Kann ich als Erzieher in der Grundschule arbeiten?
Pädagoge zu sein bedeutet mehr, als die Fähigkeit zu besitzen, Heranwachsende in der Kita zu betreuen. Du kannst ebenso eine Anstellung als Erzieher in der Grundschule finden. Dort hast du mit Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zu tun, denen du unterstützend beiseite stehst.
In Verbindung mit einer berufsbegleitenden Weiterbildung für Erzieher hast du als Schulsozialarbeiter, pädagogische Unterstützungskraft oder sogar als Grundschullehrerin gute Berufsaussichten.
Dabei bietet der Job abwechslungsreiche, verantwortungsvolle Tätigkeiten, mit denen du gleichzeitig aktiv an der Gesellschaft von morgen mitwirkst.
Allerdings lohnt sich das Eintauschen der Kita gegen das Schulsystem nicht für jeden. Deswegen gehen wir im nächsten Abschnitt dieses Artikels darauf ein, wann ein Wechsel sinnvoll sein kann.
Anschließend erläutern wir, welche Aufgaben eine ausgebildete Erzieherin in der Grundschule übernimmt. Achte bei Stellenausschreibungen am besten darauf, ob die Tätigkeiten mit deinen Vorstellungen übereinstimmen.
Sonst kommt es schnell zu Frust statt Freude an der neuen Arbeitsumgebung.
Des Weiteren solltest du wissen, dass du nicht nur als reine Unterstützung für die Lehrer an einer Bildungsstätte tätig sein kannst. In manchen Bundesländern kannst du sogar selbst als Lehrerin arbeiten, wenn du eine abgeschlossene Erzieherausbildung vorweist.
Solche Initiativen bieten dir gute Chancen, langfristig im Lehrerberuf Fuß zu fassen und somit eine berufliche Alternative zum Kita-Leben zu haben.
Wann lohnt sich der Einsatzwechsel?
Viele Kita-Mitarbeitende suchen irgendwann nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Sie möchten weiterhin mit Kindern arbeiten, aber in einem der verwandten Berufe für Erzieher.
Hierbei kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht, eine davon ist der Einsatz in einer Bildungsstätte.
Was sich die Kita-Beschäftigten von einem Wechsel erhoffen, ist individuell. Manche möchten sich persönlich oder beruflich weiterentwickeln, anderen ist die Arbeit in einer Kita körperlich oder psychisch zu anstrengend.
Zudem kann dir der Wechsel in das Schulwesen neue Karrierechancen eröffnen, wenn sich in der Kita keine Aufstiegsmöglichkeiten zeigen.
Fakt ist, dass sich dein Aufgabengebiet in Arbeitsfeldern für Erzieher abseits der Kita auf jeden Fall ändert. Das bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass die Arbeit weniger stressig ist.
Denn auch Schüler haben manchmal ihren eigenen Kopf, sodass es schwer sein kann, Störenfriede wieder zur Ruhe zu bringen. Zudem herrschen im Schulsystem strengere Regeln als in einem Kindergarten.
Bevor du deinen aktuellen Job kündigst, solltest du dich daher gut über die alternativen Einsatzmöglichkeiten für Erzieher informieren. Hier kannst du am besten mit Lehrkräften in den Austausch treten.
Ferner setzt dein Einsatz im Bildungswesen voraus, dass du ein starkes Interesse an schulischer Bildung und der Förderung von schulischen Fähigkeiten mitbringst. Ebenso unerlässlich ist ein großes Selbstbewusstsein, um dich gegenüber den Heranwachsenden durchsetzen zu können.
Daneben sind für den Job die Fähigkeiten von Bedeutung, die du bereits aus dem Kita-Alltag kennst. Hierzu zählen Empathie, ein großes Verantwortungsbewusstsein sowie die Kunst, in anstrengenden Situationen Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Aufgaben einer Erzieherin in der Grundschule & im Bildungswesen
Pädagogen können in einer Bildungsstätte verschiedene Aufgaben übernehmen, die sich von der Arbeit im Kindergarten deutlich unterscheiden.
Im Grunde zielen die Tätigkeiten darauf ab, die Bildung und Entwicklung der Schüler in diesem Altersbereich ganzheitlich zu fördern und den Lehrern unterstützend zur Seite zu stehen.
Im Konkreten bedeutet das beispielsweise:
- Aufsicht: Auch im Grundschulalter müssen Heranwachsende noch gut beaufsichtigt werden. Pädagogen kommen daher zum Einsatz, wenn die Kinder beispielsweise während der Pausen, im Speiseraum oder bei Ausflügen beaufsichtigt werden müssen. Hinzu kommt an einigen Schulen ein häufiger Unterrichtsausfall. In diesem Fall bist du ebenfalls dafür zuständig, ein Auge auf die Kinder zu werfen. In einer Ganztagsschule bist du für die Gestaltung des Nachmittags zuständig und hilft bei der Erledigung der Hausaufgaben.
- Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen: Als Erziehungskraft kannst du mehr Zeit in die individuelle Förderung investieren als eine Lehrerin. Eine deiner Aufgaben, wenn du als Erzieher in der Grundschule arbeiten willst, kann es daher sein, personalisierte Programme oder Aktivitäten zu entwickeln. Auf diese Weise kannst du die individuellen Stärken der Kinder fördern und Schwächen gezielt angehen.
- Integrationsarbeit: Darüber hinaus kannst du darauf hinwirken, dass die Integration von Kindern gelingt, die aus Migrantenfamilien stammen. Diese Aufgabe ist vor allem in den Gegenden wichtig, in denen Ausländer oft mit Vorurteilen oder Hass konfrontiert werden. Es ist wichtig, dass Heranwachsende bereits frühzeitig lernen, andere Kulturen zu akzeptieren.
- Beratung: Es kommt immer wieder vor, dass schon in der Grundschule Mobbing stattfindet. Die Betroffenen können diese Situation besser verarbeiten, wenn sie pädagogische Hilfe an ihrer Seite haben.
Außerdem kannst du als Streitschlichter in der Grundschule fungieren, um bereits frühzeitig Maßnahmen gegen Mobbing zu betreiben.
Die Arbeit als Erzieherin in der Grunschule
Bereitet dir die Arbeit im Bildungswesen Freude, kannst du auch als Lehrerin den Quereinstieg in die direkte Unterrichtsarbeit schaffen. Somit kennst du nun noch eine der weiteren Möglichkeiten nach der Erzieherausbildung.
Von dieser machen aufgrund des Lehrermangels immer mehr Bundesländer Gebrauch. Sie erhoffen sich damit, einige der zahlreichen unbesetzten Stellen an die Frau beziehungsweise den Mann zu bringen.
Diese Stellen sind dann in der Regel zunächst für ein Jahr befristet. Während dieser Zeit erteilen die Erziehungskräfte in der Grundschule Unterricht und nehmen an einem Qualifizierungsprogramm teil.
Durchläufst du diese Testphase erfolgreich, kann dein Vertrag anschließend in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis übergehen.
Der Vorteil für dich ist, dass du während des Testjahres für dich herausfinden kannst, ob Unterrichten das Richtige für dich ist.
Denn während du im Kita-Alltag keinen spezifischen Lehrplan hast, sondern die Entwicklungspläne an den Kindern ausrichtest, gibt es im Schulwesen spezielle Lehrpläne. Darin ist festgeschrieben, was alle Kinder der Klasse in einem Schuljahr lernen sollen.
Du kannst folglich nicht mehr so frei agieren wie im Kindergarten oder wie im Zuge der Schulsozialarbeit in der Grundschule. Das bringt eine Menge Verantwortung mit sich. Zudem musst du rund 20 Kinder auf einmal bändigen, was ebenfalls zu einem Problem werden kann.
Gleichzeitig kann es Spaß machen, mit Kindern zusammenzuarbeiten, die bereits mehr können als die Heranwachsenden in einer Kita. Mit Grundschülern kannst du anders kommunizieren und interagieren, da sie bereits ein besseres Verständnis von vielen Dingen haben.
Wie du siehst, kann die Arbeit als Erzieherin in der Grundschule auf verschiedene Weise eine Berufsoption für ausgebildete Pädagogen sein.
Entscheidest du dich für diesen Weg, solltest du auf jeden Fall eine Zusatzqualifikation für Erzieher erwerben, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.