Berufsbegleitende Weiterbildung für Erzieher
Suchst du etwas Abwechslung von deinem Berufsalltag? Möchtest du dich persönlich weiterentwickeln? Mit einer berufsbegleitenden Weiterbildung für Erzieher kannst du diese Ziele erreichen.
Gleichzeitig können sich deine beruflichen Aussichten verbessern, wenn du dich fortbildest. Denn mit einer pädagogischen Zusatzqualifikation kannst du dir zusätzliches Wissen aneignen und potenzielle Arbeitgeber beeindrucken.
Für die Weiterbildung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben der klassischen Weiterbildung kommen auch noch ein Studium oder eine Umschulung infrage. Den richtigen Weg gibt es hierbei nicht.
Durch die Vermittlung von pädagogischem Grundlagenwissen bringst du beispielsweise eine gute Basis für verschiedene Einsatzmöglichkeiten für Erzieher mit.
Alternativ kannst du dich auf einen Fachbereich spezialisieren, zum Beispiel auf die Pädagogik der frühen Kindheit.
Eine Umschulung oder Zusatzausbildung hingegen kann deutlich kürzer sein und dir auch ermöglichen, dich selbstständig zu machen.
Im Gegensatz dazu hast du mit einer Weiterbildung zur Höherqualifizierung gute Chancen auf einen Job im Management. Dafür nimmst du jedoch in Kauf, nicht mehr im direkten Kontakt mit den Heranwachsenden zu stehen.
Um dich bei deiner Entscheidung zu unterstützen, zeigen wir dir in diesem Artikel einige der beliebtesten Fortbildungen auf. Damit kannst du dir einen ersten Überblick über die vielseitigen Angebote verschaffen.
Am Ende dieses Artikels haben wir außerdem wichtige Hinweise zu den Kosten und Gehaltsaussichten für dich zusammengefasst.
Was sind Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher?
Das lebenslange Lernen ist heute wichtiger denn je. Es macht Spaß und hilft dir dabei, geistig fit zu bleiben. Zudem kann es dir auch eine Menge Vorteile auf dem Arbeitsmarkt bringen.
Absolvierst du eine Weiterbildung für Erzieher, hebst du dich damit gezielt aus der Masse hervor. Zudem sehen zukünftige Arbeitgeber, dass du motiviert und ehrgeizig bist. Das sind zwei sehr gefragte Eigenschaften.
Das Gute ist, dass dir eine Menge Möglichkeiten offen stehen. Beispielsweise kannst du mit einer Anpassungsweiterbildung deine Kenntnisse in einem bestimmten Bereich ausbauen.
Damit qualifizierst du dich für neue Aufgaben bei deinem aktuellen Arbeitgeber. Als Fachgebiete kommen etwa die Bereiche Migration und Ernährung infrage. Die Fortbildungen dauern meist nur wenige Wochen oder Monate.
Möchtest du beruflich aufsteigen, gelingt dies am besten über eine klassische Weiterbildung beziehungsweise Umschulung oder ein Studium. Hierfür solltest du mehrere Jahre einplanen. Diese Investition kann sich jedoch lohnen.
Absolvierst du etwa eine Weiterbildung zum Fachwirt für Erziehungswesen oder zum Betriebswirt, kannst du später sogar die Leitung einer Kindertageseinrichtung übernehmen. Bedenke jedoch, dass du in diesem Fall nur noch wenig mit den Heranwachsenden zu tun hast.
Im Bereich des Managements stehen vorrangig organisatorische und bürokratische Aufgaben an. Du übernimmst die Führung der Angestellten und sorgst dafür, dass diese regelmäßige Fortbildungen erhalten.
Auch Team-Tage und Supervisionen sind Bestandteile einer nachhaltigen Führungsstrategie.
Im Folgenden führen wir einige Weiterbildungsmöglichkeiten noch etwas genauer aus. Diese sollen dir eine erste Orientierung bieten.
Denn die vielen Fortbildungsmöglichkeiten gleichen einem Dschungel, bei dem du wahrscheinlich schnell die Übersicht verlieren kannst.
Weiterbildung zur Höherqualifizierung
Viele Menschen verfolgen mit einer Weiterbildung das Ziel, beruflich voranzukommen. Das bedeutet, dass du nach deiner Weiterqualifizierung auch neue Aufgaben wahrnimmst. Denn als klassische Erzieherin sind die Aufstiegschancen begrenzt.
Möchtest du nicht nur deine Kompetenzbereiche erweitern, sondern ebenso deutlich mehr verdienen, kommen diese Weiterbildungen infrage:
- Fachlehrer für Sonderschulen: Kannst du es dir vorstellen, nicht nur auf Kinder aufzupassen, sondern sie auch zu unterrichten? Fachlehrer für Sonder- oder Förderschulen arbeiten in Förderzentren und Rehabilitationskliniken. Dort betreuen Sie Heranwachsende mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen und fördern gezielt deren Entwicklung.
- Fachwirt für Erziehungswesen: Mit einem Abschluss als Fachwirt für Erziehungswesen bist du für einen reibungslosen Betrieb in sozialpädagogischen Einrichtungen tätig. Hierfür übernimmst du Aufgaben in der Verwaltung. Dazu zählen das Management, Personalwesen, das Controlling sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Voraussetzung ist eine gut organisierte, strukturierte und gewissenhafte Arbeitsweise.
- Betriebswirt für Sozialwesen: Mit einem entsprechenden Abschluss kannst du ebenfalls Management- und sogar Führungsaufgaben wahrnehmen. Gesucht werden Betriebswirte für Sozialwesen sowohl für private soziale Verbände und Einrichtungen als auch für kommunale Dienststellen. Bei der Weiterbildung lernst du unter anderem das Erstellen von Geschäftsberichten und das Planen des Personaleinsatzes. Auch die Vermittlung von Grundlagen in der Buchhaltung darf nicht fehlen.
Darüber hinaus existiert noch die Weiterbildung des „Fachwirts für Organisation und Führung“ mit dem Schwerpunkt Sozialwesen. Absolventen dieser Fortbildung werden ebenfalls in der Verwaltung und im Management eingesetzt.
Möchtest du durch eine klassische Weiterbildung beruflich aufsteigen, haben die späteren Aufgaben folglich weniger mit deiner jetzigen Arbeit zu tun. Das kann für eine Menge Abwechslung sorgen, gefällt aber nicht jedem.
Solltest du weiterhin direkt mit Heranwachsenden zusammenarbeiten wollen, sind andere Arten der Weiterqualifizierung eher für dich geeignet. Du kannst etwa mit den entsprechenden Voraussetzungen studieren oder eine therapeutische Fortbildung absolvieren.
Studium neben dem Beruf?
Hast du die allgemeine Hochschulreife oder ein Fachabitur, kannst du dich für ein berufsbegleitendes Studium entscheiden. Dieses wird mittlerweile an vielen Universitäten und Hochschulen angeboten.
Vor allem aber bieten die Fern-Unis eine große Auswahl. Bei einer Fern-Uni hast du die Möglichkeit, dein Studium besonders flexibel zu gestalten.
Allerdings liegen die Kosten hierfür oft im fünfstelligen Bereich. Der Besuch einer staatlichen Universität kostet deutlich weniger.
Folgende Studienfächer kommen für ein Präsenz- oder Fernstudium für Erzieher infrage:
- Pädagogik: Die Pädagogik gliedert sich in viele Bereiche auf, zum Beispiel Kindheits- und Frühpädagogik. Informiere dich vorher und überlege dir, welcher Schwerpunkt dich am meisten interessiert. Danach entscheidest du dich für eine spezifische Studienrichtung. Des Weiteren hast du die Möglichkeit, als Erzieherin eine Weiterbildung zur Sozialpädagogin zu machen, indem du den entsprechenden Studiengang absolvierst.
- Soziale Arbeit: Wenn du deine Arbeitsfelder als Erzieher erweitern willst, hast du mit einem Studium der Sozialen Arbeit viele Möglichkeiten. Nach dem Abschluss kannst du in diesem Bereich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Darüber hinaus kannst du dich ebenso auf pflegebedürftige Menschen oder Migranten spezialisieren. Ein weiteres spannendes Berufsfeld ist die Arbeitsmarktintegration.
- Sozialmanagement: Hinter jeder sozialen Einrichtung steckt ein umfangreiches Management. Um auf dieser Ebene zu arbeiten, benötigst du ein gutes Organisationstalent und eine effektive Denkweise. Zudem solltest du ein gutes Verständnis für sozialwirtschaftliches Handeln. Mit genügend Erfahrung kannst du dann auch in die Leitungsebene eines Verbandes oder eine Wohlfahrtsorganisation aufsteigen.
Hast du vorher noch nicht studiert, dauert das Grundstudium drei Jahre bei Vollzeit. Berufsbegleitend in Teilzeit können sechs Jahre sein. Danach hast du einen Bachelor-Abschluss in der Tasche.
Möchtest du eine noch höhere Qualifikation erwerben, ist der nächste Schritt ein Master-Studium. Dieses ermöglicht oft, eigene Schwerpunkte zu setzen und sich auf dem Arbeitsmarkt abzuheben. Hierdurch steigen auch die Verdienstmöglichkeiten.
Therapeutische Weiterbildung für Erzieher
Verfolgst du mit einer Fortbildung für Erzieher das Ziel, deine Aufgabenbereiche zu erweitern, bietet der therapeutische Bereich viele Entwicklungsmöglichkeiten. Hierbei geht es darum, Heranwachsende bestmöglich zu fördern.
Du kannst, musst aber nicht mit körperlich und psychisch beeinträchtigten Menschen zusammenarbeiten. Denn therapeutische Angebote wie eine Ernährungsberatung nehmen viele Eltern mit ihren Kindern in Anspruch, zum Beispiel wenn diese Veganer sind.
Die beliebtesten therapeutischen Weiterbildungen für Erzieher sind:
- Umweltpädagogik: Umweltschutz nimmt in unserer heutigen, schnelllebigen Welt eine immer wichtigere Rolle ein. Das wissen oftmals schon die Kleinsten. Umweltpädagogen vermitteln Heranwachsenden, wie wichtig unsere Ressourcen sind und wie diese geschützt werden können. Dafür gehen Sie mit den Kindern hinaus in die Natur. Die Sprösslinge lernen zudem, wie sie ihre Umwelt bewusst wahrnehmen.
- Kreativtherapeut: Kinder besitzen eine Menge Kreativität. Manchen fehlt es jedoch an den motorischen Fähigkeiten, diese umzusetzen. Ein Kreativtherapeut unterstützt die Kleinen bei der Verbesserung ihrer Motorik. Geistig beeinträchtigen Kindern hilft er dabei, kreative Gedanken zu entwickeln.
- Ernährungsberatung: Immer mehr Kinder leiden bereits in jungen Jahren an Übergewicht. Das wirkt sich negativ auf den Bewegungsapparat und nicht zuletzt auch auf die psychische Gesundheit aus. Ernährungsberater helfen den Heranwachsenden und ihren Familien, die Gründe für das Übergewicht herauszufinden. Sie vermitteln etwa, wie eine gesunde Ernährung aussieht. In der Regel wird auch ein Ernährungsplan erstellt.
- Gesundheitspädagogik: Eltern ist es ein Anliegen, dass ihre Kinder gesund und fit sind. Gesundheitspädagogen fördern sowohl die geistigen als auch die körperlichen Fähigkeiten der Heranwachsenden. Hierfür bieten sie zum einen präventive Beratungsgespräche und Kurse an. Zum anderen helfen sie gezielt, wenn eine Erkrankung vorliegt.
Als Therapeut hast du die Chance, dich selbstständig zu machen. Dieser Schritt will jedoch gut überlegt sein. Informiere dich vorher gut über deine Pflichten als Freiberufler und welche Kosten hierbei entstehen.
Beispielsweise müssen Selbstständige ihre Sozialversicherungen selbst bezahlen, da der Arbeitgeberzuschuss entfällt.
Vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten durch Umschulung
Es muss nicht immer der klassische Weg der Weiterbildung sein. Auch Umschulungszentren oder Zusatzausbildungen bieten viele Möglichkeiten, sich für neue Aufgaben zu qualifizieren.
Denn Berufe mit Jugendlichen und Kindern gibt es eine Menge:
- Coaching für Kinder: Ein Coaching für Heranwachsende kann vielseitige Themen umfassen. Du berätst die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel bei Problemen mit der Familie. Das kann beispielsweise im Fall von Mobbing oder bei einem geringen Selbstwertgefühl sein. Darüber hinaus kannst du dich etwa als Lerncoach spezialisieren und Schülern Lösungen für ihre Lernprobleme aufzeigen.
Macht dir die Arbeit Spaß, kannst du dich später noch einmal weiterbilden und ebenfalls Erwachsene coachen.
- Schulsozialarbeit: Ebenfalls beratende Aufgaben nimmst du bei der Schulsozialarbeit an einer Grundschule oder weiterführenden Schule wahr. Des Weiteren schlichtest du Probleme von Schülern, hilfst bei Mobbing und schaffst Bildungs- und Integrationsangebote. Die Arbeit ist also sowohl präventiv als auch fallbezogen.
- Mitarbeiterin beim Sozialamt: Sozialämter bieten Familien in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung. Hierfür beraten sie beispielsweise Heranwachsende und deren Eltern. Darüber hinaus obliegt dem Sozialamt die Aufgabe, Kinder aus den Haushalten herauszuholen, in denen sie geschlagen oder anderweitig misshandelt werden.
- Logopädin: Logopäden helfen Personen mit Sprachstörungen. Bei Kindern sind diese meist angeboren. Um die Heranwachsenden optimal behandeln zu können, werden zunächst diverse Testverfahren durchgeführt. Anschließend erstellt der Logopäde ein Therapiekonzept und trainiert mit den Patienten durch verschiedene Übungen das richtige Sprechen.
- Gymnastiklehrerin: Wer Freude an Bewegung hat, kann diese Begeisterung mit Heranwachsenden teilen. Als Gymnastiklehrerin überlegst du dir diverse Sportübungen und Tänze, mit denen du die Bewegung bei verschiedenen Altersgruppen förderst. Diese Sporteinheiten können ebenso eine gesunde Körperhaltung bei Heranwachsenden unterstützen und ihnen Selbstbewusstsein vermitteln. Zusätzlich bringst du den Kindern in deinen Kursen nützliche Entspannungsübungen für den Alltag bei.
Berufsbegleitende Weiterbildung für Erzieher: Kosten und Gehaltsaussichten
Je nach Art der Weiterbildung kommen verschiedene Kosten auf dich zu. Bei einer Umschulung, die lediglich ein paar Wochen in Anspruch nimmt, halten sich diese mit mehreren Hundert Euro meist noch in Grenzen.
Absolvierst du jedoch eine lang dauernde Umschulung oder Weiterbildung, kommen mehrere Tausend Euro auf dich zu. Selbiges gilt für ein Studium, wobei hier zwischen einer staatlichen und einer privaten Hochschule oder Fernuniversität zu unterscheiden ist.
Bei einer staatlichen Universität bezahlst du in der Regel für ein Erststudium lediglich einen Semesterbeitrag. Dieser beträgt bis zu 150 Euro je Semester.
Einige Bundesländer verlangen für einen berufsbegleitenden Studiengang außerdem Studiengebühren von rund 2000 Euro je Semester.
Somit kommt schnell ein hoher Betrag zusammen. Bei privaten Hochschulen und Fernunis können die Gesamtkosten rund 20.000 Euro betragen. Informiere dich daher am besten vorher über die verschiedenen Angebote und vergleiche diese.
Auf der anderen Seite ist eine berufsbegleitende Weiterbildung für Erzieher auch mit der Aussicht auf mehr Gehalt verbunden.
Als Sozialmanagerin kannst du beispielsweise mit einem Gehalt von 3500 Euro brutto im Monat rechnen. Eine Ernährungsberaterin bekommt dagegen nur rund 2100 Euro brutto je Monat.
Überlege dir daher vor deiner Fortbildung, ob du dich insbesondere persönlich und fachlich weiterentwickeln möchtest. Vielleicht strebst du auch größere Verdienstmöglichkeiten an.
Entsprechend deiner Ziele kannst du dir eine passende Weiterbildung aussuchen.