Wissenswertes zur Umschulung für Kinderpfleger
Wer mit seinen aktuellen Arbeitsbedingungen nicht zufrieden ist, denkt oft über eine berufliche Umorientierung nach. Suchst du dabei nach einer sinnvollen Tätigkeit, kommen Berufe mit Kindern infrage. Indem du diese liebevoll betreust und angemessen förderst, trägst du einen wichtigen Teil zur zukünftigen Gesellschaft bei. Zudem ist mit Kindern kein Tag wie der andere, sodass es nie langweilig wird.
Aufgeteilt ist die Umschulung zum Kinderpfleger in Theorie und Praxis. Während der praktischen Phase lernst du, wie du die theoretischen Inhalte in die Tat umsetzt.
Du betreust Kinder und arbeitest bei der Erstellung und Umsetzung von pädagogischen Konzepten mit.
Bevor du dich in ein neues berufliches Abenteuer stürzt, solltest du dir sicher sein, dass der Job auch wirklich etwas für dich ist. Unabdingbar ist etwa ein hohes Maß an Empathie sowie Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein.
Des Weiteren solltest du dir bewusst sein, dass die nicht nur viel Freude, sondern ebenso belastende Tätigkeiten mit sich bringt.
Denke zum Beispiel daran, dass man die Kinder oft hochheben muss. Du solltest daher fit sein und regelmäßig Sport machen, um gezielt deine Rückenmuskulatur zu kräftigen.
In einer großen Kita ist außerdem die Lautstärke sehr hoch und der Arbeitsalltag wird schnell stressig.
In diesem Artikel erzählen wir mehr darüber, was dich als Kinderpflegerin nach der Umschulung erwartet.
Einsatzgebiete eines Kinderpflegers
Mit einer Ausbildung in Kindererziehung beziehungsweise Kinderpflege stehen dir verschiedene Einsatzgebiete offen. Am häufigsten arbeiten Kinderpfleger in Kindergärten oder -krippen.
Du betreust dann Heranwachsende, die erst wenige Monate alt sind, bis hin zu Vorschulkindern. Eine Herausforderung ist es hierbei, sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse einzustellen und jedem Kind gerecht zu werden.
Gleichzeitig sorgst du nicht nur für die Sicherheit der Kleinen, sondern förderst ihre soziale, emotionale und kognitive Entwicklung.
Gefällt dir diese Arbeit, kannst du nach dem Sammeln von vielseitiger Praxiserfahrung eine Umschulung zum Erzieher machen. Mit diesem Abschluss in der Tasche darfst du noch mehr Aufgaben übernehmen. Zudem verbessern sich deine Gehaltsaussichten.
Möchtest du ausschließlich Kindern helfen, die körperliche oder geistige Beeinträchtigungen haben, kann man als Kinderpflegerin auch speziell in der Frühförderung tätig sein.
Du konzentrierst dich dann speziell auf die Heranwachsenden mit Defiziten. Ähnlich ist es bei der Arbeit in einer integrativen Einrichtung.
Dort unterstützt man Kinder mit einem individuellen Förderbedarf bei der Eingliederung in eine bestimmte Gruppe, etwa eine Schule.
Weitere Einsatzgebiete in der Kinderpflege sind:
- Kinderheime: Dort triffst du auf Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen oder besondere Betreuung benötigen. Du unterstützt sie bei der Bewältigung des Alltags und anderen besonderen Herausforderungen.
- Krankenhäuser: In Kinderkrankenhäusern bist du Kinder und deren Familien während des Krankenhausaufenthalts vor allem eine emotionale Stütze. Du hilfst ihnen dabei, sich wohlzufühlen und versuchst, ihnen die Angst zu nehmen.
- Beratung: In der Familien- und Erziehungshilfe arbeiten Kinderpfleger eng mit Eltern zusammen, die Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder benötigen. Du gibst ihnen praktische Ratschläge und befähigst sie dadurch, ihre Probleme zu bewältigen. Außerdem hilfst du bei der Verbesserung der Erziehungsfähigkeiten.
- Freizeitbetreuung: In Freizeiteinrichtungen organisierst und betreust du für die Heranwachsenden verschiedene Aktivitäten wie Spiele und Ausflüge. Besonders gefragt sind diese Einrichtungen in der Ferienzeit.
Was muss ich für die Umschulung zur Kinderpflegerin mitbringen?
Dir gefallen die möglichen Einsatzgebiete? Dann könnte sich eine Umschulung in Kinderbetreuung langfristig für dich lohnen. Wichtig ist jedoch, dass du die nötigen Anforderungen erfüllst.
Wie hoch diese sind, ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Die meisten Institutionen setzen jedoch als Bedingung eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus.
In seltenen Fällen reicht auch ein Schulabschluss, wenn du bereits anderweitig Praxiserfahrung sammeln konntest. Dies stellt jedoch die Ausnahme dar.
Ebenso musst du ausgezeichnete Deutschkenntnisse mitbringen. Diese sind die Grundlage dafür, dass du dich später auch mit den Kindern verständigen und die Entwicklung ihrer Sprachkenntnisse fördern kannst.
Demzufolge werden generell gute Kommunikationsfähigkeiten vorausgesetzt.
Bei der späteren Bewerbung musst du außerdem ein polizeiliches Führungszeugnis vorliegen, das keine Einträge enthalten darf. Nicht zu vernachlässigen ist zudem die körperliche Eignung.
Denke daran, dass du vor allem Kinder noch oft zum Trösten im Arm tragen oder zum Wickeln hochheben musst. Mit zwei Jahren wiegen die meisten Kinder bereits über zehn Kilo, die du jeden Tag mehrmals stemmen musst.
Neben diesen Voraussetzungen solltest du reflektieren, ob du alle weiteren persönlichen Eigenschaften mitbringst, die nach dem Abschluss der Umschulung im sozialen Bereich für die erfolgreiche Bewältigung deiner Aufgaben nötig sind:
- Pünktlichkeit: Eltern bringen ihre Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Kita, in einem Krankenhaus wird zu einer gewissen Uhrzeit das Essen ausgeteilt. Das bedeutet, dass du deine Arbeitszeiten einhalten und pünktlich sein musst.
- Verlässlichkeit: Ebenso wichtig ist es, dass sich jeder auf dich verlassen kann. Denn nur wenn alle Mitarbeitenden gemeinsam als Team agieren, ist das Wohl der Kinder sichergestellt. Passt du kurz nicht auf, kann das bei Kleinkindern bereits zu einem Unfall führen.
- Empathie: Auch wenn Erwachsene die Gedanken von Heranwachsenden manchmal nicht nachvollziehen können, musst du ihnen stets das Gefühl geben, dass du sie verstehst und für sie da bist.
Wie läuft die Umschulung zum Kinderpfleger ab?
Eine Umschulung im sozialen Bereich kannst du entweder an einer staatlichen Berufsschule oder einer privaten Institution absolvieren. Sie dauert normalerweise zwischen zwei und drei Jahren.
Manchmal ist die Umschulung zum Kinderpfleger auch in Teilzeit möglich, allerdings ist dies eher selten der Fall. Meist gibst du deinen aktuellen Job auf, um dich rundum deiner Umschulung zum Kinderpfleger zu widmen.
Der Vorteil einer staatlichen Einrichtung ist, dass diese größtenteils keine Gebühren verlangt. Eine Umschulung oder Weiterbildung im sozialen Bereich an einer privaten Einrichtung kann hingegen mehrere Tausend Euro kosten.
Vor dem Beginn deiner Schulungsmaßnahme solltest du dich daher gut über die Träger in deiner Nähe informieren.
Die Umschulung ist unterteilt in theoretische und praktische Inhalte. Damit wird sichergestellt, dass du nach der Ausbildung im Kindergarten arbeiten kannst.
Zu den Schulungsinhalten zählen:
- Kommunikation: Sprache spielt bei der Entwicklung von Kindern eine relevante Rolle. Denn je besser die kommunikativen Fähigkeiten eines Menschen ausgebildet sind, desto besser kann sich dieser verständigen. Dies ist im Erwachsenenleben ebenso relevant wie als Kind. Ebendarum ist der Deutsch- bzw. Kommunikationsunterricht ein unerlässlicher Bestandteil der Umschulung.
- Musik- und Bewegungserziehung: Kinder lieben es, sich zu bewegen und zu tanzen. Zudem ist bekannt, dass Musik auch therapeutische Effekte haben kann. Daher bekommst du Wissen an die Hand, wie man durch Musik und Bewegung die Entwicklung von Heranwachsenden fördert.
- Organisation und Recht: Zu den Aufgaben eines Kita-Mitarbeiters gehören auch eine Menge organisatorische Tätigkeiten. Ausflüge und Feste werden geplant und umgesetzt, Entwicklungspläne ausgefüllt und besprochen. Vor allem bei der Zusammenarbeit mit externen Fachkräften solltest du außerdem die rechtlichen Restriktionen im Hinterkopf behalten.
Umschulung Kinderpfleger: Berufliche Perspektiven
Nachdem die Umschulung abgeschlossen ist, stehen dir viele Arbeits- und Aufgabenbereiche offen. Mit einem speziellen Einsatzbereich im Auge kannst du dir mit speziellen Qualifizierungen einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt verschaffen.
Ebenso wirken sich zusätzliche Fortbildungen positiv auf deinen Lebenslauf aus. Um später weiter beruflich aufzusteigen, kannst du zum Beispiel eine Weiterbildung in Kindheitspädagogik anstreben.
Manche Absolventen zeigen auch besonders großen Ehrgeiz und erwerben nachträglich noch ihr Abitur, sodass sie anschließend ein pädagogisches Studium absolvieren können. Dieses qualifiziert dich auch für eine spätere Leitungsposition.
Generell stehen die Chancen aufgrund des Fachkräftemangels für dich optimal. Das gilt für Studierende, Auszubildende und sogar für Quereinsteiger. Pädagogische Fachkräfte werden überall gesucht, sodass auch der Wechsel des Wohnortes meist kein Problem darstellt.
Das Einstiegsgehalt liegt etwa bei 2500 Euro bis 3000 Euro brutto im Monat. Bist du im öffentlichen Dienst angestellt, profitierst du von regelmäßigen Anpassungen des Entgeltes.
Mit einem abgeschlossenen Studium als Kindheitspädagoge kannst du zu Beginn mit rund 1000 Euro mehr je Monat rechnen. Der Erwerb des Abiturs kann sich somit auch auf dem zweiten Bildungsweg noch lohnen, wenn du ein konkretes Ziel vor Augen hast.
Möchtest du dich irgendwann selbstständig machen, bietet sich eine Weiterbildung zum Kinder- und Jugendcoach an. Diese erwirbst du in einem entsprechenden Kurs innerhalb weniger Monate.
Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, dass du dir deine Klienten selbst suchen musst, beispielsweise durch Werbeaktionen. Hierfür musst du zunächst erst einmal Geld investieren, ohne die Sicherheit eines späteren Verdienstes zu haben.
Eine Kindererzieher Ausbildung ist somit die sicherere Alternative, wenn du einen beruflichen Neuanfang wagen willst. Bist du dir noch unsicher, ob das wirklich das Richtige für dich ist, kannst du dich beispielsweise bei der Bundesagentur für Arbeit beraten lassen.
Ebenso helfen Gespräche mit Personen, die bereits als Kinderpflegerin arbeiten. Durch diese erhältst du einen realistischen Einblick in die Tätigkeit.