Arbeit oder Erziehungswissenschaft entscheiden. Diese sind sowohl in Teil- und Vollzeit möglich. An einigen Universitäten kannst du ein pädagogisches Fach alternativ als Fernstudium absolvieren.

Beachten solltest du, dass eine kürzere Studienzeit ein hohes Maß an Selbstdisziplin sowie ein effizientes Zeitmanagement erfordert. Außerdem hat weniger Zeit manchmal ein höheres Stresslevel zur Folge. Dies kann sehr belastend für die Studierenden sein. Bei einer regulären Studiendauer hast du mehr Gelegenheit, dich intensiv mit verschiedenen Aspekten deines Fachgebiets auseinanderzusetzen.

Demgegenüber stehen diverse Vorteile, die im nachfolgenden Abschnitt dieses Artikels näher erläutert werden. Anschließend erläutern wir die Voraussetzungen für eine Verkürzung der Studienzeit und erklären, in welchen Aspekten deine Karrierechancen hierdurch steigen. Hierbei geht es etwa um leitende Positionen sowie neue Jobmöglichkeiten in ähnlichen Berufen.

Verkürztes Studium für Erzieher: Alle Vorteile

Um möglichst schnell eine pädagogische Zusatzqualifikation zu erwerben und in das Berufsleben einzusteigen beziehungsweise zurückzukehren, ist es von Vorteil, sich die Erfahrungen aus der Ausbildung zum Erzieher anrechnen zu lassen. Gleichzeitig bedeutet der frühere Berufseinstieg, dass Absolventen früher praktische Erfahrungen sammeln und entsprechend schneller weiter aufsteigen können, indem sie zum Beispiel zur Kita Leitung werden.

Weitere Vorteile eines kürzeren Studiums sind in diesen Punkten zu sehen:

  • Weniger Kosten: Durch die reduzierte Anzahl der Semester brauchst du weniger Studiengebühren zu zahlen, falls du für diese selbst aufkommen musst. Darüber hinaus solltest du weitere Ausgaben betrachten, denn auch Kosten für die Unterkunft und Verpflegung sowie andere lebensnotwendige Ausgaben summieren sich schnell. Bei einem Semester weniger Studienzeit können das je nach Mietkosten mehrere Tausend Euro Ersparnis bedeuten. Die finanzielle Belastung fällt somit geringer aus. 
  • Geringerer Lernaufwand: Alle pädagogischen Berufe erfordern ähnliche Grundlagen. Indem du nicht alles noch einmal wiederholen musst, kannst du dich auf das Lernen der wesentlichen und neuen Inhalte konzentrieren. Dies ermöglicht ein effektives sowie gezieltes Lernen. 
  • Gesteigerte Motivation: Der Erfolg und das Gefühl, schneller den Studienabschluss zu erreichen, können die Zufriedenheit und Berufsmotivation der Erzieher steigern. Voraussetzung hierfür ist, dass du dich gut selbst organisieren kannst. Denn ohne ein passendes Zeitmanagement kann sich der Vorteil schnell in einen Nachteil verwandeln und Studierende unter Druck setzen. 
  • Spezialisierungsmöglichkeiten: Es gibt eine Reihe pädagogischer Berufe, für die du dich mit einem Studienabschluss qualifizieren kannst. Je eher du ein umfangreiches grundlegendes Wissen erworben hast, desto eher gibt es die Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren. Eine Option für eine spezielle pädagogische Qualifikation ist etwa das Feld der Inklusionspädagogik.

Versuche, während des Studiums dein berufliches Netzwerk zu erweitern. Dieses kann für deine zukünftige Karriereentwicklung von großer Bedeutung sein, zum Beispiel wenn du kurz vor dem Studium eine neue Anstellung suchst.

Karrierechance für ErzieherIn

Welche Voraussetzungen gibt es?

Dass du nach der Erzieher Ausbildung studieren kannst, weißt du bereits. Nun fragst du dich, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um von einer Verkürzung zu profitieren?

In erster Linie ist dies eine abgeschlossene Erzieherausbildung. Die Ausübung anderer Berufe mit Kindern wird meist nicht anerkannt. Hast du also etwa eine Ausbildung oder Umschulung zum Kinderpfleger absolviert, kannst du nicht von einer verkürzten Dauer profitieren. Ebenso bringen einzelne belegte pädagogische Kurse keinen Vorteil, sofern es sich hierbei nicht um eine intensive Fortbildung handelt.

Welche Möglichkeiten nach der Erzieherausbildung für dich offenstehen, ist je nach Hochschule unterschiedlich. Jede Bildungseinrichtung hat spezifische Verfahren zur Anerkennung von Ausbildungs- und Berufserfahrungen. Einige Universitäten bieten sogar spezielle Studiengänge für Kita-Mitarbeitende an. Um zu prüfen, welche Module dir für deinen bisherigen Werdegang angerechnet werden können, musst du bei der Universität einen Antrag stellen und die entsprechenden Nachweise einreichen.

Selbiges gilt auch, wenn du schon mal einen Studiengang abgebrochen hast. Hast du beispielsweise früher schon einmal zwei Semester Kindergartenpädagogik studiert und überschneiden sich einige Lehrinhalte mit deinem neu gewählten Studiengang, können dir diese anerkannt werden. Dies ist ebenso bei einem Fernstudium der Fall.

Mit einer ausreichend großen Berufserfahrung kannst du außerdem bei der Hochschule erfragen, ob du verpflichtende Praktika oder andere Praxisphasen überspringen kannst.

Ein Bachelorabschluss, mit dem du anschließend einen Beruf der Sozialpädagogik ausüben kannst, dauert sechs bis sieben Semester. Mit viel Vorerfahrung kannst du mit ein bis zwei Semestern weniger rechnen.

Verkürztes Studium für Erzieher nach Ausbildung

Steigen die Karrierechancen durch ein Studium?

Ein Studium erweitert deine Fachkenntnisse und das Verständnis für die Themen Erziehung und Pädagogik. Das ermöglicht es Kita-Mitarbeitenden, ihre Arbeit reflektierter zu gestalten und besser auf die Bedürfnisse der Heranwachsenden einzugehen.

Zum Beispiel kannst du dich während des Studiums auf Themen wie …

  • Inklusion,
  • Sprachförderung oder
  • frühkindliche Bildung

spezialisieren. Auf diese Weise werden dir vielfältige berufliche Perspektiven eröffnet.

Darüber hinaus haben Pädagogen mit einem akademischen Abschluss Zugang zu verwandten Berufen des Erziehers, etwa der Jugendarbeit, der Familienberatung oder der Tätigkeit als Bildungsreferent.

Diese Berufe bieten neue Herausforderungen und können mit besseren Karrierechancen verbunden sein. Darüber hinaus qualifiziert ein Studium für außergewöhnliche Erzieher Jobs, wie die Arbeit bei internationalen Organisationen oder speziellen Förderprogrammen. Diese Positionen bieten nicht nur eine abwechslungsreiche Tätigkeit, sondern zugleich die Chance, einen gesellschaftlichen Einfluss auszuüben.

In leitenden Berufen übernehmen studierte Kita-Mitarbeitende die Verantwortung für organisatorische Aufgaben, einschließlich der Personalplanung und -führung. Eine andere Option ist die Weiterbildung der Erzieher zum Lehrer. Während sich Kita-Mitarbeitende auf die frühkindliche Entwicklung und ganzheitliche Betreuung von Kindern im Vorschulalter konzentrieren, steht bei Lehrern die Wissensvermittlung an Grund- und weiterführenden Schulen im Fokus. 

Abgesehen davon existieren Wege, als Quereinsteiger in einem Kindergarten zu arbeiten. Erzieher werden ohne Ausbildung ist zwar nicht möglich, doch Assistenzkräfte werden in vielen Einrichtungen gesucht. Ein verkürztes Studium für Erzieher wiederum ist nur dann eine Option, wenn du die Erzieherausbildung erfolgreich abgeschlossen hast.

Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.