Startseite » Coaching für Kinder als zweites berufliches Standbein

Coaching für Kinder als zweites berufliches Standbein

Coaching für Kinder
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek

Coachings gibt es mittlerweile für viele Zielgruppen, auch für Jugendliche. Diese Entwicklung ist erfreulich, denn sie führt dazu, dass Jugendliche in Problemsituationen schneller Hilfe erhalten. Ein Termin bei Psychotherapeuten ist oftmals mit langen Wartezeiten verbunden. Mit einem Coaching für Kinder hingegen werden meist zeitnah konstruktive Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

Möchtest du Heranwachsende unterstützen, ihre Probleme zu bewältigen, ist die Arbeit im Jugendcoaching auch für dich eine berufliche Alternative. Wichtig ist, dass du bereit dazu bist, dich immer wieder auf neue Situationen einzustellen. Denn jeder Klient bringt seine eigene Geschichte mit.

Diese muss ein Coach verstehen und anschließend passende Lösungsstrategien aufzeigen. Je motivierter ein Heranwachsender dann die Umsetzung angeht, desto schneller wird sich seine Lage verbessern.

So leicht wie dieses Vorgehen klingt, ist es allerdings nicht immer. Manchmal möchten sich Jugendliche nicht öffnen, in anderen Fällen blockieren Eltern oder andere Bezugspersonen die persönliche Weiterentwicklung. Hier ist eine Menge Einfühlungsvermögen und Geduld gefragt. Manchmal muss ein Coach außerdem als Mediator auftreten.

Gleichzeitig kann die Arbeit eines Coaches sehr erfüllend sein. Denn anders als bei vielen anderen Berufen siehst du Erfolge sofort. Geht es einem Heranwachsenden besser, ist das der Beweis dafür, dass du wirklich etwas bewegt hast.

In diesem Artikel möchten wir dir zeigen, wann Eltern mit ihren Sprösslingen einen Kindercoach aufsuchen. Zudem zeigen wir dir, wie dieser arbeitet und was du tun musst, um dir in diesem Bereich selbst ein berufliches Standbein aufzubauen.

Wann ein Coaching sinnvoll ist

Heranwachsende werden in ihrem Alltag mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Können Sie diese nicht allein bewältigen, sind die Eltern in der Regel der erste Ansprechpartner. Doch auch diese sind von manchen Situationen überfordert und können ihrem Sprössling nicht immer die Unterstützung bieten, die er benötigt.

Dann ist es sinnvoll, sich anderweitig Hilfe zu suchen. Wenn der Schritt zum Psychologen zu schwer fällt, kann ein Kinder- und Jugendcoach der nächste Anlaufpunkt sein.

Die häufigsten Gründe, aus denen ein Kindercoach aufgesucht wird, sind folgende:

  • Mobbing: Ein Großteil der Heranwachsenden wird während der Schullaufbahn mindestens einmal Opfer von Mobbing. Hören die Attacken nicht schnell wieder auf, stellen die Angriffe das ganze Leben von Kindern und Jugendlichen auf den Kopf. Manchmal führt Mobbing sogar so weit, dass die Heranwachsenden Suizid-Gedanken hegen. Daher ist es wichtig, möglichst schnell einzugreifen. Da das richtige Vorgehen von Fall zu Fall unterschiedlich aussieht, solltest du nicht ohne professionelle Hilfe handeln.
  • Ängste: Ängste können als Folge von Mobbing oder anderen belastenden Situationen auftreten. Viele Heranwachsende belastet es zum Beispiel, wenn sich die Eltern trennen. Auch Versagensängste können zum Problem werden, wenn sich hieraus etwa eine Lernblockade entwickelt. Meist können Ängste jedoch gut behandelt werden – je eher, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
  • Fehlendes Selbstwertgefühl: Auch ein geringstes Selbstbewusstsein kann eine Folge von Mobbing sein. Manche Heranwachsende besitzen auch seit jeher keine Selbstsicherheit, weil sie unter anderem Gewalt erleben mussten oder sich nie ausprobieren durften. Das kann sowohl während der Schulzeit als auch im späteren Leben zu großen Schwierigkeiten führen.
  • Verhaltensprobleme: Wenn Heranwachsende aggressiv sind oder sich komplett von der Außenwelt abschotten, versuchen sie damit tiefergreifende Probleme zu verdrängen. Eltern fühlen sich in solchen Situationen oft machtlos und kommen an ihre Sprösslinge nicht mehr heran. Ein guter Coach weiß, welche Techniken in diesen Fällen erfolgversprechend sind.

Kindercoaching

Wie arbeitet ein Kindercoach?

An dieser Stelle möchten wir dir beschreiben, wie ein Kinder- bzw. Jugendcoach arbeitet. Spiele das Vorgehen am besten mehrmals für dich gedanklich durch. Dann wirst du merken, ob dir die Arbeit Spaß machen würde.

Kommt ein Heranwachsender zu einem Coaching, musst du zunächst versuchen, Vertrauen zu diesem aufzubauen. Je mehr er sich öffnet, desto mehr kannst du über seine Situation herausfinden und diese analysieren. Für diesen Schritt ist sehr viel Einfühlungsvermögen nötig. Gelingt dir der Vertrauensaufbau nicht, wird der weitere Ablauf des Coachings wesentlich erschwert.

Anschließend ist es deine Aufgabe, aus deinem Methodenkoffer die richtige Vorgehensweise auszuwählen, um dem Heranwachsenden nachhaltig zu helfen.

Die ausgewählte Methode wird stets dem Problem sowie dem Alter und dem Charakter deines Klienten angepasst. Mit der Zeit entwickelst du ein immer besseres Gefühl dafür, welche Praktik wann am besten zum Erfolg führt.

Zwei bewährte Methoden sind beispielsweise:

  • Rollenspiel: Diese werden eingesetzt, damit ein Heranwachsender seine Situation aus einer objektiven Sichtweise heraus betrachten kann. Außerdem wird hierdurch die richtige Wahrnehmung von Gefühlen erlernt.
  • Fantasiereise: Durch diese Methode hat ein Heranwachsender wie beim Rollenspiel die Möglichkeit, verschiedene Situationen durchzuspielen. Allerdings wird hierbei das Ziel verfolgt, mehr über die eigenen Wünsche herauszufinden.

Natürlich ist es stets wichtig, dass du deine Klienten zur Mitarbeit motivierst. Denn nur, wenn diese auch wirklich etwas verändern möchten, kann ein Coaching für Kinder erfolgreich sein.

Kinder- und JugendcoachIn als Karrierechance

Wie sieht die Ausbildung zum Kindercoach aus?

Wenn du gern als Coach arbeiten möchtest, solltest du zunächst eine entsprechende Qualifizierung erwerben. Zwar ist die Bezeichnung rechtlich nicht geschützt, die Qualität deiner Arbeit wird sich jedoch schnell herumsprechen.

Weiterhin bringt ein Kindercoaching deinen Klienten nur dann Erfolg, wenn du sie effektiv beraten kannst. Ohne eine entsprechende Ausbildung ist das jedoch kaum möglich.

Im Internet findest du verschiedene Anbieter, die eine Weiterbildung im sozialen Bereich zum Kindercoach anbieten. Allerdings ist nicht jedes Institut seriös. Informiere dich vor der Buchung am besten gut über die Inhalte und die Referenten.

Im Idealfall sollten diese einen universitären Hintergrund haben oder selbst schon mehrere Jahre als Coach tätig sein. Bewertungen im Web können ebenfalls Hinweise auf die Seriosität geben. Die Kosten für einen Lehrgang beginnen bei mehreren Hundert und enden bei etwa 1000 Euro.

Manche Anbieter versprechen eine Ausbildung innerhalb eines Zeitraums von ein oder zwei Wochenenden. Von solchen Angeboten solltest du jedoch absehen. Denn so schnell kann die niemand fundierte Kenntnisse vermitteln.

Darüber hinaus sollte ein Lehrgang Übungsphasen beinhalten, in denen die theoretischen Grundlagen anhand von Fallbeispielen praktisch geübt werden. Im besten Fall ergänzt sich das Online-Seminar durch Präsenzveranstaltungen.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass du die Wahl zwischen zwei verschiedenen Coachingansätzen hast: dem Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) und der Integrativen Potenzialentfaltung (IPE). Sinnvoll ist es, beide Ansätze während der Ausbildung vermittelt zu bekommen.

Auf diese Weise kannst du deinen Klienten umfassend helfen. Zudem ist ein breites Grundlagenwissen von Vorteil, wenn du dich später spezialisieren und zum Beispiel als Lerncoach arbeiten möchtest.

Coaching für Kinder

Für wen ist die Ausbildung geeignet?

An die Ausbildung zum Kindercoach sind keine besonderen Bedingungen geknüpft. Das heißt, dass sie allen interessierten Personen offensteht. Du solltest dir jedoch sicher sein, dass dir die Schulung nach dem Abschluss auch etwas nützt.

Optimal geeignet ist die Weiterbildung zum Beispiel für alle, die schon eine pädagogische Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Beispielsweise können sich Schulsozialarbeiter oder Erzieher durch den Kurs weiterentwickeln und sich ein nebenberufliches Standbein aufbauen.

Genauso sind jedoch Quereinsteiger willkommen, sofern sie Spaß an Berufen mit Kindern und Jugendlichen haben. Eine dritte Zielgruppe sind Eltern oder andere erziehungsberechtigte Personen, die ihre Sprösslinge bei der Potenzialentfaltung optimal unterstützen wollen.

Damit du erfolgreich als Coach arbeiten kannst, solltest du außerdem diese Eigenschaften besitzen:

  • Empathie: Empathie bedeutet, dass sich jemand gut in andere Personen hineinfühlen kann. Für einen Coach ist das besonders wichtig, da er sich in die Lage seiner Klienten hineinversetzen können muss.
  • Kommunikative Kompetenz: Gespräche sind ein wesentlicher Bestandteil eines Coachings. Des Weiteren kann es vorkommen, dass Eltern, Lehrer oder andere Personen in ein Coaching eingebunden werden. Mit einer klaren Kommunikation werden hierbei die besten Erfolge erzielt.
  • Selbstbewusstsein: Das Wohlergehen deiner Klienten steht bei einem Coaching stets im Mittelpunkt. Dennoch brauchst du auch Durchsetzungsfähigkeit, zum Beispiel, wenn du zwischen zwei Parteien vermitteln musst.
  • Gelassenheit: Die Schicksale, mit denen die Jugendlichen zu dir kommen, können sehr bewegend sein. Darum ist es wichtig, dass du immer professionell bleibst und diese nicht zu an dich ranlässt. Mitleid ist bei einem Coaching fehl am Platz, Gelassenheit dagegen eine wichtige Voraussetzung.

Ideal ist es außerdem, wenn du bereits Erfahrung im Umgang mit Heranwachsenden hast. Macht dir die Arbeit mit den Kleinen Spaß, steht einem erfolgreichen Coaching für Kinder nichts mehr im Weg.

Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.