Wie kann ich ohne Ausbildung mit Kindern arbeiten?
Damit Heranwachsende eine qualitativ hochwertige Betreuung erhalten, sind pädagogische Kenntnisse unerlässlich. Es gibt jedoch Situationen, in denen eine Person diese nicht vorweisen kann, weil sie zum Beispiel den Quereinstieg in den pädagogischen Bereich wagen.
In diesem Fall ist es möglich, auch ohne Ausbildung mit Kindern zu arbeiten. Die benötigte Grundqualifikation erhältst du dann zum Beispiel durch eine Weiterbildung.
Angestellt wirst du ohne Fachausbildung als pädagogische Hilfskraft. Manche Kindergärten bieten die Möglichkeit, vorab ein Praktikum zu absolvieren. Dieses bietet Gelegenheit, den Arbeitsalltag in einer Kita kennenzulernen. Praktika oder ehrenamtliche Arbeit sind ebenso in Jugendzentren möglich und bieten eine Möglichkeit zum Netzwerken.
Eine Herausforderung für fachlich nicht qualifizierte Personen ist oftmals die Anpassung an die Arbeitsbedingungen. Die physischen Anforderungen und das emotionale Engagement bei einer Tätigkeit mit Heranwachsenden sind höher als in anderen Berufen und erfordern ein hohes Maß an Verantwortung sowie spontanes Handeln.
Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung durch die Fachkräfte kann der Quereinstieg in die Kinderbetreuung jedoch erfolgreich gemeistert werden und zu einer erfüllenden beruflichen Laufbahn führen.
Mehr über die Zusammenarbeit und Berufe mit Kindern ohne Berufsausbildung erfährst du in diesem Artikel. Dabei gehen wir auch darauf ein, ob sich der Berufseinstieg lohnt und wie eine mögliche Weiterbildung aussieht. Darüber hinaus gehen wir darauf ein, welche Berufe mit Heranwachsenden du ohne entsprechende Berufsausbildung ausüben kannst.
Lohnt sich ein Berufseinstieg ohne Fachausbildung?
Jobs mit Kindern ohne Ausbildung können eine sinnvolle Karriereentscheidung sein, wenn du in der Tätigkeit deine Erfüllung findest. Viele Menschen empfinden eine Arbeit mit Kindern als wertvolle Bereicherung, da sie direkt zur Entwicklung und Förderung junger Menschen beitragen.
Auch als Quereinsteiger im Kindergarten siehst du unmittelbar die Fortschritte und Entwicklungen der Heranwachsenden und bekommst hierdurch das Gefühl, etwas Sinnstiftendes zu tun.
Wirst du als Quereinsteiger Kinderpflegerin, bietet dir das zudem die Chance auf einen beruflichen Wandel. Warst du in deiner bisherigen Karriere unzufrieden sind oder siehst keine neuen Entwicklungsmöglichkeiten mehr, kann der Wechsel in die Kinderbetreuung neue berufliche Herausforderungen bieten.
Darüber hinaus kannst du deine persönlichen Stärken sowie bereits vorhandenen Fähigkeiten und Erfahrungen in die Kinderbetreuung einbringen. Managementfähigkeiten, Kommunikationskompetenzen oder kreative Talente können von Vorteil sein. Womöglich fallen dir als fachfremde Person auch Dinge auf, die im Kita-Alltag nicht optimal laufen.
Wer hingegen ewig den Tätigkeiten einer Erzieherin im Hort oder in der Kita nachgeht, ist bezüglich der Abläufe schon so routiniert, dass nur selten neue Ideen zutage treten.
Eine effektive Möglichkeit, den Einstieg in die Kinderbetreuung zu erleichtern, ist das Absolvieren von Praktika oder Hospitationen. Dadurch kannst du als Kinderbetreuerin ohne Ausbildung erste praktische Erfahrungen sammeln und den Alltag in einer Kindertagesstätte kennenlernen.
Solche praktischen Einblicke sind wertvoll, um zu sehen, ob die Arbeit den eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten entspricht. Zudem erhältst du die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen.
Es ist ebenfalls ein wichtiger Schritt für einen erfolgreichen Quereinstieg, eine pädagogische Zusatzqualifikation zu erwerben. Es gibt berufsbegleitende Ausbildungsprogramme, die dabei helfen, die notwendigen fachlichen Kompetenzen zu erwerben und sich optimal auf die Arbeit mit Kindern vorzubereiten.
Inhalt der Fortbildungsprogramme
Wie eine berufliche Weiterbildung für den Quereinstieg genau aussieht, ist vom Bundesland sowie dem Träger abhängig. Grundsätzlich gibt die Weiterbildung einen Einblick in die Arbeitsfelder der Erzieher, die jedoch weitaus umfassendere Kenntnisse erwerben. Mit der Fortbildung wirst du darauf vorbereitet, diesen im Arbeitsalltag zur Hand zu gehen.
Ein Lehrplan enthält zum Beispiel diese Module:
- Einführung in die Kinderbetreuung: Ein solches Modul vermittelt dir grundlegende Kenntnisse über die Erziehung sowie pädagogische Grundprinzipien und Methoden. Ziel ist es, die Bedeutung von Bindungstheorien zu verstehen.
- Bedeutung der integrativen Pädagogik: Mitarbeiter einer Kita sollten in der Lage sein, Heranwachsende mit verschiedenen Merkmalen und diversen kulturellen Hintergründen gleichberechtigt zu behandeln. Hierfür muss ein inklusives Umfeld zur Unterstützung von Heranwachsenden mit besonderen Bedürfnissen geschaffen werden.
- Kommunikation: Bei allen Berufen der Sozialpädagogik ist die Kommunikation ein wichtiges Mittel und trägt wesentlich zum Gelingen der verschiedenen Maßnahmen bei. Die Teilnehmer einer Weiterbildung lernen daher Techniken zur Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation sowie Strategien zur gewaltfreien Konfliktlösung und zur Förderung der Empathie. Ebenfalls von Bedeutung sind Methoden zur effektiven Kommunikation und Zusammenarbeit mit Eltern behandelt.
- Gesundheitsförderung: Dieses Modul behandelt die Grundlagen einer gesunden Ernährung und deren Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Du bekommst vermittelt, wie du ausgewogene Mahlzeiten planst und zubereitest. Außerdem wird die Entwicklung und Umsetzung von Hygienekonzepten thematisiert, um die Gesundheit der Heranwachsenden zu schützen und Infektionskrankheiten vorzubeugen. Des Weiteren lernst du Maßnahmen zur Prävention von typischen Kinderkrankheiten kennen und wirst im Notfallmanagement sowie in Erster Hilfe geschult.
Inkludiert in den Lehrplan sind typischerweise auch mehrere Praxisphasen, um die erlernten Kenntnisse möglichst schnell in der Praxis anzuwenden. Begleitete Reflexionsrunden können den Lernprozess ebenfalls unterstützen.
Ohne Ausbildung mit Kindern arbeiten: Welche Berufe gibt es?
Mit einer entsprechenden Weiterbildung kannst du in einer Kita eine Anstellung als Ergänzungspfleger finden. Eine Ausbildung zum Erzieher dauert jedoch weitaus länger. Sie ist nur als klassische Berufsausbildung oder über die Absolvierung eines Studiums möglich.
Möchtest du mit älteren Heranwachsenden zusammenarbeiten, bieten sich diese Berufe an:
- Freizeitbetreuer: Als Freizeitbetreuer in Ferienlagern kümmerst du dich um die Betreuung und Animation von Jugendlichen während der Ferien. Zu deinen Hauptaufgaben gehört die Durchführung von Freizeitaktivitäten. Um als Freizeitbetreuer tätig zu sein, solltest du teamfähig und verantwortungsbewusst sein. Viele Organisationen bieten spezielle Schulungen und Erste-Hilfe-Kurse an, mit denen du dich auf die Herausforderungen dieser Tätigkeit vorbereitest.
- Schulbegleiter: Schulbegleiter unterstützen Heranwachsende mit besonderen Bedürfnissen im schulischen Umfeld, sodass diese am regulären Schulalltag teilnehmen können. Dabei ist es wichtig, Empathie, Geduld und ein Verständnis für die speziellen Bedürfnisse der Heranwachsenden mitzubringen.
- Trainer in Sportvereinen: Als Betreuer in Sportvereinen führst du Trainingseinheiten mit Heranwachsenden durch. Voraussetzung sind sehr gute Kenntnisse in der jeweiligen Sportart sowie Sozialkompetenz und Engagement. In der Regel ist diese Arbeit aufgrund der geringen Verdienstmöglichkeiten eher als Nebenjob möglich, viele Trainer engagieren sich sogar ehrenamtlich.
Eine weitere Option ist es, sich im Bereich der Kinderbetreuung selbstständig zu machen. Die folgenden Tätigkeiten bieten sich auch als alternative Berufe für eine Kinderpflegerin an:
- Babysitter: Babysitter betreuen Heranwachsende in ihrem Zuhause. Die Eltern können anwesend oder abwesend sein. Deine Aufgaben umfassen die Beschäftigung der Kleinen, die Zubereitung von Mahlzeiten sowie das Ins-Bett-Bringen. Um als Babysitter gebucht zu werden, benötigst du vor allem eine hohe Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit.
- Tagesmutter: Als Tagesmutter betreust du Heranwachsende im Kita-Alltag in einem häuslichen Umfeld, zum Beispiel in deiner eigenen Wohnung. Deine Hauptaufgaben bestehen darin, eine altersgerechte Betreuung und Förderung sicherzustellen. Je nach Bundesland können bestimmte Qualifikationen oder Genehmigungen erforderlich sein. Dennoch ist häufig keine formale pädagogische Berufsausbildung notwendig.
Welche Ausbildungen sind sinnvoll?
Wie dieser Artikel zeigt, hast du verschiedene Optionen, ohne das Erlernen eines der sozialen Ausbildungsberufe die Betreuung von Heranwachsenden zu übernehmen. Allerdings handelt es sich hierbei um begrenzte Möglichkeiten. Um Karriere zu machen, ist eine formale Berufsausbildung im Normalfall unumgänglich.
Mögliche Ausbildungsberufe sind beispielsweise:
- Sozialpädagogische Assistentin: Die Berufsausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin bereitet auf pädagogische Arbeit mit Heranwachsenden, kranken Personen und alten Menschen vor. Die pädagogische Qualifikation befähigt die Absolventen, in verschiedenen pädagogischen Einrichtungen als unterstützende Kraft tätig zu sein und die Erzieher bei den anfallenden Aufgaben zu unterstützen.
- Erzieher: Die Qualifikation zur staatlich anerkannten Erzieherin ist eine klassische und angesehene Berufsausbildung für die Arbeit in Kindertagesstätten, Krippen und anderen pädagogischen Einrichtungen. Während der Fachausbildung werden den angehenden Erziehern pädagogische, psychologische und didaktische Grundlagen vermittelt. Diese sollen sie dazu befähigen, Heranwachsende in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
- Heilerziehungspfleger: Heilerziehungspfleger unterstützen Menschen mit Behinderungen in ihrer Lebensgestaltung. Sie fördern ihre Selbstständigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Fachqualifikation zum Heilerziehungspfleger dauert drei Jahre und vermittelt Kenntnisse über Behinderungsbilder, pädagogische Fördermöglichkeiten sowie rechtliche Rahmenbedingungen.
Möchtest du ohne Ausbildung mit Kindern arbeiten, kannst du alternativ ein Studium der Pädagogik absolvieren. Das Studium umfasst in der Regel drei bis vier Jahre für einen Bachelor-Abschluss und weitere zwei bis vier Jahre für einen Master-Abschluss. Anschließend stehen dir diverse Jobmöglichkeiten offen.