Fortbildungen für Pädagogen: Diese Möglichkeiten gibt es
Deine pädagogische Ausbildung hat dich gut auf deine Arbeit vorbereitet. Wie bei jedem Beruf ist es aber auch in der sozialen Arbeit wichtig, sich regelmäßig weiterzubilden. Das gelingt mit Fortbildungen für Pädagogen, die zahlreich angeboten werden.
Mit einer Fortbildung der sozialen Arbeit kannst du deine Fachkenntnisse erweitern und zur Expertin für ein spezielles Fachgebiet werden, zum Beispiel für Musiktherapie.
Am sinnvollsten ist der Besuch eines Seminars dann, wenn du dein neu erworbenes Wissen später praktisch anwenden kannst. Sprich deine Weiterbildung daher am besten mit deinem Arbeitgeber ab und erkläre ihm, wo du beispielsweise Potenzial für neue Projekte siehst.
Findet er diese gut, wird er dich bei der Umsetzung gern unterstützen. Beginne am besten mit kleinen Maßnahmen, die kein oder nur wenig Geld kosten. Das steigert die Bereitschaft der Arbeitgeber, diese auszuprobieren.
Möglich ist es ebenfalls, sich ehrenamtlich einzubringen oder sogar ein zweites berufliches Standbein aufzubauen. Das gelingt etwa dann, wenn du dich zum Coach weiterbildest und selbstständig Heranwachsende in schwierigen Lebenslagen unterstützt.
Alternativ kannst du deinen Schwerpunkt zum Beispiel auf das Coachen von Migranten legen oder Mediencoachings anbieten. In einer immer digitaler werdenden Gesellschaft entstehen bei Eltern viele Fragen zur Medienerziehung der Kinder.
Um zu entscheiden, ob sich eine Weiterbildung für dich lohnt, haben wir dir in diesem Artikel die wesentlichen Vorteile zusammengefasst. Darauffolgend stellen wir dir einige Fortbildungsmöglichkeiten vor und geben dir Tipps für die Finanzierung.
Lohnt sich eine Fortbildung für Pädagogen?
Fortbildungen in der Sozialpädagogik bieten dir die Chance, dich zusätzlich zu deinen alltäglichen Tätigkeiten auf ein bestimmtes Themengebiet zu spezialisieren.
Durch das neu erworbene Fachwissen kannst du als Experte glänzen und zusätzliche Aufgaben übernehmen. Auf diese Weise wird der Arbeitsalltag nicht so schnell langweilig.
Des Weiteren profitierst du davon, wenn du deine Fähigkeiten durch die Weiterbildung reflektierst und auf den neuesten Stand bringst. Du kannst dann neue Ideen in deinen Job einbringen.
Das hat einen positiven Effekt auf das Team, mit dem du zusammenarbeitest. Auch der gegenseitige Austausch über neu erworbenes Wissen bringt alle weiter, da die anderen Mitarbeitenden durch dich inspiriert werden.
Hast du einen besonders guten Vorschlag, wird dieser womöglich sogar durch die Leitung umgesetzt. Du kannst etwa einen Kurs zum Thema Ernährungsberatung als Zusatzqualifikation für Erzieher absolvieren und anschließend die Eltern in der Kita beraten.
Bist du auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, kannst du durch die Weiterbildung eine pädagogische Zusatzqualifikation erwerben und dir Vorteile auf dem Bewerbermarkt verschaffen:
- Fachkenntnisse: Je mehr Fachwissen du hast, desto wertvoller bist du für einen Arbeitgeber. Denn dann kannst du vielseitig eingesetzt werden. Das spielt vor allem bei großen sozialen Trägern eine Rolle, die meist auch mehr Gehalt zahlen.
- Motivation: In eine Weiterbildung in der Sozialpädagogik musst du Zeit und Geld investieren. Das zeigt deinem zukünftigen Arbeitgeber, dass dir deine berufliche Weiterentwicklung wichtig ist. Ebenso zeigt es, dass du bereit bist, neue Dinge zu lernen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
So wie es eine Vielzahl pädagogische Berufe gibt, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Damit du hierbei nicht den Überblick verlierst, haben wir eine kleine Übersicht für dich zusammengestellt.
Kannst du eine pädagogische Ausbildung vorweisen, stehen dir unter anderem diese Kurse offen:
- Elternarbeit: Als Erzieherin bist du nicht nur für die Heranwachsenden ein relevanter Ansprechpartner, sondern ebenso für die Erziehungsberechtigten. Merkst du beispielsweise, dass sich ein Kind nicht altersgemäß entwickelt oder aus anderen Gründen einen erhöhten Förderbedarf hat, musst du dies mit den richtigen Worten ansprechen. Zudem ist es wichtig, auch mit schwierigen Eltern umgehen zu können.
- Musikpädagogische Förderung: Der Morgenkreis mit dem gemeinsamen Singen gehört in einer Kindertageseinrichtung zum Standard-Programm. Besonders bei körperlich oder geistig beeinträchtigten Kindern kann Musik jedoch auch gezielt dazu genutzt werden, die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten zu fördern. Bei einer entsprechenden Weiterbildung lernst du, wie du Klänge und Instrumente hierfür gezielt einsetzt.
- Bewegungstherapie: Kinder brauchen Bewegung. Darum sollten Krippen und Kindergärten so gestaltet sein, dass sie ausreichend Platz zur freien Entfaltung bieten. Des Weiteren liegt es an den Erziehern, die körperliche Entwicklung zu fördern und – die Welt bewegend zu erkunden. Hierbei helfen auch Bewegungsspiele.
- Umgang mit ADHS: ADHS ist eine der häufigsten diagnostizierten Störungen bei Heranwachsenden. Allerdings wird die Diagnose häufig auch zu frühzeitig gestellt, was ebenfalls Nachteile für die Betroffenen mit sich bringt. Ein entsprechendes Seminar kann helfen, Symptome wie Unaufmerksamkeit zu erkennen und einzuschätzen, ob wirklich eine psychische Erkrankung dahintersteckt.
- Mobbing entgegensteuern: Mobbing betrifft alle Altersschichten. Kindern und Jugendlichen fällt es jedoch am schwersten, damit umzugehen. Sinnvoll ist es daher, schon präventiv gegen Schikanen vorzugehen. Außerdem sollten sowohl Erzieher als auch Lehrer Interventionsmethoden kennen, auf die sie bei auftretendem Mobbing zurückgreifen.
Als Coach arbeiten
Neben der regulären Ausbildung für Pädagogen steht es dir offen, eine Laufbahn als Coach einzuschlagen.
Es stehen dir viele Themenbereiche offen, auf die du dich dabei qualifizieren kannst:
- Kinder- und Jugendcoach: Haben Heranwachsende Probleme, die sie nicht selbst lösen können, ist ein Kinder- und Jugendcoach ein guter Anlaufpunkt. Dieser kann ergänzend zu einem Psychotherapeuten bei seelischen Problemen unterstützen, aber auch pragmatische Lösungen bei Mobbing oder fehlendem Selbstbewusstsein bieten. In der Regel werden die Eltern mit in die therapeutische Arbeit einbezogen, da die familiären Verhältnisse die Entwicklung von Heranwachsenden stark beeinflussen.
- Lerncoach: Bildung ist in unserer Gesellschaft eine der wertvollsten Ressourcen. Gleichzeitig lernen viele junge Menschen nicht mehr, sich Wissen richtig anzueignen und zu behalten. Ein Lerncoach unterstützt die Heranwachsenden daher bei ihren Lernprozessen. Hierfür lernst du bei einer Weiterbildung, wie das menschliche Gehirn funktioniert und welche neuen Erkenntnisse es im Bereich der Gehirnforschung gibt. Thematisiert wird zudem, wie man Menschen zum Lernen motivieren kann und welche Lerntypen es gibt.
- Integrationscoach: Jedes Jahr kommen zahlreiche Migranten nach Deutschland, da sie um Beispiel vor dem Krieg flüchten oder die Eltern hierzulande eine Arbeit finden. Ein Integrationscoach hilft diesen Menschen dabei, in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Auch kann er bei bürokratischen Angelegenheiten Hilfestellung geben.
- Mediencoach: Viele Grundschüler besitzen bereits ein Smartphone und haben damit freien Zugang zum Internet. Das bringt viele Gefahren mit sich. Angesichts dessen ist es wichtig, dass die Eltern das Medienverhalten ihrer Kinder kontrollieren und in die richtigen Bahnen lenken. Als Mediencoach vermittelst du sowohl Heranwachsenden als auch den Erziehungsberechtigten und Lehrern die nötige Medienkompetenz. Es geht hierbei etwa darum, welche Medien in welchem Alter sinnvoll sein können.
Finanzierung und Fördermöglichkeiten
Eine Fortbildung für Erzieher und andere soziale Bereiche kann auf unterschiedliche Weisen finanziert werden. Ist es dem Arbeitgeber wichtig, seine Mitarbeiter zu fördern, stellt dieser ein jährliches Budget für Weiterbildungen zur Verfügung.
Dieses wird dann für Teamfortbildungen oder individuell wählbare Seminare genutzt. Ist dir bei deinem aktuellen Job nichts darüber bekannt, lohnt sich eine Nachfrage. Viele Arbeitgeber zeigen sich gegenüber Fortbildungen offen, wenn diese für die Arbeit von Nutzen sind.
Daneben kannst du eine Weiterbildung privat finanzieren. Diese kann mit rund 100 Euro recht günstig sein, aber auch über tausend Euro kosten. Dies ist davon abhängig, wie lang die Weiterbildung für Pädagogen dauert.
Ein Workshop zum Thema Elternarbeit kann an einem Wochenende absolviert werden, eine Fortbildung in der Schulsozialarbeit hingegen nimmt mehrere Monate in Anspruch.
Mit etwas Glück musst du die privaten Kosten nicht allein stemmen. Über das Qualifizierungschancengesetz kannst du einen Kostenzuschuss für berufsbegleitende Weiterbildungen beantragen. Auch in der Schulsozialarbeit.
Möchtest du die Weiterbildung an einer Fachhochschule absolvieren, besteht die Chance auf ein Aufstiegs-BAföG. Informiere dich am besten vorab, ob du die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllst. Dann kannst du entspannter deine berufliche Zukunft planen.
Nutze für weitere Informationen auch die Förderdatenbank des Wirtschaftsministeriums. Dort kannst du nachlesen, welche speziellen Förderungsmöglichkeiten es für Fortbildungen für Pädagogen in deinem Bundesland gibt.
Bei der Aufnahme eines privaten Kredits solltest du die Raten so gestalten, dass du diese auch sicher zurückzahlen kannst. Vergleiche außerdem die verschiedenen Zinssätze der Banken, denn diese sind mitunter sehr unterschiedlich.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Weiterbildung!