Weiterbildung Beratung Soziale Arbeit: Welche Möglichkeiten hast du?
Die Sozialarbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, benachteiligte Menschen zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass sie wieder zu mehr Lebensqualität und -freude zurückfinden. Jene Hilfe kann sich auf Einzelpersonen, Familien oder anderen Gemeinschaften beziehungsweise die Gesellschaft beziehen. Die Tätigkeiten umfassen neben der Entwicklung und Umsetzung von gesellschaftlichen Maßnahmen ebenso die persönliche Beratungstätigkeit.
Manche Angestellte wünschen sich mehr Expertise auf diesem Gebiet. Für diese bietet es sich an, eine Weiterbildung in Bezug auf Beratung in der sozialen Arbeit zu absolvieren. Sie vermittelt eine Vielzahl von Kenntnissen und Kompetenzen, die für die Beratungspraxis von entscheidender Bedeutung sind.
Im Rahmen einer Fortbildung werden etwa grundlegende Prinzipien wie die richtige Kommunikation oder die Gestaltung einer vertrauensvollen Berater-Klienten-Beziehung behandelt.
Ein weiterer Aspekt ist die Auseinandersetzung mit ethischen Grundsätzen und professionellen Standards. In diesem Zusammenhang reflektierst du deine eigene Rolle und setzt dich bei Diskussionen mit ethischen Dilemmata auseinander.
Des Weiteren erlernst du spezifische fachliche Kompetenzen, die auf verschiedene Problembereiche zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise die Sucht- und Traumaberatung ebenso wie die Familien- und Paarberatung.
Ebenso kann das Thema Karriere eine Rolle spielen. Um zu lernen, auf die unterschiedlichen Zielgruppen und Schwierigkeiten einzugehen, werden die Beratungsfähigkeiten in praktischen Übungseinheiten erprobt.
Noch mehr zu diesem Thema erfährst du beim Weiterlesen. Im nächsten Abschnitt lernst du zunächst mehr über den Nutzen der Beratungstätigkeit. Im Anschluss daran stellen wir dir zwei verschiedene Beratungsansätze vor, die du als Fortbildung wählen kannst. Dies ist jedoch nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Angebote.
Zum Abschluss gehen wir der Frage nach, wie viel dir eine Fortbildung für den beruflichen Aufstieg sowie den Umstieg auf neue Aufgaben nützt. Da sich die Zukunft aber nie voraussagen lässt, solltest du dich vor allem aufgrund deines persönlichen Interesses weiterbilden.
Welchen praktischen Nutzen hat eine beratende Tätigkeit?
Die Beratungstätigkeit hat für die Berufsfelder der sozialen Arbeit einen vielfältigen Nutzen. Auf der Ebene von Einzelpersonen spielt sie insbesondere eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von persönlichen Herausforderungen.
Sie bietet einen sicheren Raum, in dem Menschen in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung finden. Hierzu zählen psychische Probleme genauso wie Suchtprobleme oder finanzielle Schwierigkeiten.
Durch die empathische Begleitung der Berater können die Klienten ihre eigenen Stärken erkennen und nutzen, um selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen und ein eigenständiges Leben zu führen. Die Beratungstätigkeit fördert damit nicht nur die Autonomie, sondern trägt auch zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
Eine besondere Stellung nimmt dabei die Kinder- und Jugendhilfe ein. Können Familien ihre Probleme nicht allein lösen, versuchen Sozialarbeitende mithilfe einer Konsultation, die Ursachen zu analysieren und gemeinsam mit allen Beteiligten nach einer Lösung suchen.
Ziel ist es, dass sich die Kommunikation innerhalb der Familie verbessert und das Verhältnis stabilisiert wird.
Überdies sind sie auch präventiv tätig, zum Beispiel in Form einer Beratungstätigkeit zu Mobbing. Durch frühzeitige Aufklärung beziehungsweise Unterstützung können Krisen verhindert oder zumindest abgemildert werden. Im Bereich der Arbeit mit Kindern findet die Prävention etwa durch Vorträge in Schulen statt.
Auf der gesellschaftlichen Ebene sollen die beratenden Tätigkeiten zur Förderung von sozialer Gerechtigkeit beitragen. Indem sie benachteiligten Bevölkerungsgruppen Zugang zu neuen Ressourcen bietet, soll Ungleichheit in der Gesellschaft entgegengewirkt werden.
Zudem spielt die Beratungstätigkeit eine wichtige Rolle bei der Notfallhilfe, indem sie den Betroffenen in akuten Situationen wie häuslicher Gewalt sofortige Unterstützung bietet.
Je besser hierbei die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen funktioniert, desto umfangreicher wird den Klienten geholfen. Auch Bildung und Aufklärung sind diesbezüglich Schlüsselaspekte, damit Betroffene wissen, wo sie sich hinwenden können – und sich trauen, Hilfe zu suchen beziehungsweise anzunehmen.
Die beratende Funktion ist folglich ein vielseitiges Instrument, das zur Förderung des individuellen Wohlbefindens dient und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert.
Wie werde ich Berater?
Indem du soziale Arbeit berufsbegleitend oder ganz klassisch an der Uni studiert hast, darfst du bereits in der Beratung tätig sein. Hierbei gehört es möglicherweise bereits zu deinen Aufgaben, Menschen unterschiedlichen Alters zur Seite zu stehen.
Möchtest du noch tiefer in dieses Themengebiet einsteigen, empfiehlt sich eine spezielle Weiterbildung in der sozialen Arbeit.
Dabei hast du beispielsweise die Wahl zwischen diesen Fachrichtungen:
- Systemischer Berater: Im systemischen Coaching liegt der Schwerpunkt auf dem Verständnis des Klienten als Teil eines größeren Systems. Das kann die Familie, der Job oder eine andere Gruppe sein. Ziel ist es, die Wechselwirkungen und Dynamiken innerhalb dieses Systems zu verstehen und Veränderungen anzustoßen. Das systemische Coaching betrachtet den Klienten folglich aus einer ganzheitlichen Perspektive heraus und betrachtet Probleme stets im Kontext des Umfeldes.
- Lösungsorientierter Berater: Anstatt die Probleme und ihre Ursachen zu erörtert, steht bei einem lösungsorientierten Coaching das Finden von Lösungen im Fokus. Ziele werden von Beginn an klar definiert, sodass nach einem Weg gesucht werden kann, diese zu erreichen. Hierfür wird nach den Stärken des Klienten gesucht. Diese soll er für die Ausarbeitung konkreter Handlungspläne nutzen.
Ebenso können therapeutische Weiterbildungen in der sozialen Arbeit für die Fachkräfte von großer Bedeutung sein. Das geschieht, indem die Teilnehmer bei einer therapeutischen Fortbildung Beratungstechniken und -methoden lernen, die ihnen helfen, effektiver mit den Klienten zu arbeiten.
Überdies unterstützt ein tieferes Verständnis für psychische Gesundheit das Verständnis für betroffene Klienten.
Um eine solche oder andere zertifizierte Weiterbildung in sozialer Arbeit zu absolvieren, suchst du am besten im Internet nach entsprechenden Kursen. Dabei hast du die Wahl zwischen Fortbildungen in Präsenz und einer online Fortbildung in sozialer Arbeit.
In jedem Fall solltest du darauf achten, dass es sich um einen zertifizierten Anbieter handelt und du im Anschluss an den Kurs ein Zertifikat erhältst.
Ist ein beruflicher Aufstieg möglich?
Eine Fortbildung dient in erster Linie dazu, die Qualität deiner Tätigkeit zu verbessern. Du lernst, deine Klienten noch besser zu verstehen und bekommst neue Ansätze zur Intervention vermittelt.
Außerdem reflektierst du deine bisherige Tätigkeit und findest mehr über deine Stärken und Schwächen heraus. Auf diese Weise kannst du auch etwas über dich selbst lernen und bekommst neue Ideen für die Ausgestaltung deines Jobs.
Langfristig kann sich eine Fortbildung auch lohnen, um beruflich aufzusteigen oder auf einen anderen Bereich umzusatteln. Gerade mit einem Quereinstieg in die soziale Arbeit hast du es manchmal nicht leicht, als gleichwertige Arbeitskraft anerkannt zu werden.
Eine Fortbildung macht dich zur Expertin auf einem bestimmten Gebiet. Hierdurch wirst du zu einer gefragten und wertgeschätzten Kollegin.
Bewirbst du dich auf einen neuen Job, zeigen regelmäßige Schulungen, dass du dich gern weiterentwickelst und motiviert bist, etwas Neues zu lernen.
Das kann dir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern verschaffen. Der größte Effekt geht davon dann aus, wenn du bei der neuen Stelle beratende Tätigkeiten übernehmen würdest.
Der Nutzen für einen vertikalen Aufstieg ist mit einer Fortbildung in diesem Bereich hingegen eher beschränkt. Für die Übernahme einer Teamleitung oder einen Job im Management benötigst du Kenntnisse, die sich auf das Führen von Mitarbeitern beziehen. Außerdem nützlich sind wirtschaftliche Kenntnisse, die dir in anderen Fortbildungen vermittelt werden.
Teilst du die Erkenntnisse aus deiner Weiterbildung zur Beratung in der sozialen Arbeit mit deinen Kollegen, kann sich die gesamte Zusammenarbeit im Team verbessern. Hast du Lust, neue Aufgaben zu übernehmen, solltest du darüber mit deinem Vorgesetzten sprechen.
Am besten überlegst du dir vor dem Gespräch schon einige Optionen, wie du dein neu erworbenes Wissen zur Anwendung bringen könntest.
Neue Ideen sind immer gefragt und machen dich zu einer wertvollen Mitarbeiterin. Das zahlt sich auf lange Sicht womöglich auch im Hinblick auf dein Gehalt aus.