Ist Pädagogik als Fernstudium möglich?
Du möchtest deinen aktuellen Wohnort oder Job nicht aufgeben, um zu studieren? Flexibilität ist dir bei einer Weiterqualifizierung besonders wichtig? Dann haben wir gute Nachrichten für dich: Pädagogik kannst du als Fernstudium absolvieren!
Fernstudiengänge erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, da das lebenslange Lernen heute Programm ist.
Viele Menschen möchten sich auch im fortgeschrittenen Lebensalter weiterbilden und streben einen Jobwechsel an. Mit einem Studium erwerben sie die Qualifikation, die sie hierfür benötigen.
Fällt die Wahl auf ein digitales Studium aus der Ferne, muss der aktuelle Job dafür nicht direkt gekündigt werden. Stattdessen kannst du in Teilzeit studieren und dir in Ruhe eine neue Anstellung suchen, die besser zu dir passt.
In diesem Artikel erfährst du zunächst mehr über die Vorzüge, aber auch die Nachteile eines Fernstudiums. Denn auch wenn sich die Freiheiten zunächst gut anhören, solltest du die negativen Aspekte nicht ausblenden, sondern dich ebenso intensiv mit diesen auseinandersetzen.
Anschließend gehen wir darauf ein, auf welche Kriterien du bei der Auswahl eines Studiengangs beziehungsweise einer Fernuni achten solltest. Wird zum Beispiel dein Abschluss später nicht anerkannt, wäre das sehr ärgerlich.
Immerhin investierst du eine Menge Geld, Zeit und Nerven in das Studium. Im weiteren Verlauf liest du, welche Lehrinhalte dich im Studium erwarten und in welchen Bereichen du später eine Arbeit finden kannst.
Was sind die Vorzüge bei einem Fernstudium?
Ein Fernstudium in Pädagogik bringt gegenüber einem Präsenzstudium diverse Vorteile mit sich. Durch die hohe Flexibilität ist es auch für Personen interessant, die mitten im Leben stehen und bereits familiäre Verpflichtungen haben, wie zum Beispiel Kinder.
Ihnen ist es oftmals nicht möglich, die Pädagogik Ausbildung berufsbegleitend durchzuführen, wenn sie dafür ihren aktuellen Job aufgeben müssen.
Zwar ist ein Fernstudium nicht komplett frei von Terminen, an die du dich halten musst. Es kann unter anderem feste Vorlesungszeiten geben und Prüfungstermine.
Für Letztere kann es auch nötig sein, dass du hierfür in Präsenz in einer anderen Stadt erscheinst. Da diese vorher bekannt sind, kannst du sie jedoch im Voraus planen.
Mit einem Teilzeitmodell sind diese Verpflichtungen in der Regel gut vereinbar. Du musst damit für das pädagogische Fernstudium nur auf einen Teil deines Gehalts verzichten und kannst weiterhin deine Kosten decken.
Die zeitliche und örtliche Flexibilität beim Fernstudium hingegen eröffnet dir folglich neue Möglichkeiten, eine pädagogische Zusatzqualifikation zu erwerben. Egal, ob du gerade erst dein Abitur in der Tasche hast oder schon arbeitest. Du kannst deine Lernzeiten an deine persönlichen Verpflichtungen sowie deine Arbeit anpassen und selbstbestimmt lernen.
Zudem brauchst du nicht in der Nähe einer speziellen Bildungseinrichtung wohnen oder dir extra in einer anderen Stadt eine neue Wohnung suchen, da du von überall auf die Lernmaterialien zugreifen kannst. Nicht von der Hand zu weisen ist das breite Studienangebot, das sich hierdurch ergibt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass du beim Lernen dein eigenes Tempo bestimmst. Verstehst du ein Thema nicht gut, schaust du dir den entsprechenden Teil einer Video-Vorlesung noch einmal an oder liest dir die Lernmaterialien noch einige Male durch.
Achte jedoch darauf, dass du eine gute Betreuung während des Studiums hast, damit dir auch bei Fragen weitergeholfen wird. Anderenfalls können sich Nachteile ergeben, die im nächsten Abschnitt genauer beleuchtet werden.
Hat ein Pädagogik Fernstudium Nachteile?
Neben den eben genannten Vorzügen ist ein Fernstudium auch mit gewissen Nachteilen verbunden. Einige davon sind dir vermutlich bekannt, wenn du schon eine Online-Fortbildung für Erzieher absolviert hast.
Denn digitale Hürden sind bei allen Bildungsangeboten gleich. Probleme mit der Internetverbindung können den Lernprozess behindern und auf Dauer zur Frustration führen.
Ebenso kann eine schlechte Betreuung zu einem negativen Lernerlebnis im Fernstudium führen. Im Idealfall steht dir bei Fragen stets ein Dozent als Ansprechpartner zur Verfügung, der dir innerhalb eines Tages Feedback gibt. Ebenso ist es positiv, wenn Dozenten Online-Sprechstunden anbieten.
Stehen dir dagegen keine Möglichkeiten offen, regelmäßig inhaltliches Feedback zu erhalten, solltest du dich nach einem anderen Anbieter umschauen. Informiere dich zu diesem Punkt, bevor du das Studium beginnst.
Zum Verhängnis werden kann dir eine Online Weiterbildung in Pädagogik auch dann, wenn du nicht über die nötigen Persönlichkeitseigenschaften verfügst:
- Selbstmotivation: Da du selbst dein Lerntempo bestimmst, musst du dich immer wieder selbst motivieren, dir die nächsten Aufgaben vorzunehmen. Das kann nach einem langen Arbeitstag schwerfallen.
- Zeitmanagement: Du solltest in der Lage sein, effektiv mit deiner Zeit umzugehen und den Lernstoff eigenverantwortlich zu strukturieren. Hierfür ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und sich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren.
- Konzentration: Die häusliche Umgebung kann Ablenkungen mit sich bringen, die es schwer machen, sich auf das Fernstudium zu konzentrieren. Lasse beim Lernen den Fernseher aus und lege dein Smartphone am besten direkt in den Schrank. Dann gerätst du gar nicht erst in Versuchung, darauf zu schauen.
Abgesehen davon erschwert der Mangel an persönlichem Kontakt den Austausch und die Zusammenarbeit mit Kommilitonen.
Bietet deine Universität Online-Foren oder digitale Diskussionsgruppen an, solltest du diese Chance für die Vernetzung mit anderen Studierenden nutzen. Durch den Kontakt erhältst du vielleicht auch weitere Informationen zum Thema Weiterbildung in der Sozialpädagogik.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Pädagogik Fernstudiums
Möchtest du eine Zusatzqualifikation für Erzieher erwerben oder ein Studium absolvieren, solltest du bei der Auswahl der Institution auf bestimmte Qualitätskriterien achten. In erster Linie zählt hierbei, dass der Studiengang staatlich anerkannt, akkreditiert und international angesehen ist.
Bei einem pädagogischen Studium solltest du den Abschluss Bachelor of Arts – abgekürzt B.A. – erwerben. In der Regel umfasst dieser 180 ECTS-Punkte. Mit einem Aufbaustudium erwirbst du den Titel Master oft Arts (M. A.).
Von Bedeutung sind ebenfalls die wählbaren Zeitmodelle. Ein Vollzeit-Bachelorstudium dauert bei sechs Semestern 36 Monate. Möchtest du nebenbei arbeiten, solltest du etwa mit der doppelten Zeit rechnen, das heißt 72 Monate. Eine Verlängerung sollte ohne großen bürokratischen Aufwand möglich sein.
Gleiches gilt für das Pausieren: Das Leben ist nicht vorhersehbar und ständig im Wandel. Es ist daher nahezu unmöglich, für mehrere Jahre fest im Voraus zu planen.
Des Weiteren solltest du auf interaktive Online-Lehrveranstaltungen und Lerntools achten, die einen intensiven Austausch in digitaler Form ermöglichen. Ein moderner Online-Campus ermöglicht den einfachen und übersichtlichen Zugriff auf Lehrveranstaltungen und Lernmaterialien.
Eine essenzielle Rolle spielen natürlich auch die anfallenden Kosten. Viele Unis werben mit niedrig aussehenden Monatsbeträgen im Rahmen weniger hundert Euro. Lass dich davon nicht blenden und rechne dir unbedingt die möglichen Gesamtkosten aus!
Diese betragen schnell um die 20.000 Euro. Kannst du diesen Betrag nicht finanzieren, gibt es diverse Anbieter für Studienkredite. Auch hier solltest du die Bedingungen genau lesen und durchrechnen, ob eine Rückzahlung realistisch ist.
Sind die Kosten zu hoch, kannst du statt des Pädagogik-Studiums beispielsweise eine Weiterbildung zur pädagogischen Fachkraft machen. Diese ist günstiger und nimmt eine deutlich kürzere Zeit in Anspruch. Ebenso möglich ist eine Online Fortbildung in soziale Arbeit.
Du bist damit zwar nicht so hoch qualifiziert wie mit einem Studium. Aufgrund des Fachkräftemangels bieten sich jedoch auch für Quereinsteiger attraktive Chancen in diesen Berufsfeldern.
Fernstudium Pädagogik: Welche Lehrinhalte erwarten mich?
Nachdem du nun die Vor- und Nachteile kennst und weißt, worauf du bei der Auswahl der Uni achten musst, wollen wir an dieser Stelle auf die Lehrinhalte eingehen. Diese unterscheiden sich nicht von einem Präsenzstudium:
- Pädagogische Grundlagen: Als Studierende erhältst du einen Überblick über die Grundlagen der Pädagogik und die historische Entwicklung von Bildung und Erziehung. Dazu lernst du verschiedene pädagogische Ansätze kennen.
- Entwicklungspsychologie: Um Heranwachsende optimal zu fördern, muss jeder Pädagoge die Phasen der kindlichen Entwicklung kennen. Je nach Altersstufe weisen Kinder und Jugendliche unterschiedliche körperliche, kognitive und emotionale Entwicklungen auf.
- Sozialpädagogik: Ein spezieller Bereich ist die Sozialpädagogik, im Rahmen derer soziale Probleme und deren Auswirkungen im Bildungskontext näher beleuchtet werden. Hierfür findet eine Analyse sozialer Herausforderungen wie etwa Armut, Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeit statt. Aufgrund der Aktualität des Themas gibt es auch zahlreiche Fortbildungen in der Sozialpädagogik.
- Sonderpädagogik: Die Sonderpädagogik ist ein weiteres Teilgebiet. Es geht hierbei um die Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Diese beginnt mit der Ausarbeitung von individuellen Förderplänen in der frühkindlichen Phase und zieht sich bis zum Schulabschluss. Eine optimale Lernumgebung sollte stets die Vielfalt der Schülerschaft berücksichtigt und niemanden ausgrenzen.
- Didaktik: Pädagogen obliegt ferner die Planung von Lehr- und Lernprozessen. Durch das Studium lernen sie, Lehrpläne zu entwickeln und diese zu evaluieren. Auch müssen sie Kenntnis darüber besitzen, wie sie Wissen didaktisch anspruchsvoll vermitteln, etwa durch Gruppenarbeit oder projektbasiertes Lernen.
Im Gegensatz zu einer der klassischen Fortbildungen für Pädagogen stehen bei einem pädagogischen Fernstudium Forschungsmethoden im Fokus. Als Student erhältst du eine Einführung in Forschungsmethoden wie Umfragen und Experimente. Daneben lernst du, wie du Forschungsergebnisse auswertest, richtig interpretierst und effektiv nutzt.
Wo kann ich nach dem Fernstudium in Pädagogik arbeiten?
Als Pädagogin hast du die Möglichkeit, in einer Vielzahl von Bildungs- und Erziehungseinrichtungen zu arbeiten. Dazu gehören Kindergärten genauso wie Schulen oder Horte. Eine weitere Einsatzmöglichkeit sind Kinder- und Jugendheime, in denen die Heranwachsenden eine besonders intensive Betreuung brauchen.
Außerhalb des Bildungsbereichs können pädagogische Fachkräfte nach dem Fernstudium in Jugendzentren und bei gemeinnützigen Organisationen arbeiten.
Beratungsstellen, sei es in Schulen oder im Bereich der Familien- und Karriereberatung, sind eine weitere Option. Ebenso kannst du als Kinder- oder Lerncoach tätig werden.
Für diejenigen, die sich auf die Erwachsenenbildung spezialisieren, bieten Volkshochschulen und andere Weiterbildungseinrichtungen die Chance, das eigene Wissen an andere weiterzugeben.
Du kannst hierfür beispielsweise selbst eine Weiterbildung für Diplom Pädagogen anbieten. Jobs gibt es in diesem Bereich jedoch vergleichsweise wenige. Die meisten Dozenten für eine Weiterbildung im sozialen Bereich arbeiten auf selbstständiger Basis.
Auch Gesundheitseinrichtungen, darunter Krankenhäuser und Rehabilitationszentren, integrieren zunehmend pädagogische Ansätze in ihre Programme und haben somit Bedarf an entsprechendem Fachpersonal.
Gleiches gilt für die Rehabilitation von Straftätern, die sich in der Justizvollzugsanstalt befinden. Hier sind ebenfalls Sozialpädagogen gefragt.
Bevorzugst du einen Büro-Arbeitsplatz, bietet sich ein städtisches Amt als Arbeitgeber an. Denke beispielsweise an das Jugend- oder Kulturamt einer Stadt oder Kommune.
Dort sind Pädagogen eingesetzt und arbeiten etwa an der Planung und Umsetzung von Bildungsprojekten.
Wie wir gezeigt haben, eröffnet dir ein Fernstudium der Pädagogik vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Sehnst du dich nach einem Wechsel deines Tätigkeitsbereichs, ist ein Wechsel mit etwas Glück möglich. Es empfiehlt sich in diesem Fall, eine spezielle Weiterbildung für Pädagogen zu absolvieren, mit der du dich für ein anderes Arbeitsfeld qualifizierst.