Kita Helfer Ausbildung: Was solltest du wissen?
Die Ausbildung zum Kita-Helfer ist ein wichtiger Schritt für alle Personen, die eine Tätigkeit mit Heranwachsenden anstreben, aber keine entsprechende Berufsausbildung absolviert haben. Im Zuge des Quereinstiegs erhältst du einen tiefen Einblick in das Berufsfeld des Kitahelfers und seine vielfältigen Aufgaben sowie Verantwortlichkeiten.
Ein zentraler Bestandteil der Qualifizierung ist die Vermittlung pädagogischen Grundwissens, um das Wohlbefinden der Heranwachsenden zu fördern. Dabei werden auch aktuelle Themen wie Medienkompetenz, interkulturelle Sensibilität und inklusive Pädagogik berücksichtigt, um den zukünftigen Fachkräften ein breites Spektrum an Handlungskompetenzen zu vermitteln.
Darüber hinaus werden rechtliche Grundlagen in den Fokus gerückt, um sicherzustellen, dass die Arbeit in der Kinderbetreuung stets im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und ethischen Grundsätzen erfolgt.
Wie jeder Kita-Mitarbeiter solltest du außerdem wissen, dass die Tätigkeit mit einer großen Verantwortung verbunden ist und eine Menge Teamfähigkeit erfordert. Nur dann, wenn alle Kita-Angestellten zum Wohle der Heranwachsenden zusammenarbeiten, erhalten diese jeden Tag aufs Neue die bestmögliche Betreuung und können Ihre Talente und Fähigkeiten frei entfalten.
Weitere Informationen zu den typischen Aufgaben, die in einer Kita auf dich zukommen, erhältst du beim Weiterlesen dieses Artikels. Zudem gehen wir darauf ein, für wen die berufliche Qualifizierung geeignet ist und welche Inhalte hierbei neben den eben genannten im Mittelpunkt stehen. Anschließend kannst du einschätzen, ob der Beruf des Kitahelfers deine Interessen widerspiegelt.
Was sind die Aufgaben eines Kita-Helfers?
Nach der Qualifizierung erwarten dich vielfältige Aufgaben und eine enge Zusammenarbeit mit den Erziehern einer Kita. Du trägst damit maßgeblich zum reibungslosen Ablauf des Kita-Alltags bei und leistest einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Betreuung der Heranwachsenden.
Konkret bedeutet dies:
- Pädagogische Arbeit: Du unterstützt die Erzieher bei der Planung und Durchführung von pädagogischen Aktivitäten wie Basteln, Malen und Singen. Daneben gehören Bewegungsspiele und Ausflüge zum Programm, bei denen du auf die Kleinen aufpassen musst. Da Erziehung und Pädagogik zusammengehören, geht es hierbei auch darum, den Heranwachsenden auf eine spielerische Art und Weise wichtige gesellschaftliche Werte zu vermitteln.
- Grundversorgung: Außerdem übernehmen Quereinsteiger im Kindergarten grundlegende Pflegetätigkeiten wie das An- und Ausziehen der Kleinen. Sie unterstützen bei der Körperpflege, helfen beim Zähneputzen und Wickeln. Zudem begleiten sie die Kinder zur Toilette und sorgen dafür, dass Hygienestandards eingehalten werden.
- Essensbetreuung: Während der Mahlzeiten sorgst du dafür, dass die Essenszeiten reibungslos ablaufen. Haben kleine Kinder noch Schwierigkeiten beim selbstständigen Essen, gibst du ihnen Hilfestellung. Nach den Mahlzeiten gilt es, aufzuräumen und den Essbereich zu säubern.
- Beobachtung: Ein Teil der Arbeit besteht darin, die Entwicklung der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren. Hierfür stehen beispielsweise Entwicklungsbögen zur Verfügung, in denen du die Fortschritte und Auffälligkeiten dokumentierst. Diese besprichst du anschließend mit dem Fachpersonal der Kita.
Als Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung solltest du dir außerdem stets bewusst machen, dass die Sicherheit der Heranwachsenden immer an erster Stelle steht. Es ist deine Pflicht, die Kleinen während des gesamten Tages zu beaufsichtigen. Bei gefährlichen Situationen musst du sofort eingreifen. Des Weiteren achtest du auf die Einhaltung von Hygienestandards wie regelmäßiges Händewaschen.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern übernimmt hingegen das Personal. Interessierst du dich für diese Tätigkeit, musst du eine entsprechende Berufsausbildung oder ein Pädagogik-Studium absolvieren. Erzieher werden ohne Ausbildung ist dagegen nicht möglich.
Für wen ist die Qualifizierung geeignet?
Die Qualifizierung zum Kita-Helfer ist insbesondere für Personen geeignet, die eine Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern haben und Freude daran finden, deren Entwicklung zu unterstützen. Hierbei kommen verschiedene Zielgruppen in Betracht, vor allem jedoch Quereinsteiger.
Mit dem Quereinstieg als Erzieherin oder Kita-Helferin kannst du dich beruflich neu orientieren und eine sinnstiftende Tätigkeit suchen. Hast du ein Studium im pädagogischen Bereich abgeschlossen, aber bisher beispielsweise in der Beratung gearbeitet, gelingt der Wechsel meist recht einfach. Du hast dann sogar die Chance, mit ausreichend beruflicher Erfahrung Kita-Leitung zu werden.
Kommst du aus einer anderen Fachrichtung, musst du dir zunächst die notwendigen fachlichen Qualifikationen im Zuge der Qualifizierung aneignen. Voraussetzung für die Absolvierung der Ausbildung ist dann, dass du alle Eigenschaften besitzt, die man braucht, um Erzieherin zu werden. Hierzu zählen ein großes Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit, Organisationstalent und Empathie. Zusätzlich benötigst du ein einwandfreies Führungszeugnis.
Ein Vorteil ist, dass die Qualifikation je nach Anbieter auch in Teilzeit absolviert werden kann. Eine Ausbildung zur Kinderpflegerin in Teilzeit ist insbesondere für Personen attraktiv, die schon selbst Nachwuchs haben. Familie und Job unter einen Hut zu bringen, ist oftmals sehr schwer. Eine Vollzeitstelle ist für viele Mütter nicht möglich und häufig auch nicht gewollt.
Das Teilzeitmodell eröffnet jedoch neue Möglichkeiten und gibt Personen mit privaten Verpflichtungen die Chance, sich weiterzuentwickeln. Das gilt auch für eine spätere Anstellung. Viele Kitas und Horte stellen Teilzeitkräfte zur Unterstützung ein.
Darüber hinaus steht die Qualifizierung den Personen offen, die nach Jobs mit Kindern ohne Ausbildung suchen. Denn im Gegensatz zu einer dreijährigen Berufsausbildung kannst du die Qualifizierung des Kita-Helfers in unter einem Jahr abschließen. Allerdings musst du im Gegensatz mit weniger Gehalt rechnen. Aufgrund der geringen Zulassungsvoraussetzungen bietet sich diese Option auch für Schulabgänger an, die zunächst ausprobieren möchten, ob die Arbeit in einer Kita das Richtige für sie ist.
Was sind die Lehrinhalte?
Die Qualifizierung bereitet dich auf Aufgaben und Herausforderungen vor, die bei der Arbeit in einer Kindertagesstätte auftreten können. Auf diese Weise vermittelt die Qualifikation ein klares Verständnis des Berufsbildes.
Hierzu gehören neben dem Kennenlernen klassischer pädagogischer Methoden und Konzepte entwicklungspsychologische Aspekte. In diesem Zusammenhang werden auch wichtige Meilensteine der Entwicklung in Bereichen wie Sprache, Motorik und Sozialverhalten thematisiert.
Des Weiteren lernst du, wie Kindertagesstätten strukturiert sind und welche organisatorischen Abläufe typischerweise im Kita-Alltag stattfinden. Dabei werden auch die unterschiedlichen Trägerschaften wie kommunale, kirchliche oder private Träger und deren Einfluss auf den Kita-Betrieb näher beleuchtet. Hier kannst du auch erfahren, welchen außergewöhnlichen Jobs Erzieher nachgehen können.
Wichtig sind ebenfalls folgende Aspekte:
- Eingewöhnungsprozesse: Die sorgfältige Eingewöhnung neuer Kinder nimmt einen großen Stellenwert in der pädagogischen Arbeit ein. Du solltest daher wissen, wie man diesen Prozess gestaltet, um sowohl den Heranwachsenden als auch deren Eltern den Übergang in die Kita zu erleichtern. Dazu gehört unter anderem das Schaffen einer vertrauensvollen Atmosphäre und das individuelle Anpassen des Eingewöhnungsprozesses an die Bedürfnisse des Kindes.
- Traumatisierte Kinder: Wenn Heranwachsende keine Eltern haben, vor dem Krieg geflohen sind oder ein anderes traumatisiertes Erlebnis, musst du mit ihnen besonders behutsam umgehen und Verständnis zeigen. Sie benötigen einen geschützten Rahmen, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten und neue, positive Erfahrungen zu machen.
- Inklusion: Um Heranwachsenden mit Behinderungen oder besonderen Entwicklungsbedürfnissen gerecht zu werden, gibt es spezielle heilpädagogische Weiterbildungen für Erzieher – zum Beispiel in der Inklusionspädagogik. Doch auch nach deiner Ausbildung zum Kita Helfer solltest du wissen, wie Heranwachsende mit erhöhtem Förderbedarf am Kita-Alltag teilhaben können.
- Sprachkompetenz: In Kindergärten gibt es immer mehr Heranwachsende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder die mehrsprachig aufwachsen. Diese benötigen eine besondere sprachliche Förderung durch das Kita-Personal.