Verwandte Berufe für Erzieher: 6 Alternativen für Erzieher:innen
Du hast eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und möchtest dich beruflich umorientieren? Oder möchtest du gern einen pädagogischen Job ausüben, aber nicht in einer Kita arbeiten? Dann solltest du dich nach verwandten Berufen für Erzieher umsehen.
Erzieher bringen Empathie, Kreativität, gute Kommunikationsfähigkeiten und weitere positive Eigenschaften mit, die für viele Arbeiten von großem Nutzen sind.
Aus diesem Grund ist mit einer entsprechenden Fortbildung ein Jobwechsel in einem ähnlichen Beruf oft gut möglich. Diese Chance kannst du nutzen, um für berufliche Abwechslung zu sorgen und dich weiterzuentwickeln.
Aufgrund des vorherrschenden Fachkräftemangels ist manchmal sogar ein Quereinstieg möglich, ohne dass man zuvor Zeit und Geld in eine private Weiterbildung investieren muss.
Einige Pädagogen wagen auch den Weg in die Selbstständigkeit. Als Resilienztrainer für Kinder zum Beispiel bringst du den Heranwachsenden bei, wie sie genügend Selbstvertrauen aufbauen, um gut mit Schwierigkeiten umzugehen.
Dies hilft auch bei Fällen von Mobbing, mit denen psychisch widerstandsfähige Jugendliche besser umgehen können.
In diesem Artikel möchten wir dir zunächst erläutern, warum es sich lohnt, einen sozialen Beruf zu wählen. Denn dieser bringt eine Menge Vorteile mit sich, sofern man gern mit Menschen zusammenarbeitet.
Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Fähigkeiten für Jobs im pädagogischen Bereich benötigt werden.
Anschließend stellen wir dir eine Reihe an Jobs vor, die ähnlich sozial wie der des Erziehers sind. Diese unterteilen wir in Berufe mit Jugendlichen sowie mit Erwachsenen. Die Auflistungen geben dir einen Einblick in die Vielseitigkeit des pädagogischen Berufsfeldes.
4 gute Gründe für einen sozialen Beruf
Soziale Ausbildungsberufe liegen im Trend. Gleichzeitig sind sich viele Personen bei der Berufswahl nicht sicher, ob ein Beruf als Erzieher für sie das Richtige ist. Zum Beispiel, weil sie lieber mit älteren Heranwachsenden oder Erwachsenen arbeiten möchten.
Die gute Nachricht: Es gibt eine Menge sozialer Berufe, die dem des Erziehers ähneln.
Hierfür musst du nicht einmal eine der Ausbildungen mit Kindern absolvieren. Mit einem pädagogischen Studium kann man etwa eine Weiterbildung zum Familiencoach absolvieren.
Anschließend arbeitest du größtenteils mit Eltern zusammen. Du hilfst diesen dabei, falsche Muster zu erkennen und innere Blockaden zu lösen.
Weitere Vorteile eines Berufs im sozialen Bereich sind diese:
- Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten: Pädagogische Berufe bieten eine breite Palette von Arbeitsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen wie Sozialarbeit, psychologische Beratung und Integration, Therapie oder Gemeindearbeit. Das ermöglicht es dir, einen Beruf zu wählen, der deinen Interessen entspricht.
- Gesellschaftlicher Beitrag: Mit einem sozialen Beruf kannst du die Gesellschaft positiv beeinflussen und trägst zu Veränderungen bei. Indem du anderen Menschen hilfst und dich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, kannst du dir sicher sein, sinnvolle Arbeit zu leisten.
- Gute Jobaussichten: Pädagogische Fachkräfte werden dringend benötigt. Dir stehen daher gute Berufsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Zudem ist es mit einer guten Grundausbildung möglich, später in einen anderen pädagogischen Beruf zu wechseln. Du kannst zum Beispiel mit unterschiedlichen Altersgruppen oder Kulturen arbeiten und in verschiedenen Umgebungen tätig sein. Hierzu zählen etwa Schulen, soziale Organisationen oder Krankenhäuser.
- Gesellschaftliche Anerkennung: Soziale Berufe genießen eine gewisse gesellschaftliche Anerkennung. Jeder weiß, dass du täglich wertvolle Arbeit leistest. Ebenso kannst du dich gut mit anderen Fachleuten aus der Branche vernetzen und austauschen. Dies kannst du wiederum für deine berufliche Weiterentwicklung nutzen.
Benötigte Fähigkeiten für pädagogische Berufe
Berufe mit Kindern erfordern mehr Fähigkeiten als nur Kreativität und gute Nerven. Da ständig unvorhergesehene Dinge passieren, musst du in der Lage sein, dich schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen.
Zudem musst du deine Arbeit an das Alter der Heranwachsenden anpassen. Als Kindercoach sprichst du anders mit deinen Klienten, als wenn du im Bereich der sozialen Arbeit Jugendlichen beim Einstieg in den Beruf hilfst.
Neben dieser Anpassungsfähigkeit benötigst du diese Kompetenzen:
- Einfühlungsvermögen: Pädagogische Berufe erfordern immer Empathie. Das bedeutet, du solltest in der Lage sein, dich in andere Personen hineinzuversetzen und deren Gefühle und Perspektiven zu verstehen. Nur so erkennst du deren Bedürfnisse und kannst ihnen die passende Unterstützung bieten.
- Verständnis: Auch wenn du die Probleme anderer Menschen nicht immer verstehst, solltest du diese stets ernst nehmen und Mitgefühl zeigen. Außerdem solltest du dich trauen, Fragen zu stellen, um die Gedanken der anderen besser zu verstehen.
- Problemlösungsfähigkeit: Bei Berufen mit Jugendlichen hast du es oft mit komplexen Problemen und Herausforderungen zu tun. Aus diesem Grund solltest du in der Lage sein, Probleme zu analysieren und kreative Lösungen zu finden.
- Teamfähigkeit: In vielen sozialen Berufen arbeitest du mit anderen ausgebildeten Fachleuten zusammen. Daher solltest du die Fähigkeit mitbringen, effektiv im Team zu arbeiten und Aufgaben zu koordinieren. Dadurch können gemeinsam Ziele erreicht werden. Dies spielt etwa bei der Prävention von Mobbing im Bereich der Schulsozialarbeit eine wichtige Rolle.
- Soziale Kompetenz: Bei der Ausbildung zum Erzieher entwickelt du ein Verständnis für soziale Dynamiken und zwischenmenschliche Beziehungen. Dies ist auch bei anderen alternativen Berufen für Erzieher von Bedeutung.
- Fähigkeit zur Selbstreflexion: Um in deinem Beruf erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass du dich kontinuierlich beruflich sowie persönlich weiterentwickelst. Selbstreflexion ermöglicht es dir, deine eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, um daran zu arbeiten.
6 Verwandte Berufe Erzieher: Arbeit mit Kindern & Jugendlichen
Viele Menschen sind erst einmal überfragt, wenn es darum geht, wo man als Erzieher arbeiten kann. Denn mit einer Ausbildung in diesem Beruf kannst du noch viel mehr tun, als dich in einer Krippe oder Kita um die Kinder zu kümmern.
Suchst du nach einem verwandten Job, kommen etwa diese Berufe für dich infrage:
- Ergotherapeut: Die Ergotherapie dient dazu, die Handlungsfähigkeit von Personen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten oder anderen Entwicklungsstörungen zu verbessern, damit diese im Alltag besser zurechtkommen. Durch die Behandlung soll sich die Lebensqualität der Patienten verbessern.
- Sozialpädagoge: Sozialpädagogen arbeiten in sozialen Einrichtungen. Das können zum Beispiel Jugendzentren oder -heime sein. Dort unterstützen sie Heranwachsende bei ihrer persönlichen Entwicklung und Integration in die Gesellschaft.
- Therapeut: Viele Kinder und Jugendliche haben psychische Probleme und benötigen zur Bewältigung die Unterstützung durch einen professionellen Therapeuten. Für diesen Beruf solltest du selbst emotional sehr stabil sein, da du mit traurigen Schicksalen konfrontiert werden kannst.
- Coach: Mit einer Fortbildung zum Coach kannst du dich für verschiedene Schwerpunkte entscheiden. Beispielsweise kannst du als Kinder- und Jugendcoach die Heranwachsenden bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Probleme unterstützen. Als Lerncoach hingegen unterstützt du Schüler, indem du ihnen verschiedene Lernmethoden zeigst und die Angst vor Prüfungen nimmst.
- Heilpädagoge: Heilpädagogen unterstützen Menschen, die besondere Förderung und Unterstützung benötigen, weil sie körperlich oder geistig beeinträchtigt sind. Im Bereich der Jugendhilfe unterstützen sie ihre Klienten bei der Entwicklung ihrer individuellen Fähigkeiten und begleiten sie auf ihrem Bildungsweg.
- Integrationshelfer: Ebenfalls auf die Unterstützung benachteiligter Kinder ausgerichtet, ist der Beruf des Integrationshelfers. Diese werden vor allem in Schulen benötigt, um Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf bei der Teilnahme am Schulunterricht und sozialen Schwierigkeiten zu helfen.
Verwandte Erzieher-Berufe mit Erwachsenen
In einem pädagogischen Beruf kannst du ebenso mit erwachsenen Menschen zusammenarbeiten.
Das geht beispielsweise bei diesen Jobs:
- Bildungsberater: Als Bildungsberater unterstützt du Erwachsene dabei, die richtigen Bildungsangebote und Fortbildungsmöglichkeiten für ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Du kannst dafür in Bildungseinrichtungen, Gemeindezentren oder Beratungsstellen arbeiten.
- Bildungsmanager: Möchtest du lieber organisatorisch arbeiten, kannst du dafür verantwortlich sein, die Bildungsangebote zu entwickeln. Behörden, private Weiterbildungsinstitute und gemeinnützige Institutionen entwickeln Bildungsprogramme und setzen diese um.
- Gesundheitspädagoge: Arbeitest du als Gesundheitspädagoge, unterstützt du Erwachsene dabei, ein gesundes Leben zu führen. Zu deinen Aufgaben gehört es, Informationsveranstaltungen und Workshops oder Schulungen zu Themen wie gesunder Ernährung, Stressmanagement oder Krankheitsprävention anzubieten. Du kannst hierfür bei Gesundheitszentren, Kliniken oder Gemeindeorganisationen angestellt sein.
- Case Manager: Als sogenannter Case Manager koordinierst du die Pflege und Betreuung für Erwachsene mit komplexen medizinischen Bedürfnissen. Dabei arbeitest du mit dem Pflegepersonal, Ärzten und Therapeuten zusammen. Mit diesen erstellst du einen umfassenden Pflegeplan und stellst sicher, dass die individuellen Bedürfnisse deiner Klienten erfüllt werden.
- Krankenpfleger: Krankenpfleger arbeiten eng mit Patienten und deren Angehörigen zusammen, um eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. Obwohl der Schwerpunkt der Arbeit auf der medizinischen Versorgung liegt, gibt es auch pädagogische Aspekte in diesem Beruf.
- Pflegepädagoge: Möchtest du als Pflegepädagoge tätig sein, bist du für die Ausbildung und Schulung des zukünftigen Pflegepersonals verantwortlich. Deine Hauptaufgabe dabei ist die Gestaltung von theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten. Mit diesen unterstützt du die Schüler dabei, das erforderliche Wissen, die Fähigkeiten und die Kompetenzen zu entwickeln, die sie für den späteren Beruf benötigen.
Du hast nun Einblicke in verwandte Berufe des Erziehers erhalten. Wie du siehst, stehen dir mit einer pädagogischen Ausbildung viele Wege offen. Überlege dir zunächst, mit welchen Klienten du zusammenarbeiten möchtest und welche Aufgaben dir liegen.
Anschließend kannst du dich auf einen passenden Job bewerben.