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Wie werde ich Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung?

Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung werden? Dies scheint auf den ersten Blick widersprüchlich zu sein, da eine formelle Ausbildung normalerweise eine grundlegende Voraussetzung für die Ausübung eines Berufs ist. Dennoch gibt es Wege und Möglichkeiten, die es Personen ermöglichen können, in die Kinderbetreuung einzusteigen, obwohl sie nicht über eine spezifische Qualifizierung verfügen.

Diese Option existiert dabei nicht nur für die üblichen Tätigkeiten in einer Kita. Ebenso ist ein Quereinstieg in außergewöhnliche Erzieher Jobs möglich. Manchmal gelingt er bei diesen sogar noch einfacher. Als Tagesmutter beispielsweise betreust du Kinder in einer häuslichen Umgebung. Die pädagogischen Aktivitäten sind auf die Heranwachsenden abgestimmt, um spielerisch ihre Fähigkeiten und Lernbereitschaft zu fördern. Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist dabei essenziell.

Da du als Tagesmutter allein für die zu betreuenden Kinder verantwortlich bist, bringt der Beruf jedoch auch diverse Nachteile wie unflexible Arbeitszeiten mit sich. Anders sieht es in einer Kita aus. Dort ist der Arbeitsalltag zwar auch mit Stress verbunden, doch die Angestellten teilen die Aufgaben untereinander auf. Als Kinderpflegehelferin bist du hierbei dafür zuständig, die Erzieher zu entlasten. 

Nähere Informationen zu den Aufgabenbereichen, der Jobsuche sowie den nötigen Voraussetzungen erfährst du beim Lesen dieses Artikels. Am Ende stellen wir dir zudem ähnliche Berufe vor.

Aufgabenbereiche eines Kinderpflegehelfers

Ein Kinderpflegehelfer übernimmt als Quereinsteiger im Kindergarten vielfältige Aufgaben. Diese reichen vom Spielen und Beaufsichtigen der Heranwachsenden über die Körperpflege bis hin zu organisatorischen Fähigkeiten.

Dazu zählen unter anderem:

  • Mitwirkung bei alltäglichen Aktivitäten: Kita-Helfer begleiten die Sprösslinge bei verschiedenen Aktivitäten, zum Beispiel dem freien Spiel, Basteln oder Malen. Sie helfen den Kindern dabei, neue Fähigkeiten zu erlernen, ihre Kreativität zu entfalten und ihre persönlichen Interessen zu entdecken.
  • Zusammenarbeit im Team: Als Erziehungshelfer ohne Ausbildung ist es wichtig, eng mit den anderen Fachkräften zusammenzuarbeiten. Der Grund hierfür ist nicht nur, dass du für deren Unterstützung zuständig bist, sondern auch, dass du von diesen als Quereinsteiger eine Menge lernen kannst. Der regelmäßige Austausch zwischen den Mitarbeitenden sorgt außerdem dafür, die bestmögliche Betreuung der Kinder zu gewährleisten.
  • Körperpflege: Pflegehelfer übernehmen die tägliche Körperpflege der Kinder, einschließlich des Anziehens und des Zähneputzens nach dem Mittagessen. Daneben gehört das Wickeln beziehungsweise die Begleitung zur Toilette zu ihren Aufgaben. Sie achten darauf, den Kindern hygienische Gewohnheiten beizubringen und sie zur Selbstständigkeit anzuleiten.
  • Begleitung der Mahlzeiten: Hat eine Kita keinen Essenslieferanten, bereiten die Mitarbeiter das Essen selbst zu. Hierbei ist es wichtig, auf gesunde und ausgewogene Mahlzeiten zu achten. Dabei müssen Ernährungsrichtlinien berücksichtigt werden, zum Beispiel bei Allergien oder Unverträglichkeiten. Bei den Mahlzeiten sollen die Heranwachsenden ermutigt werden, verschiedene Lebensmittel auszuprobieren und eine positive Einstellung zum Essen zu entwickeln.

Ebenso wie das ausgebildete Fachpersonal nehmen Hilfskräfte an regelmäßigen Besprechungen teil, um den Austausch von Erfahrungen und die Planung gemeinsamer Projekte zu fördern. Du kannst dabei viel über den Zusammenhang von Erziehung und Pädagogik lernen. Selbst für qualifizierte Erzieher gehört es zum Arbeitsleben dazu, sich kontinuierlich weiterzubilden, um die fachlichen Kenntnisse zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung werden

Wie werde ich Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung?

Normalerweise benötigst du einen Hauptschul- oder Realschulabschluss, um zu einer pädagogischen Berufsausbildung zugelassen zu werden. Allerdings ist es ebenso möglich, ohne eine spezielle berufliche Qualifizierung den Sprung in den Kita-Alltag zu schaffen. Diese Variante gilt allerdings nur für Pflegehelfer, die auch als Ergänzungskräfte bezeichnet werden. Ein Quereinstieg als Erzieherin ist nicht möglich, da diese spezifische Fachkenntnisse benötigen. Aus diesem Grund kannst du auch nicht ohne Ausbildung Erzieher werden.

Suchst du nach einem Job in der Kita, solltest du als Erstes die Stellenanzeigen im Internet durchsuchen. Hier wird auch darauf hingewiesen, wenn Bewerbungen von Quereinsteigern zugelassen werden. Fertige dann die benötigten Dokumente an. In der Regel sind dies ein An- oder Motivationsschreiben sowie dein Lebenslauf. Hast du bereits Praktika im pädagogischen Bereich absolviert oder anderweitig passende Kenntnisse beziehungsweise Berufserfahrung gesammelt, solltest du dies in deiner Bewerbung erwähnen. 

Wirst du für den Job ausgewählt, wird dir in den meisten Fällen ein Platz in einer speziellen Schulung für Quereinsteiger zugewiesen. Diesen absolvierst du noch vor dem Berufsantritt oder parallel in den ersten Wochen. Du bekommst dabei die wichtigsten Kenntnisse vermittelt, die du für die Ausführung deiner Aufgaben benötigst. Einen Großteil des Wissens erwerben Seiteneinsteiger allerdings oft, indem sie als feste Hilfskraft in den Kita-Alltag eingebunden werden. 

Übrigens: Haben dich bisher private Verpflichtungen von einer Berufsausbildung abgehalten, kann der Quereinstieg eine vielversprechende Möglichkeit sein, in der Branche Fuß zu fassen. Es ist aber nicht der einzige Weg! Eine Ausbildung zur Kinderpflegerin ist oftmals in Teilzeit möglich, sodass du dein Privat- und Berufsleben miteinander in Einklang bringen kannst. 

Karrierechance im sozialen Bereich

Passt der Beruf zu mir?

Die Arbeit mit Kindern bedeutet für viele Kita-Mitarbeiter eine große Erfüllung. Gleichzeitig ist der Beruf mit einer physischen und psychischen Belastung verbunden. Da die Arbeit oft körperlich anstrengend ist, etwa durch das Tragen und Heben von Kindern sowie aktive Spiel- und Bewegungsangebote, ist eine gute körperliche Fitness von Vorteil. Um in stressigen Situationen wie Konflikten zwischen beziehungsweise mit Kindern einen kühlen Kopf zu bewahren, solltest du zudem psychisch belastbar sein. 

Bevor du dich für einen Quereinstieg entscheidest, solltest du dir daher die folgenden zwei Fragen stellen: 

  1. Was braucht man, um Erzieherin zu werden?
  2. Kann ich diese Anforderungen erfüllen?

Die letzte Frage kannst du nur selbst beantworten. Höre ehrlich in dich hinein oder frage Familie und Freunde, welche Persönlichkeitseigenschaften sie dir zuschreiben.

Um zu wissen, welche persönlichen Stärken für den Beruf unerlässlich sind, haben wir einige für dich zusammengefasst:

  • Empathie: Kinder können sich noch nicht so gut ausdrücken wie Erwachsene. Darum musst du besonders auf ihre Reaktionen achten, um ihre Bedürfnisse zu erkennen. Ebenso wichtig ist eine sensible und ruhige Herangehensweise im täglichen Umgang mit den Kleinen.
  • Kulturelle Offenheit: Eine respektvolle Haltung gegenüber den kulturellen Traditionen, Werten und Normen der Kinder und ihrer Familien ist unabdingbar in diesem Beruf. Dies fördert eine positive und unterstützende Umgebung für die Heranwachsenden.
  • Kontinuierliche Entwicklung: Durch Selbstreflexion können Kinderpflegehelferinnen ihre pädagogische Praxis kontinuierlich verbessern, indem sie reflektieren, welche Ansätze effektiv sind und wo Verbesserungsbedarf besteht. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, konstruktives Feedback von Kollegen anzunehmen und daraus zu lernen, entscheidend für die berufliche Weiterentwicklung.
  • Flexibilität: Flexibilität ist in der Kinderbetreuung unerlässlich, da der Alltag in Kindertagesstätten genauso abwechslungsreich wie unvorhersehbar ist. Mit der Fähigkeit, dich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen, kannst du auf die Anforderungen des Arbeitsumfelds effektiv reagieren.
Wie kannst du Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung werden?

Ähnliche Berufe

Bist du noch nicht sicher, ob der Beruf der Pflegehelferin das Richtige für dich ist, kannst du dich über ähnliche alternative Berufe informieren. Am besten ziehst du hierbei nicht nur Jobs mit Kindern ohne Ausbildung in Betracht, sondern lenkst deinen Blick ebenso auf mögliche Berufsausbildungen. 

Ähnliche Jobs sind beispielsweise:

  • Heilerziehungspfleger: Heilerziehungspflegerinnen betreuen Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, darunter auch Kinder und Jugendliche. Sie unterstützen die Heranwachsenden bei der Bewältigung des Alltags und sorgen in der Kita dafür, dass sie in die Gruppe integriert werden. Durch individuelle Förderpläne soll unter anderem die Selbstständigkeit der Kinder verbessert werden. Erzieher können eine heilpädagogische Weiterbildung absolvieren, wenn sie sich auf diesem Gebiet fortbilden möchten.
  • Kinderkrankenpfleger: Übst du diesen Job aus, bist du auf die Pflege und Betreuung von kranken Kindern spezialisiert. Kinderkrankenpfleger arbeiten in Krankenhäusern, Kliniken oder im häuslichen Umfeld. Dort sind sie für die Durchführung von medizinischen Maßnahmen verantwortlich, etwa die Verabreichung von Medikamenten, das Anlegen von Verbänden sowie die Überwachung des Gesundheitszustandes. Zudem beraten sie Eltern und Angehörige in pflegerischen und medizinischen Fragen.
  • Kita-Leiter: Die Kita-Leiterin spielt eine zentrale Rolle in der Verwaltung einer Kindertagesstätte. Diese Position umfasst vor allem administrative Aufgaben wie die Personalführung sowie die Finanzverwaltung, einschließlich Budgeterstellung und Buchhaltung. Pädagogisch entwickelt und evaluiert die Kita-Leitung das Bildungskonzept der Einrichtung und stellt die Einhaltung von Bildungs- und Erziehungsstandards sicher. Um Kita-Leitung zu werden, benötigst du einen offiziellen Abschluss als Erzieherin oder einen pädagogischen Uni-Abschluss.
  • Kinder- und Jugendbetreuer: Möchtest du Heranwachsende in ihrer Freizeit betreuen, kommt womöglich der Beruf des Jugendbetreuers in Betracht. In Jugendzentren oder anderen Freizeiteinrichtungen planst du Aktivitäten, unterstützt bei schulischen Aufgaben und stehst bei persönlichen Problemen als vertrauensvolle Ansprechpartnerin zur Verfügung. Im Gegensatz zur Tätigkeit als Kinderpflegehelferin ohne Ausbildung hast du bei diesem Beruf mit älteren Heranwachsenden Kontakt.
Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.