Welchen Schulabschluss braucht man als Erzieher?
Kinder sind unsere Zukunft, weshalb wir besonders gut auf ihre Entwicklung achtgeben sollten. Der Kindergarten übernimmt hierbei eine zentrale Aufgabe. Er trägt dazu bei, dass die Heranwachsenden soziales Verhalten lernen sowie entsprechend ihres Alters gefördert werden.
Hat ein Kind Defizite, können gut ausgebildete Erzieher dies erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, etwa Sprach- oder Koordinationstraining.
Kannst du dir vorstellen, Aufgaben wie diese zu übernehmen, ist die Arbeit in einer Kita womöglich genau das Richtige für dich. Aber welchen Schulabschluss braucht man als Erzieherin/ Erzieher?
Natürlich darf nicht jeder einfach so in einer Krippe oder einem Kindergarten arbeiten. Kita-Mitarbeitende müssen zunächst eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Dabei erwerben sie das Wissen sowie die praktischen Fähigkeiten, die sie für den Arbeitsalltag benötigen.
Je nachdem, für welchen Ausbildungsweg du dich entscheidest, wird hierbei ein anderer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Welche das sind und welche persönlichen Voraussetzungen du sonst noch mitbringen solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Erfüllst du nicht alle Anforderungen, kannst du dich nach ähnlichen Jobs umschauen. Zum Beispiel hast du als Potenzialentfaltungscoach auch ohne Erzieherausbildung die Chance, im Rahmen deines Berufs mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.
Pädagogische Kenntnisse solltest du hierfür jedoch dennoch mitbringen. Diese erwirbst du etwa durch entsprechende Fort- und Weiterbildungen.
Welchen Schulabschluss braucht man als Erzieher? Werdegang mit Mittlerer Reife
Um dich für eine Ausbildung in der sozialen Arbeit zu bewerben, benötigst du regulär mindestens einen Realschulabschluss. Mit diesem kannst du dich etwa zum Kinderpfleger oder Sozialhelfer ausbilden lassen.
Diese Ausbildung oder mehrere Jahre Berufserfahrung ist wiederum die Voraussetzung dafür, dich für eine Erzieherausbildung zu qualifizieren.
Einige Bildungseinrichtungen akzeptieren auch Bewerber mit einem Hauptschulabschluss, wenn sie sowohl eine abgeschlossene Berufsausbildung als auch eine mehrjährige Berufserfahrung im sozialpädagogischen Bereich nachweisen können.
Neben diesen Aspekten solltest du folgende Dinge erfüllen:
- Soziale Kompetenz: Eine Kita-Mitarbeiterin sollte über gute soziale Kompetenzen verfügen sowie empathisch auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können. Auch eine gute Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen sowohl für die Arbeit mit Kindern als auch für Berufe mit Jugendlichen.
- Gesundheitliche Eignung: Da die Arbeit im Kindergarten körperlich und psychisch belastend sein kann, wird in der Regel auch eine gesundheitliche Eignung gefordert. In manchen Bundesländern ist speziell eine ärztliche Untersuchung hierfür erforderlich.
Bei der Bewerbung für eine Ausbildung zur Erzieherin im Kindergarten muss zudem meist ein Führungszeugnis vorgelegt werden, um zu bestätigen, dass keine relevanten Straftaten begangen wurden.
Die Ausbildung zur Erzieherin dauert etwa drei Jahre und umfasst theoretische und praktische Ausbildungsinhalte wie diese:
- Grundlagen der Pädagogik
- Bildungspläne erarbeiten
- Organisation des Arbeitsalltags
- Interaktionsgestaltung mit Kindern
- Gestaltung der Elternarbeit
- Kooperation mit anderen Fachkräften
- Rechtliche Grundlagen für die Arbeit in der Kita.
Während deiner praktischen Einsätze hast du die Gelegenheit, dein erlerntes Wissen in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen.
Welchen Schulabschluss braucht man als Erzieher? Werdegang mit Studium
Möchtest du durch ein Studium Erzieher werden, bieten sich hierfür verschiedene Studiengänge an.
Hierzu zählen unter anderem:
- Erziehungswissenschaften: Im Rahmen dieses Studiengangs werden die Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die du brauchst, um pädagogische Prozesse zu planen, umzusetzen und zu evaluieren. Studierende erwerben ein Verständnis für die historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Hintergründe von Bildungssystemen und erlernen theoretische und empirische Methoden der Forschung.
- Kindheitspädagogik: Dieser Studiengang bereitet auf eine Tätigkeit in Kindertagesstätten vor, aber auch auf die soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe. Daneben kannst du im Bildungsmanagement tätig werden. Inhalte sind unter anderem die Entwicklungspsychologie, Methoden der Pädagogik und Didaktik sowie die Organisation von Bildungseinrichtungen.
- Frühkindliche Bildung und Erziehung: Schwerpunkte in diesem Studiengang sind unter anderem die Entwicklung von Kindern, Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit sowie die Organisation und Steuerung von Bildungseinrichtungen.
Obwohl es sich hierbei um unterschiedliche Studiengänge handelt, haben sie doch einige Gemeinsamkeiten. Es dauert etwa in der Regel sechs bis sieben Semester, um einen Bachelorabschluss zu erreichen.
Zudem nehmen bei allen drei Studiengängen diese Themen eine wichtige Rolle ein:
- Theorien der Entwicklungspsychologie
- Gestaltung von pädagogischen Angeboten
- Bildungs- und Erziehungsprozessen
- Methoden der Bildungs- und Erziehungswissenschaften
- Inklusion und interkulturelle Bildung
Der Vorteil eines Studiums ist, dass du dieses bei vielen Hochschulen in Teilzeit beziehungsweise berufsbegleitend absolvieren kannst. Das ermöglicht es dir, auch dann neue Kompetenzen als Erzieher zu erwerben, wenn du bereits mitten im Berufsleben stehst.
Darüber hinaus lohnt sich ein Studium für Erzieher, um neue Wege zu beschreiten. Nach einem Studium kannst du dich beispielsweise als Kinder- und Jugendcoach oder Familiencoach selbstständig machen.
Anforderungen an Kita-Mitarbeiter
So wie nicht jeder Mensch Handwerker werden kann, sind auch an Berufe mit Kindern bestimmte Anforderungen verknüpft, die nicht jeder erfüllt.
Möchtest du eine Ausbildung im Kindergarten absolvieren, solltest du folgende Eigenschaften mitbringen:
- Kreativität: Kinder habe eine blühende Fantasie und sind gern kreativ. Darum solltest du in der Lage sein, den Kindern kreative Aktivitäten und Spiele anzubieten und dabei ihre Fantasie und Kreativität zu fördern.
- Sensibilität: Je kleiner sie sind, desto empfindsamer reagieren Heranwachsende auf Ereignisse und Stimmungen. Ein Mitarbeiter im Kindergarten sollte daher sensibel und feinfühlig sein und auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen.
- Geduld: Heranwachsende benötigen eine Menge Aufmerksamkeit und Geduld. Als Kindheitspädagoge musst du in schwierigen und stressigen Situationen ruhig bleiben können.
- Teamfähigkeit: Kita-Mitarbeitende arbeiten sehr viel im Team zusammen. Darum solltest du teamfähig sein und gut mit anderen pädagogischen Fachkräften zusammenarbeiten. Arbeitest du lieber allein, ist der Beruf Kindercoach womöglich besser für dich geeignet.
Darüber hinaus nimmt die Offenheit und Toleranz eine relevante Rolle ein. Immer mehr Migranten kommen mit ihren Familien nach Deutschland und beginnen hier ein neues Leben.
Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ist es daher unerlässlich, unterschiedliche Lebensweisen und Kulturen zu respektieren.
Daraus wiederum ergibt sich die Anforderung, ausgezeichnete Deutschkenntnisse zu besitzen, um die sprachliche Entwicklung der Heranwachsenden zu fördern. Das trifft nicht nur auf die Arbeitsgelder eines Erziehers, sondern gleichermaßen auf die Schulsozialarbeit zu.
In diesem Artikel haben wir die Frage beantwortet, welchen Schulabschluss man als Erzieher braucht und welche persönlichen Eigenschaften du für Ausbildungen mit Kindern mitbringen solltest.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Suche deines Ausbildungs- beziehungsweise Studienplatzes.