Möglichkeiten zum Fernstudium für Erzieher
Mit Kindern zu arbeiten, ist für viele Menschen eine Erfüllung. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Berufen siehst du hierbei direkt, dass deine Arbeit einen Sinn hat. Viele Studierenden wünschen sich, die Ausbildung als Fernstudium für Erzieher zu absolvieren. Hierbei gibt es allerdings einige Hindernisse zu überwinden.
Der Studiengang Erziehungswissenschaft ist aktuell nur als Präsenzstudium oder als klassische Ausbildung möglich. Das ist jedoch kein Grund, die Pläne gleich über Bord zu werfen.
Denn ähnliche Studienfächer kannst du an einer Fernuni absolvieren. Hierzu gehört unter anderem das Fach Pädagogik. Mit diesem Abschluss kannst du ähnliche Aufgaben wahrnehmen wie Erzieher, indem du etwa bei einer sozialen Organisation arbeitest.
Überdies arbeiten studierte Pädagogen oft hinter den Kulissen einer Kindertageseinrichtung. Sie nehmen dort organisatorische oder administrative Aufgaben wahr. Mit der entsprechenden Berufserfahrung ist außerdem die Übernahme einer Leitungsposition möglich.
Hast du Spaß an einer beratenden Tätigkeit, kannst du alternativ als Coach arbeiten. Dabei wendest du verschiedene Methoden an, um Heranwachsende bei einem Problem zu helfen oder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.
Eine Festanstellung findest du in diesem Bereich jedoch eher selten. Ein Großteil der Kinder- und Jugendcoaches arbeitet auf freiberuflicher Basis.
Mehr über das Berufsfeld des Erziehers sowie die Vor- und Nachteile eines Fernstudiums erfährst du in diesem Artikel. Zusätzlich verraten wir, welche Voraussetzungen du für ein Studium mitbringen solltest und auf welche Lehrinhalte du dich freuen kannst. Zuletzt zeigen wir dir schließlich diverse Möglichkeiten für ein Fernstudium auf.
Die Arbeitsfelder des Erziehers
Als Erzieherin hast du das Privileg, viele verschiedene Aufgaben wahrnehmen zu können. Denn neben den klassischen Jobs in Kindertageseinrichtungen kannst du ebenso bei Schulen, Kommunen oder sozialen Vereinen eine Anstellung finden.
Je nach deinem Studienschwerpunkt kommen folgende Arbeitsfelder für Erzieher infrage:
- Krippen und Kindergärten: Die meisten Erzieher arbeiten in einer Kinderkrippe oder einem Kindergarten. Dort beaufsichtigen sie die Heranwachsenden beim Spielen und fördern sie in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung.
- Schulen: In Schulen werden nicht nur Lehrer, sondern auch Schulsozialarbeiter benötigt. Dabei nimmst du zum eine beratende Tätigkeit für Schüler und Lehrer wahr. Zum anderen organisierst du Projekte, um Schüler beim Lernen und ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Ansonsten schaffst du Integrationsangebote, etwa für körperliche beeinträchtigte oder migrantische Heranwachsende.
- Soziale Vereine: Es existieren eine Menge Organisationen und Vereine, die sich für die Förderung von Heranwachsenden einsetzen. Hierfür bieten sie etwa offene Jugendarbeit an. Die Heranwachsenden finden dabei in einem Jugendzentrum einen Anlaufort bei familiären oder schulischen Problemen. Außerdem können sie ihre Freizeit dort sinnvoll gestalten.
- Städtische Ämter: Kommunen und Städte suchen für den Einsatz beim Jugendamt ebenfalls immer wieder erziehungswissenschaftliches Personal. Dort berätst du etwa Familien bei Erziehungsfragen oder -problemen. Mit den Heranwachsenden selbst kommst du dabei allerdings nur bedingt in Kontakt. Stattdessen wirst du mit viel Büroarbeit konfrontiert.
Online Ausbildung für Erzieher: Das sind die Vor- und Nachteile
Es gibt viele triftige Gründe, sich für eine Weiterbildung für Erzieher im Fernstudium zu entscheiden. Dazu zählen beispielsweise die freie Zeiteinteilung oder die Gebundenheit an den aktuellen Wohnort. Manche Studierende möchten zudem bei ihren Eltern wohnen bleiben und suchen daher über Alternativen zum Präsenzstudium.
Des Weiteren bietet ein Erzieher Fernstudium diese Vorteile:
- Einstieg: Während an der Uni vor Ort der Studienbeginn nur zum Sommer- und Wintersemester möglich ist, ist der Studienstart bei vielen Fernunis nicht festgelegt. Du kannst demnach jederzeit einsteigen und verschwendest keine Wartezeit.
- Innovative Lerntools: Während staatliche Universitäten noch nicht alle digitalen Möglichkeiten ausschöpfen, sind Fernunis hier oftmals Vorreiter. Sie stellen oftmals innovative Lerntools oder sogar eigene Apps zur Verfügung.
Abgesehen davon bringt ein Fernstudium aber auch einige Nachteile mit sich:
- Dauer: Ein reguläres Bachelorstudium dauert sechs Semester. Dies entspricht eine Zeit von drei Jahren. Absolvierst du das Fernstudium in Vollzeit, absolvierst du es ebenfalls in dieser Zeit. Es kann aber je nach Zeitmodell auch sechs Jahre oder länger dauern.
- Kosten: Du musst das Studium privat finanzieren. Dabei kommen hohe Kosten auf dich zu. Rechnen kannst du mit rund 200 Euro im Monat. Je nachdem, wie lang du studierst, kann dabei eine Summe von rund 20.000 Euro zusammenkommen.
- Austausch: Der Austausch sowohl mit anderen Studierenden als auch mit Dozenten ist bei einem Fernstudium schwer. Zwar versuchen viele Institutionen, Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen. Diese sind jedoch nicht so effektiv wie das persönliche Treffen, durch das auch neue Freundschaften entstehen.
Voraussetzungen für ein Studium
Um studieren zu dürfen, musst du bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Formal erfüllst du diese in der Regel durch die allgemeine Hochschulreife.
Bei einigen Fachhochschulen kannst du auch studieren, wenn du ein Fachabitur oder eine bestimmte berufliche Vorqualifikation nachweisen kannst. Hierzu zählt beispielsweise eine Ausbildung mit anschließender mehrjähriger Berufserfahrung. Eine Umschulung im sozialen Bereich genügt hingegen meist nicht.
Da die Regelungen der einzelnen Hochschulen sehr unterschiedlich sind, empfehlen wir dir, dich bei verschiedenen Institutionen zu informieren. Die Zugangsvoraussetzungen sind oftmals gut auf der Webseite des Fachbereichs zu finden.
Ferner ist dort vermerkt, ob für den Studiengang ein NC (Numerus clausus) gilt. In diesem Fall wird der Großteil der Studienplätze an die Bewerber mit den besten Abiturnoten vergeben.
Neben den formalen Kriterien existieren weitere Voraussetzungen, die du mitbringen solltest:
- Interesse an Pädagogik: Natürlich solltest du dich für das Fachgebiet, das du studierst, auch interessieren. Dir werden eine Menge pädagogische und psychologische Inhalte vermittelt. Findest du diese langweilig, ist das Fach womöglich nicht das Richtige für dich. Des Weiteren solltest du mit Heranwachsenden zusammenarbeiten wollen.
- Mentale Stärke: Berufe mit Kindern sind erfüllend, zugleich aber auch anstrengend. Denn überall, wo Kinder sind, ist es auch laut und es gibt Streit. Außerdem benötigen die Heranwachsenden oftmals deine Hilfe, wenn du später etwa in einer Kindertagesstätte arbeitest. In diesen stressigen Situationen solltest du die Ruhe bewahren können.
- Einfühlungsvermögen: Ebenfalls bedeutsam ist Empathie. Haben Heranwachsende ein Problem, geht für sie schnell die Welt unter. Sätze wie „Stell dich nicht so an!“ sind dann fehl am Platz. Vielmehr geht es darum, sich in die Kleinen hineinzufühlen und Verständnis für ihre Lage aufzubringen. Anschließend zeigst du ihnen einen Weg auf, der sie wieder glücklich macht. Ist beispielsweise einem Kleinkind ein großer Turm umgefallen, hilfst du ihm beim erneuten Aufbauen.
Studieninhalte der Erziehungswissenschaften
Möchtest du ein Studium für Erzieher absolvieren, solltest du dich vorab über die Studieninhalte informieren. Hierdurch kannst du einschätzen, ob dir ein Studium wirklich Spaß machen würde.
Manche Menschen mögen eher eine praxisnahe Ausbildung als eine eher theoretische Hochschulausbildung. In diesem Fall kann insbesondere eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendcoach für dich der bessere Weg sein.
Entscheidest du dich für ein erziehungswissenschaftliches Studium, bekommst du schwerpunktmäßig folgende Lehrinhalte vermittelt:
- Grundlagen der Bildung und Pädagogik: Für die Ausübung aller pädagogischen Berufe wird ein breites Grundlagenwissen benötigt. Angesichts dessen erhältst du eine Einführung in die verschiedenen Bereiche der Pädagogik. Hierbei werden auch gesellschaftliche und geschichtliche Aspekte von Bildung näher betrachtet. Zudem wirst du mit verschiedenen Konzepten konfrontiert, zum Beispiel der Montessori-Pädagogik.
- Entwicklung im Kindes- und Jugendalter: Damit du später in der Kinder- und Jugendarbeit jede Alterstgruppe angemessen betreuen und fördern kannst, ist die Entwicklung in den jeweiligen Altersgruppen ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Die Kenntnisse helfen später ebenfalls dabei, Entwicklungsdefizite bei Heranwachsenden zu erkennen.
- Didaktik: Hinter dem Begriff der Didaktik verbirgt sich das Lehren von Inhalten. Diese benötigst du auch als Erzieher. Zum einen, da du in der Kita nicht auf die Heranwachsenden aufpasst, sondern ihnen ebenso Wissen vermitteln sollst. Zum anderen hast du nach deinem Studium die Möglichkeit, in vorschulpädagogischen Einrichtungen oder sogar in der Erwachsenenbildung zu arbeiten.
- Beratung: Machst du eine Aus- oder Weiterbildung im sozialen Bereich und arbeitest mit Heranwachsenden zusammen, nimmt der Kontakt zu den Eltern eine wichtige Rolle ein. Schließlich sind diese die Hauptverantwortlichen für die Entwicklung und Sozialisation ihrer Kinder. Während des Studiums lernst du daher auch, wie eine gute Beratung funktioniert.
Fernstudium Erzieher: Verschiedene Möglichkeiten
Aktuell gibt es das Fach Erziehungswissenschaften nicht als Fernstudium. Du kannst jedoch eine Reihe ähnlicher Studiengänge finden.
Hierzu gehören zum Beispiel:
- Pädagogik: Das Fach Pädagogik befähigt dich, Berufe mit Jugendlichen, Kindern oder auch Erwachsenen auszuüben. Du lernst, verschiedene Altersgruppen beim Lernen zu begleiten und dabei die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Zudem werden dir erziehungswissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Je nach Anbieter hast du beispielsweise die Möglichkeit, dich als Kindheitspädagoge oder Kindheitspädagogin zu spezialisieren.
- Soziale Arbeit: Der Studiengang Soziale Arbeit bereitet dich auf die Arbeit in sozialen Einrichtungen vor. Neben pädagogischen Kenntnissen bekommst du auch rechtliche und wirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. In der Regel ist in das Studium ein Praktikum integriert. Bei diesem kannst du erste Berufserfahrungen in Bezug auf die Arbeit mit Kindern sammeln.
- Bildungs- und Erziehungswissenschaft: Dieser Studiengang wird von der EURO-FH angeboten. Hierbei erwirbst du zunächst Grundlagenwissen über die Erziehungswissenschaft und wissenschaftliche Forschungsmethoden. Ebenfalls beleuchtet werden pädagogische Handlungsfelder und bildungspolitische Themen. Überdies findet eine Spezialisierung auf Medienpädagogik oder Erwachsenen- und Weiterbildung statt. Das Studium ist daher empfehlenswert, wenn du auf der Suche nach alternativen Berufsfeldern für Erzieher bist.
Um nach dem Studium tatsächlich als im erziehungswissenschaftlichen Bereich arbeiten zu können, reicht eine alternative Studienrichtung allerdings oft nicht aus. Denn nach wie vor absolvieren die meisten Erzieher eine klassische Ausbildung.
Informiere dich daher während deines Studiums über Weiterbildungen für Erzieher. Erwirbst du die dort vermittelten Kompetenzen, bringt dir das bei der Jobsuche einen Pluspunkt.
Obwohl aktuell kein Fernstudium für Erzieher angeboten wird, kannst du deinem Traumberuf durch alternative Studiengänge näherkommen. Denke zudem alternativ über ein Präsenzstudium oder eine klassische Ausbildung nach.