Arbeiten mit Kindern Quereinsteiger: Quereinstieg in soziale Berufe
Die Voraussetzungen für einen Quereinsteiger, der mit Kindern arbeiten möchte, können je nach Tätigkeitsfeld variieren. Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, dass es dir Spaß macht, auf Heranwachsende aufzupassen und sie zu fördern. Da der Kita-Alltag sowohl für die Sprösslinge als die Erzieher oft als stressig empfunden wird, solltest du außerdem in der Lage sein, ruhig zu bleiben und einfühlsam auf die kleinen Menschen einzugehen.
Bringst du alle nötigen Voraussetzungen mit, hast du gute Chancen, ohne eine pädagogische Ausbildung eine Anstellung im Bereich der Kinderpflege zu finden. Engagierte neue Hilfskräfte werden in vielen Städten händeringend gesucht und gefördert, sodass sie sich so gut wie möglich in das neue Arbeitsleben einfinden.
Der Seiteneinstieg eröffnet dir neue berufliche Möglichkeiten, kann jedoch auch mit einigen Nachteilen verbunden sein. Die fehlende Erfahrung erschwert teilweise den Umgang mit den Heranwachsenden und führen schnell zu einer Überforderung.
Nicht alle finden in der Kinderpflege ihren neuen Traumjob. Manche Personen müssen sich auch eingestehen, dass dieser doch nicht das Richtige ist.
Aus diesem Grund möchten wir dir in diesem Artikel die Vor- und Nachteile des Quereinstiegs vorstellen und dir erklären, auf welche Kompetenzen es ankommt. Zum Schluss geben wir dir einige Tipps an die Hand, die dir den Seiteneinstieg erleichtern sollen. Hierbei geht es auch darum, zu erkennen, ob du für die Tätigkeiten geeignet bist.
Vor- und Nachteile eines Quereinstiegs
Als Quereinsteigerin im Kindergarten wirst du beziehungsweise dein Arbeitgeber mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen konfrontiert. Als Bereicherung wird es häufig gesehen, dass eine Kinderpflegerin als Quereinsteigerin frische Ideen und Ansätze mitbringt.
Hierdurch können neue Herangehensweisen und innovative Lösungen für Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung entstehen.
Darüber hinaus bringen Personen, die zuvor keinen der Berufe mit Kindern ausgeübt haben, oft unterschiedliche berufliche Hintergründe mit – sei es aus dem Bereich der Wirtschaft, Technik, der Kunst oder dem Gesundheitswesen. Diese Vielfalt kann ebenfalls bereichernd sein und zu neuen Ideen beziehungsweise Ansätzen führen.
Für dich persönlich bieten die neuen Aufgaben in der Kinder- und Jugendarbeit die Möglichkeit, eine neue berufliche Richtung einzuschlagen und dich beruflich weiterzuentwickeln. Insbesondere durch eine enge Zusammenarbeit im Team erlangst du neue Perspektiven und erwirbst neue Kompetenzen.
Gleichzeitig solltest du die Nachteile bedenken, die bei Jobs mit Kindern ohne Ausbildung auftreten können:
- Mangelnde Erfahrung: Gerade zu Beginn verfügst du über wenig Erfahrung hinsichtlich der Tätigkeiten einer Erzieherin im Hort oder Kindergarten. Dadurch treten häufig Unsicherheiten auf. Wichtig sind in diesem Zusammenhang erfordert Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Gib dir selbst Zeit, dich an die neuen Arbeitsabläufe, Prozesse und Anforderungen anzupassen.
- Möglicher Widerstand im Team: Einige qualifizierte Erzieher und Kinderpfleger in deinem Team könnten skeptisch gegenüber Quereinsteigern wie dir sein. Sie haben eventuell Vorurteile, wenn du keine Vorerfahrung nachweisen kannst. Das kann zu Spannungen und Konflikten im Arbeitsumfeld führen.
- Zweifel am neuen Job: Die Arbeitsfelder des Erziehers sind mit einer Menge Stress verbunden. Dies kann zu Zweifeln und Unsicherheiten bezüglich der eigenen Karriereentscheidungen führen und die Frage aufwerfen, ob der neue Berufsbereich wirklich zu deinen Fähigkeiten, Interessen und Zielen passt. Meist merken Angestellte bereits nach wenigen Wochen, ob sie in dem Beruf dauerhaft glücklich werden können.
Welche Berufe eignen sich für den Quereinstieg?
Die Arbeit mit Kindern ist auf verschiedene Weisen möglich. Denke zum Beispiel an die Berufe einer Kinderkrankenschwester, einer Sporttrainerin oder einer Ergotherapeutin. Um ohne Ausbildung mit Kindern arbeiten zu können, ist der Einstieg über die Kita, einen Hort oder ein Jugendzentrum geeignet.
Bei der Tätigkeit in einem Kindergarten gehst du den Erziehern und ausgebildeten Kinderpflegern zur Hand, indem du ihnen Unterstützung bei der Pflege und Betreuung der Heranwachsenden bietest.
Das bedeutet konkret:
- Versorgung: Du hilfst den Fachkräften beim An- und Auskleiden der Kinder, beim Toilettengang, bei der Mahlzeitenversorgung und bei der Organisation von Ruhezeiten. Außerdem achtest du auf eine sichere und hygienische Umgebung.
- Mitwirkung bei pädagogischen Angeboten: Du bist die rechte Hand bei der Umsetzung von pädagogischen Angeboten und Aktivitäten. Zu deinen Aufgaben gehört es etwa, Materialien vorzubereiten, Heranwachsende bei Spielen und Bastelarbeiten zu unterstützen und sie bei Ausflügen und Projekten zu begleiten.
- Individuelle Förderung: Es ist Aufgabe der Fachkräfte, die kindlichen Bedürfnisse ernst zu nehmen und ihre persönliche Entwicklung zu fördern.
Möchtest du lieber einen Beruf mit Jugendlichen ausüben, bietet dir die Tätigkeit als Sozialarbeiter eine Einstiegsmöglichkeit. Sozialarbeiter leisten bei Heranwachsenden Beratung und Unterstützung bei persönlichen Problemen, in schwierigen Lebenslagen oder bei akuten Krisensituationen.
Sie hören zu, helfen bei der Problemanalyse, erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze und begleiten die Klienten bei der Umsetzung.
Bei den Klienten handelt es sich jedoch nicht zwangsläufig nur um die Heranwachsenden selbst. Sozialarbeiter und Erziehungshelfer können ebenso eng mit ganzen Familien zusammenarbeiten und sie bei der Bewältigung von Erziehungsproblemen sowie familiären Konflikten oder anderen Belastungssituationen zu unterstützen.
In diesem Zusammenhang bieten sie Beratung, Vermittlung von Hilfsangeboten und Krisenintervention an. Essenziell für einen Einstieg in den beratenden Bereich ist es, dass du Erfahrung in einem Beruf der Sozialpädagogik mitbringst.
Wichtige Voraussetzungen für den Quereinstieg
Wie bei allen sozialen Ausbildungsberufen sind auch bei einem Einstieg als Kinderbetreuerin ohne Ausbildung bestimmte Voraussetzungen essenziell.
Dazu zählen unter anderem diese:
- Interesse und Motivation: Ein grundlegendes Interesse an der Arbeit mit Heranwachsenden sowie die Motivation, einen Beitrag zu ihrer Entwicklung und ihrem Wohlergehen zu leisten, sollte jede pädagogische Kraft mitbringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese aus- oder ungelernt ist.
- Soziale Kompetenzen: Ein respektvoller und einfühlsamer Umgang mit den Heranwachsenden sowie ihren Familien ist unerlässlich. Soziale Kompetenzen wie Empathie, Geduld und Teamfähigkeit sind wichtige Eigenschaften, die für die Arbeit mit jungen Menschen erforderlich sind.
- Bereitschaft zur Weiterbildung: Als Quereinsteigerin solltest du bereit sein, dich weiterzubilden, um fehlende Qualifikationen oder Kenntnisse gezielt zu erwerben. Dies kann durch eine Weiterbildung zum Kinderpfleger oder berufsbegleitende Studiengänge erfolgen. Erwirbst du im Rahmen deines Quereinstiegs einen qualifizierten Abschluss, kannst du diesen als Grundlage für den weiteren Aufstieg nutzen. Beispielsweise ist für ausgebildete Kinderpfleger eine Weiterbildung zum Erzieher möglich.
Notwendig ist es auch, dass du ein grundlegendes Verständnis für pädagogische Prinzipien und Methoden mitbringst. Nur so kannst du den Inhalten, die dir im Rahmen einer begleitenden Schulung vermittelt werden, folgen.
Von Vorteil ist es außerdem, wenn du Erfahrungen im Umgang mit Heranwachsenden nachweisen kannst – sei es durch ehrenamtliche Tätigkeiten, Praktika, Babysitting oder die Betreuung deiner eigenen Sprösslinge.
Arbeiten mit Kindern Quereinsteiger: 4 Tipps für den Quereinstieg
Damit dein Quereinstieg in die Kinderbetreuung gelingt, solltest du im Vorfeld einige Tipps beherzigen. Dazu gehören eine kritische Selbsteinschätzung und Interessenklärung.
Reflektiere deine eigenen Fähigkeiten, Interessen und Werte, um herauszufinden, ob eine Tätigkeit mit Heranwachsenden zu dir passt:
- Bist du geduldig, einfühlsam und kommunikativ?
- Magst du es, mit Heranwachsenden zu arbeiten und ihre Entwicklung zu unterstützen?
- Kannst du in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren?
- Bist du dir der Verantwortung, die der Beruf mit sich bringt, bewusst?
Kannst du diese Fragen mit einem „Ja“ beantworten, kannst du dich auf die Suche nach passenden Stellenausschreibungen machen. Erstelle im nächsten Schritt eine aussagekräftige Bewerbung, die deine Motivation, deine Fähigkeiten sowie bisherige Erfahrungen im Umgang mit Heranwachsenden hervorhebt.
Nutze auch die Möglichkeit, praktische Erfahrungen durch Praktika, ehrenamtliche Arbeit oder Nebenjobs zu sammeln. Durch diese erhältst du erste Einblicke in die Tätigkeiten und sammelst wertvolle Erfahrungen.
Des Weiteren kannst du auf diese Weise Kontakte in die Branche knüpfen, etwa zu Trägern von Kitas oder sozialen Einrichtungen wie Jugendzentren. Je besser und vertrauensvoller deine Kontakte sind, desto eher erfährst du von freien, geeigneten Stellen.
Findest du keine passende Stelle für dich, recherchiere weitere über das Berufsfeld und die nötigen Bildungsanforderungen. Eine gezielte Fortbildung verbessert möglicherweise deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und du kannst zukünftig auch als Quereinsteiger mit Kindern arbeiten.
Beachte außerdem, dass deine Chancen mit einer guten Qualifizierung steigen und dir auch später zu einem Sprung nach oben auf Karriereleiter verhelfen können. Zum Beispiel ist als Kinderpflegerin eine Fortbildung zur Gruppenleitung möglich.