Pädagogische Fachkraft Ausbildung: Tipps für den Ausbildungsstart
Stellst du dir aktuell die Frage „Wie werde ich pädagogische Fachkraft?“ Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. Denn darin erklären wir, welche Möglichkeiten es gibt, eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft zu absolvieren.
Natürlich muss eine pädagogische Fachkraft Voraussetzungen erfüllen, um gute Arbeit zu leisten. Hierzu gehört es, empathisch zu sein, das heißt, dass du dich in die Lage der Heranwachsenden hineinversetzen kannst.
Entwicklungspsychologische Kenntnisse helfen dir ebenfalls dabei, zu verstehen, warum Kinder ihre Emotionen oftmals noch nicht steuern können.
Darüber hinaus ist es unerlässlich, ein ausgeprägtes Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein mitzubringen. Schließlich bist du dafür verantwortlich, dass die Kleinen in einer sicheren Umgebung spielen und lernen. Zudem musst du in der Lage sein, in unvorhergesehenen Situationen ruhig zu bleiben und richtig zu reagieren.
Bringst du diese Eigenschaften mit? Dann benötigst du noch die passenden Fachkompetenzen. Diese können entweder in einem Studium erlernt oder über eine Lehre erworben werden. Welche Vor- und Nachteile die beiden Formen jeweils haben, erfährst du in diesem Artikel. Ebenso stellen wir dir mögliche Ausbildungsgänge und Studienfächer vor.
Im weiteren Verlauf beschäftigen wir uns mit dem Quereinstieg und Weiterbildungsmöglichkeiten. Denn auch dies sind zwei Varianten, wie der Einstieg in die erzieherische Arbeit gelingen kann. Geeignet sind diese vor allem für Personen, die bereits einen anderen Beruf erlernt haben und sich nun beruflich neu orientieren.
Ausbildung vs. Studium
Möchtest du eine Pädagogikexpertin werden, geht dies über eine Berufslehre oder ein Studium. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile. Deswegen solltest du für dich in Ruhe abwägen, welche Option besser zu deinen Lebensumständen und Zielen passt.
Hinzu kommt, dass für ein Studium bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Für eine Ausbildung in der Kinderbetreuung genügt der Realschulabschluss. Um zu studieren, mussst du jedoch die Allgemeine Hochschulreife vorweisen oder bereits mehrere Jahre erzieherische Tätigkeiten ausgeführt haben.
Sind diese Punkte erfüllt, ermöglicht dir ein Studium, umfangreiches Wissen auf einem Themengebiet aufzubauen. Dabei hast du die Wahl aus einer Vielzahl von Studiengängen.
Darüber hinaus bietet ein Studium gute Aufstiegsmöglichkeiten für Erzieher. Gerade wenn du darauf hinarbeitest, die Leitung einer Kita zu übernehmen, ist ein Hochschulabschluss hierfür oft die Voraussetzung.
Auf der anderen Seite ist ein Studium in der Regel zeitintensiver und teurer als eine Lehre. Du musst mehrere Jahre investieren, bevor du ins Berufsleben einsteigen kannst. Um deine Lebenshaltungskosten zu decken, musst du dir einen Nebenjob suchen.
Die Doppelbelastung ist meist jedoch nicht leicht zu stemmen. Besonders schwierig ist es auch dann, wenn du bereits private Verpflichtungen hast, weil du zum Beispiel ein Kind zur Welt gebracht hast.
Eine Alternative stellt ein duales Studium dar. Hierbei wechseln sich Phasen an der Uni mit praktischen Einsätzen ab, für die du bereits ein kleines Gehalt bekommst.
Eine Lehre ermöglicht es dir ebenfalls, relativ schnell in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Die Ausbildungsdauer ist in der Regel kürzer als ein Studium, sodass du schneller ein eigenes Einkommen erzielst.
Ein Nachteil der Lehre ist, dass der Anwendungsbereich stark begrenzt ist. Du entscheidest dich für einen bestimmten Beruf, sodass es schwierig ist, später in ein anderes Feld zu wechseln. Mit einem Studium gelingt dies aufgrund der Vermittlung einer breiten Wissensbasis wesentlich leichter.
Ausbildung als pädagogische Frachkraft – Ausbildungswege
Pädagogische Fachkraft ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Aus diesem Grund gibt es auch kein spezifisches Ausbildungsfach. Stattdessen führen verschiedene Berufsabschlüsse zur Befähigung, in einer Kita oder anderen Institution zu arbeiten.
Mögliche Ausbildungen sind zum Beispiel:
- Kinderpfleger: Die Lehre nimmt zwei bis drei Jahre in Anspruch und beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Elemente. Zu den Ausbildungsinhalten zählen die Grundlagen der kindlichen Entwicklung sowie die Pflege und Versorgung der Heranwachsenden. Zudem lernst du, wie du effektiv mit Kindern, Eltern und Kollegen kommunizierst. Intergiert sind ebenso verschiedene Praktika in Einrichtungen im Bereich der Kinderpflege.
- Erzieher: Als Erziehern übernimmst du in der Kita mehr Aufgaben als eine Kinderpflegerin. In einigen Bundesländern musst du sogar bereits eine erste abgeschlossene Pädagogikausbildung vorweisen, um Erzieher werden zu können. Neben dem Einmaleins der Kinderpflege lernst du auch viel über organisatorische Dinge und spezielle Aspekte der Integration in der Kita.
- Kinderkrankenpfleger: Kinderkrankenpflegerinnen kümmern sich um kranke Heranwachsende. Sie arbeiten daher häufig in Krankenhäusern. Wichtig ist daher, dass du weißt, wie du die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Altersstufen erkennst und optimal darauf eingehst. Hierzu zählt auch die Schulung in strengen Hygienestandards und Infektionsschutzmaßnahmen, die in medizinischen Einrichtungen notwendig sind.
- Heilerziehungspfleger: Die Lehre zum Heilerziehungspfleger ist auf die Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Während dieser Zeit wirst du in der Betreuung und Pflege von Menschen mit besonderen Bedürfnissen geschult, einschließlich medizinischer Grundkenntnisse und hygienischer Maßnahmen. Des Weiteren deckt die Ausbildung rechtliche und ethische Fragen ab.
Nach deiner Lehre kannst du als pädagogische Fachkraft eine Weiterbildung besuchen, um dich zum Beispiel für spezielle Aufgabenbereiche zu qualifizieren und langfristig mehr Geld zu verdienen.
Informiere dich hierzu am besten, in welchem Bereich aktuell dringend Personal gesucht wird. Dementsprechend kannst du etwa eine Weiterbildung in Kindheitspädagogik, Medienpädagogik oder Inklusionspädagogik besuchen.
Studienmöglichkeiten
Statt für eine Lehre kannst du dich auch für ein Studium entscheiden. An den meisten Universitäten erwirbst du dabei nach sechs bis sieben Semestern einen Bachelor-Abschluss und kannst anschließend den Master erwerben.
Hierfür benötigt es noch einmal rund zwei Jahre. An manchen Hochschulen ist es hingegen möglich, noch ein Diplom zu erwerben. Dieses ist mit dem Master gleichzusetzen.
Für die Studieninhalte macht es keinen Unterschied, ob du dich für einen Diplom- oder Masterstudiengang entscheidest. Nach deiner Studienzeit hast du bei beiden Varianten umfangreiche Fachkenntnisse erworben.
Doch auch mit einem Bachelor-Abschluss hast du bereits gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Daher solltest du stets abwägen, ob du den Master wirklich benötigst oder lieber direkt mit dem Bachelor ins Berufsleben startest.
Mögliche Studienfächer sind:
- Erziehungswissenschaften: Mit Beginn des Studiums lernst du zunächst verschiedene erziehungswissenschaftliche Theorien kennen. Entwicklungspsychologische Inhalte helfen dir zudem dabei, zu verstehen, wie Heranwachsende denken und handeln. Ergänzt wird das Studium durch soziologische Aspekte. Hierbei geht es etwa um Themen wie Bildungsungleichheit, soziale Schichtung und die Auswirkungen von Bildung auf die Gesellschaft.
- Frühkindliche Bildung: Dieses Studium konzentriert sich auf die entwicklungspsychologischen Aspekte der Betreuung und Bildung von Kindern in der frühen Kindheit. Das heißt, es geht um die Lebensphase ab der Geburt bis zum Eintritt in die Schule. Die Lerninhalte bereiten dich darauf vor, Heranwachsende in diesem Alter professionell zu betreuen und zu fördern. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Förderung von inklusiver Bildung.
Ein Studium kann auch als sonderpädagogische Zusatzausbildung genutzt werden, wenn du bereits eine Pädagogikausbildung absolviert hast. Auf diese Weise eröffnest du dir neue Chancen auf einen Aufstieg oder den Wechsel in ein anderes Fachgebiet innerhalb der Pädagogik.
Weitere Möglichkeiten nach der Erzieherausbildung sind Fortbildungen, auf die wir im letzten Abschnitt dieses Artikels näher eingehen.
Tipps für Quereinsteiger als pädagogische Fachkraft
Auch ohne gezielte Ausbildung gelingt immer mehr Menschen der Quereinstieg in die Kinderbetreuung. Bist du mit Freude bei der Sache und gehst professionell mit den Heranwachsenden um, kannst du ohne große Umwege zu deinem Traumjob kommen.
Ein Vorteil ist es, wenn du eine pädagogische Umschulung für Quereinsteiger absolvierst. Damit weißt du nach, dass du dich mit den erziehungswissenschaftlichen Grundlagen auskennst.
Ebenso fällst du im Bewerbungsverfahren positiv auf, wenn du bereits praktische Erfahrungen nachweisen kannst. Diese erwirbst du zum Beispiel durch ehrenamtliche Mitarbeit in Jugendzentren oder sozialen Vereinen.
Neben der pädagogischen Qualifikation ist zudem wichtig, dass du dich selbst reflektieren kannst. Das hilft dir dabei, deine Rolle als zukünftige Pädagogin besser zu verstehen.
Frage dich beispielsweise, warum du gern in die Pädagogik einsteigen möchtest und was dich an der Arbeit begeistert. Die Antwort hierauf hilft dir auch, langfristig motiviert zu bleiben, wenn mal nicht alles perfekt läuft und du an deiner Entscheidung zweifelst.
Ebenso solltest du dir klare Ziele für deine neue berufliche Laufbahn setzen und für dich selbst definieren, was dir bei Berufen mit Kindern besonders wichtig ist. Wie möchtest du die Heranwachsenden in ihrer Entwicklung unterstützen?
Denke daran, dass ein Quereinstieg in eine neue Branche mit Hürden verbunden ist. Du musst dich zunächst gegenüber der Fachkraft mit besonderer Qualifikation in den Kindertageseinrichtungen behaupten, da diese viel mehr Erfahrung mitbringen als du.
Mit dem nötigen Ehrgeiz schaffst du es jedoch, auch Rückschläge zu überwinden und diese als Chance zu sehen, an dir selbst zu wachsen.
Nimm die Hilfe von dienstälteren Erzieherinnen an und versuche, so viel wie möglich von ihnen zu lernen. Im stressigen Kita-Alltag kannst du vielleicht schnell die Nerven verlieren. Erfahrene Kita-Mitarbeitende könnten gut mit derartigen Situationen umgehen und die helfen, die nötige Ruhe zu entwickeln. Das gilt auch für den Umgang mit schwierigen Kindern.
Ausbildung Pädagogische Fachkraft – Fortbildungen als weitere Option
Egal, ob mit Ausbildung, Studium oder als Quereinsteiger – eine Weiterbildung hilft dir, deine aktuellen Kompetenzen weiter zu verbessern und die Qualität deiner Arbeit zu steigern. Darüber hinaus kannst du dein Wissen auf den neuesten Stand bringen.
Ebenso empfehlenswert ist eine Fortbildung, wenn du dich beruflich verändern möchtest, ohne eine Lehre oder ein Studium zu absolvieren. Mit einer Weiterbildung zum Kinderpfleger kannst du dich beispielsweise für die Arbeit in einer Kita, einem Hort oder einem Jugendzentrum qualifizieren.
Neben den erziehungswissenschaftlichen Theorien steht bei einer entsprechenden Weiterbildung die frühkindliche Sprachentwicklung im Fokus. Du lernst, wie diese gefördert und Sprachstörungen frühzeitig erkannt werden können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten, sowohl im Umgang mit den Kindern selbst als auch mit ihren Eltern. Diese Fähigkeiten sind von entscheidender Bedeutung, um eine unterstützende Lernumgebung zu schaffen.
Hierzu gehört auch, den richtigen Umgang mit Kindern zu lernen, die bisher noch kein Deutsch sprechen. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich auf deren Hintergründe einzustellen und sie spielerisch beim Sprachenlernen zu unterstützen.
Daneben ist eine Umschulung als pädagogische Fachkraft möglich. Diese ist so ähnlich wie eine Fortbildung aufgebaut.
Hast du bereits Kenntnisse oder Erfahrungen im Bereich der Pädagogik, kannst du die Umschulung unter Umständen verkürzen und folglich schneller in einen neuen Beruf einsteigen. Informationen hierzu bekommst du beispielsweise bei der Bundesagentur für Arbeit in deiner Stadt.
In diesem Artikel haben wir dir verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie du deine Karriere starten kannst. Eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft kann der Türöffner zu deinem neuen beruflichen Glück sein, wenn dir die Arbeit mit Kindern Freude bereitet.
Bedenken solltest du jedoch, dass die Tätigkeit auch mit Stress verbunden ist und du daher starke Nerven mitbringen solltest.