Wie werde ich Quereinsteiger im Kindergarten?
Viele Menschen bemängeln die heutige Gesellschaft als zu oberflächlich und suchen daher nach einer Arbeit, die wirklich Sinn hat. Sie möchten nicht täglich einen Stapel voller Aufgaben abarbeiten, sondern aktiv dazu beitragen, die Gesellschaft von morgen mitzugestalten.
Als Quereinsteiger im Kindergarten ist dies möglich. Du begleitest dabei Kinder in ihren frühen Lebensjahren und vermittelst ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie ihr ganzes Leben brauchen.
Die Arbeit in einer Kita erfordert neben Fachkenntnissen im Bereich der frühkindlichen Bildung ein hohes Maß an Empathie, Kreativität und Engagement. Doch während die Anforderungen an die Arbeit in der Kita steigen, sinkt gleichzeitig die Zahl der Fachkräfte.
Aus diesem Grund hast du als Quereinsteigerin gute Chancen, mit den passenden Voraussetzungen eine Anstellung zu finden.
Mit der Tätigkeit in einer Kita nimmst du nicht nur Einfluss auf die Entwicklung von Heranwachsenden, sondern bekommst vielfältige Möglichkeiten, um dich fachlich sowie persönlich weiterzuentwickeln.
Tauchst du mit den Kindern in ihre Fantasiewelten ein, kannst du deine Kreativität trainieren, beim Basteln und Musizieren entdeckst du womöglich bisher verborgene Talente.
Voraussetzung für einen gelingenden Quereinstieg ist, dass du empathisch und geduldig bist. Darüber hinaus solltest du ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein mitbringen und in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Welche Eigenschaften du außerdem haben solltest, erläutern wir für dich im nächsten Abschnitt.
Anschließend rückt die fachliche Qualifizierung in den Mittelpunkt, die du als Quereinsteigerin durchläufst. Denn fachliches Grundlagenwissen stellt eine unerlässliche Grundlage für eine professionelle Arbeit dar.
Am Schluss geben wir dir einen Einblick in den Ablauf des Bewerbungsprozesses. Hierbei gilt es insbesondere zu beachten, die eigene Motivation herauszustellen.
Persönliche Eignung für den Quereinstieg im Kindergarten
Willst du einen Quereinstieg als Erzieherin wagen, solltest du dich zunächst mit dem Berufsbild vertraut machen. Dazu gehört es, sich mit den Aufgaben auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, ob du die persönlichen Voraussetzungen für die Tätigkeiten erfüllst.
Mitbringen solltest du unter anderem:
- Spaß an der Arbeit mit Kindern: Um langfristig motiviert in deinem neuen Job zu bleiben, sollte es dir Spaß machen, mit Kindern zu arbeiten und diese in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Hierbei ist auch Kreativität unerlässlich, um Abwechslung in den Alltag zu bringen.
- Geduld: Berufe im sozialen Bereich erfordern Geduld und Empathie, um die Gefühle und Bedürfnisse der Heranwachsenden wahrzunehmen. Kinder lernen jeden Tag eine Menge. Bis sie etwas richtig gut können, braucht es jedoch seine Zeit. Als Erziehungskraft ist es deine Aufgabe, den Kleinen den Raum zu bieten, den sie brauchen, um sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln.
- Belastbarkeit: Als Assistenzkraft im Kindergarten wirst du körperlich und psychisch gefordert. Das bedeutet, selbst unter Druck standhaft zu bleiben, auch in stressigen Situationen einen ruhigen und professionellen Umgang zu bewahren. In deiner Freizeit solltest du dir einen Ausgleich suchen, bei dem du dich entspannst.
- Selbstreflexion: Gerade als Quereinsteiger im Kindergarten solltest du deine Tätigkeit regelmäßig reflektieren. Hierbei hilft das Feedback von deinen Kollegen. Auf diese Weise kannst du deine Stärken und Schwächen identifizieren und daran arbeiten, deine pädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten gezielt zu erweitern.
Darüber hinaus solltest du in der Lage sein, mit kleinen Kindern zu kommunizieren und auch ihre nonverbale Körpersprache zu deuten. Insbesondere jüngere Kinder können ihre Gedanken nämlich sprachlich oftmals noch nicht eindeutig ausdrücken.
Daneben ist es wichtig, den Heranwachsenden aktiv zuzuhören und mit ihnen auf ihrer Ebene zu interagieren.
Welche fachliche Qualifizierung ist nötig?
Um per Quereinsteiger Kinderpflegerin zu werden, benötigst du je nach Bundesland unterschiedliche Qualifikationen. In Berlin und Hamburg werden beispielsweise mittlerweile immer häufiger fachfremde Personen als Kita-Mitarbeiter eingestellt, um dem derzeitigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Denn mitunter müssen Kitas sogar schließen, weil nicht ausreichend Personal vorhanden ist. Bisher ist hinsichtlich dieses Problems noch keine Besserung in Sicht.
Voraussetzung für den Quereinstieg in die Kinderbetreuung ist, dass du bereit bist, eine Fortbildung zu besuchen, in der dir grundlegende Kompetenzen für deine zukünftige Tätigkeit vermittelt werden.
Du lernst beispielsweise, welche Entwicklungsphasen Kinder durchlaufen, wie du mit körperlich beeinträchtigten Kindern umgehst und wie du die Heranwachsenden sprachlich sowie kognitiv förderst.
Grundsätzlich gilt zudem, dass sich deine Chancen als Quereinsteiger erhöhen, wenn du zumindest einen ähnlichen Beruf erlernt hast.
Dies gilt auch für ein abgeschlossenes Studium. Hast du etwa Psychologie studiert, wird angenommen, dass du dich in die Themen Erziehung und Pädagogik schnell einarbeiten kannst. Selbiges gilt, wenn du Soziale Arbeit studiert hast.
Folglich ist es nicht zwingend nötig, eine Ausbildung im Kindergarten absolviert zu haben. Positiv anerkannt werden dir jedoch praktische Erfahrungen in Form von Praktika oder einer Tätigkeit im Ehrenamt.
Mütter- oder Jugendzentren sind hierfür ein guter Anlaufpunkt. Je nach Programm freuen sich diese über Menschen, die sich vor Ort engagieren möchten – sei es mit Hausaufgabenhilfe oder der Betreuung von Projekten wie dem Erstellen einer eigenen Zeitung.
Des Weiteren gibt es von privaten Bildungsträgern diverse Schulungsangebote im Internet. Da diese jedoch ausschließlich digital stattfinden und keinen Praxisanteil haben, bringen sie dich deinem neuen Traumberuf nur wenig näher. Du kannst sie allerdings nutzen, um dir vor einer vollwertigen Weiterbildung erste theoretische Grundlagen anzueignen.
Quereinsteiger Kindergarten: Wie läuft die Bewerbung ab?
Damit du schon bald in einer Kita tätig sein kannst, musst du zunächst den ersten Schritt wagen: die Bewerbung. Recherchiere im Internet danach, welche Angebote es in deiner Stadt für Quereinsteiger gibt.
Bist du bereit zu pendeln oder deinen Wohnort zu wechseln, vergrößern sich deine Chancen auf einen neuen Job weiter, denn in diesem Fall kannst du dich in verschiedenen Regionen bewerben.
Hast du ein interessantes Jobangebot gefunden, geht es an das Schreiben der Bewerbung. Stelle dir hierfür selbst die Frage „Warum will und kann ich als Betreuungskraft im Kindergarten arbeiten?“ Die Antwort hilft dir dabei, ein aussagekräftiges Anschreiben zu verfassen. Hebe darin deine Motivation für den Quereinstieg hervor.
Hierfür kannst du beispielsweise erklären, wie deine Erfahrungen aus dem aktuellen Job für die Arbeit mit Kindern nützlich sein können. Ebenso kannst du offen darüber sprechen, warum du dich beruflich neu orientieren möchtest. Dies ist zwar kein Muss, kann jedoch deine Motivation untermauern.
Mit deiner Begründung kannst du außerdem zeigen, dass du dich ausführlich mit dem Berufsbild auseinandergesetzt hast – denn die Arbeit in der Kita bedeutet eine Menge Verantwortungsbewusstsein.
Überzeugt deine Bewerbung, wirst du im nächsten Schritt zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Dort erfährst du auch mehr darüber, wie der weitere Ablauf bei einem positiven Ausgang ist. Notiere im Vorfeld deine offenen Fragen, um diese bei Bedarf stellen zu können. Entscheidend ist zum Beispiel:
- Findet vor dem Einsatz in der Kita eine Schulungsmaßnahme statt?
- Wenn ja, wie lang dauert diese?
- Wie hoch ist die Vergütung?
- Handelt es sich um einen befristeten oder unbefristeten Arbeitsvertrag?
- Gibt es die Chancen, nebenher einen offiziellen Berufsabschluss zu erwerben?
Der letzte Punkt ist insbesondere dann relevant, wenn du dauerhaft im Bereich der Kindergartenpädagogik arbeiten möchtest. Denn als Fachkraft kannst du ein höheres Gehalt verlangen als ein ungelernter Quereinsteiger im Kindergarten.