Kinderpflegerin Quereinsteiger: Wie gelingt dir der Quereinstieg?
Hast du Lust auf eine berufliche Veränderung, bei der du mit Menschen zusammenarbeitest? Dann bietet dir der pflegerische Bereich unterschiedliche Möglichkeiten. Eine davon ist die Option, als Quereinsteiger Kinderpflegerin zu werden. Dieser bietet dir nicht nur die Chance, einen unmittelbaren Einfluss auf die frühkindliche Entwicklung zu nehmen, sondern eröffnet auch die Tür zu einer sinnvollen und erfüllenden Tätigkeit.
Der erste Schritt bei der Entscheidung für einen Quereinstieg in die Kinderpflege ist oft von persönlichen Motiven geprägt. Vielleicht bereitet dir dein aktueller Job keine Freude mehr oder du siehst darin keine Entwicklungsmöglichkeiten. Vielleicht haben sich aber auch deine persönlichen Umstände geändert, sodass du nach einem flexibleren Arbeitsumfeld suchst. Unabhängig von den Beweggründen bietet die Kinderpflege eine Gelegenheit, aktiv die zukünftige Gesellschaft mitzugestalten.
Vorkenntnisse werden gern gesehen, sind jedoch kein Muss. Viel entscheidender ist es, dass du als Kinderpflegerin Verantwortungsbereitschaft, Zuverlässigkeit sowie Einfühlungsvermögen mitbringst. Du solltest in der Lage sein, bei Hektik die Nerven zu behalten. Ebenso solltest du keine Berührungsängste gegenüber Kindern haben, die beispielsweise an einer körperlichen Behinderung leiden. Genauso unerlässlich ist Offenheit gegenüber anderen Kulturen.
Trotz der erfüllenden Aufgaben ist es wichtig zu erwähnen, dass der Jobwechsel mit Herausforderungen verbunden ist. Der Übergang in eine neue Branche kann anfangs entmutigend sein, insbesondere weil du dir erst einmal zahlreiche neue Kenntnisse aneignen musst. Arbeitsabläufe können zunächst überfordernd sein, ebenso wie die Emotionalität der Kinder. Versuche, diesen Dingen mit einer positiven Einstellung entgegenzutreten. Nimm dir Zeit, dich in deine neue Rolle einzufinden.
Wichtig zu wissen ist, dass es einen Unterschied zwischen den Aufgaben der Erzieherin und der Kinderpflegerin gibt. Ein Quereinstieg als Erzieherin ist nicht so einfach möglich, da du für diese Tätigkeit ein umfangreiches pädagogisches Wissen sowie Praxiserfahrung benötigst. Als Kinderpfleger oder pädagogische Hilfskraft hast du hingegen gute Chancen, in beruflicher Hinsicht einen neuen Weg zu beschreiten.
Wann lohnt sich der Quereinstieg als Kinderpflegerin?
Der Quereinstieg in die soziale Arbeit oder einen anderen pädagogischen Bereich stellt für viele Personen eine Möglichkeit zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung dar. Raus aus dem gewohnten Alltag und hinein in ein neues Umfeld – mit neuen Aufgaben, aber auch neuen Herausforderungen.
Besonders motivierend an einer Umschulung zum Kinderpfleger ist, dass du in der Pflege einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistest. Du trägst beispielsweise zur Bildung, Entwicklung und sozialen Integration von Heranwachsenden bei, indem du für sie einen Rahmen schaffst, in dem sie sich und ihr Potenzial entfalten können. Voraussetzung ist, dass du Interesse für pädagogische Themen mitbringst und dir die Arbeit mit Kindern Freude bereitet.
In einer Kita geht es oft laut und hektisch zu, gleichzeitig trägst du die Verantwortung für mehrere Kinder auf einmal. Kreativität ist hier genauso gefragt wie Geduld und Empathie. Du wirst eine wichtigsten Bezugsperson für die Heranwachsenden, die einen Großteil des Tages mit dir verbringen.
Bist du dir dessen bewusst und bringst die erforderlichen Eigenschaften für eine Mitarbeit mit, eröffnen dir Berufe mit Kindern diese Vorteile:
- Gute Jobaussichten: Da viele Erzieher in Rente gehen und nicht genug neue Fachkräfte nachkommen, erwarten dich gute Jobchancen. Im Internet findest du zahlreiche Stellenausschreibungen, mit denen neues Personal gesucht wird. Du solltest dafür jedoch bereit sein, zusätzliche Qualifikationen zu erwerben.
- Aufstieg: Als Quereinsteigerin hast du die Möglichkeit, mit der entsprechenden Erfahrung beruflich aufzusteigen. Hierfür solltest du zudem praktische Kenntnisse in den Bereichen Pädagogik und Psychologie erwerben. Später steht dir als Kinderpfleger die Weiterbildung zum Erzieher offen. Informiere dich zuvor gründlich über die Voraussetzungen, die in deinem Bundesland gelten. Dann kannst du frühzeitig darauf hinarbeiten, diese zu erfüllen.
- Flexible Arbeitszeiten: Auch wenn Vollzeitkräfte gern gesehen sind, stellen Kitas aufgrund des Personalmangels verstärkt Teilzeitkräfte ein. Somit kannst du deine persönlichen Verpflichtungen mit dem Job in Einklang bringen.
Wie läuft der Quereinstieg ab?
Da du mit Kindern zusammenarbeitest und dein Umgang mit ihnen ihre Entwicklung beeinflusst, geht der Einstieg nicht ohne eine pädagogische Qualifikation vonstatten. Je nach Bundesland existieren verschiedene Modelle, wie diese aussieht. Sogar einige Städte bieten spezielle Qualifizierungsprogramme für interessierte Personen an.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Weiterbildung zum Kinderpfleger ist in der Regel mindestens ein mittlerer Schulabschluss sowie eine absolvierte Berufsausbildung. Besitzt du keine abgeschlossene Ausbildung, wird von manchen Trägern eine mehrjährige berufliche Tätigkeit anerkannt. Von Vorteil ist es, wenn diese einen pädagogischen Bezug hat. Genauso kann jedoch etwa eine Bankkauffrau oder eine Floristin an der Umschulung zur Kinderpflegerin teilnehmen.
Dein Alter spielt ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Einige Personen wagen mit Anfang 30 den beruflichen Neuanfang, andere mit Mitte 40. Solang du alle nötigen Anforderungen erfüllst und körperlich fit bist, hast du eine Chance, für die Weiterbildung zugelassen zu werden. Entsprechende Stellen werden meist separat ausgeschrieben, etwa über die Bundesagentur für Arbeit.
Die pädagogische Ausbildung dauert bei vielen Trägern zwei Jahre. Sie ist in theoretische und praktische Teile gegliedert. Für die Praxisphasen musst du dich in einer Kita bewerben. Dort wirst du dann beispielsweise als pädagogische Hilfskraft angestellt – und erhältst eine angemessene Vergütung. In den Theoriephasen kannst du von der Bundesagentur für Arbeit geldliche Unterstützung erhalten.
Manchmal ist die Weiterbildung auch so aufgeteilt, dass du vormittags in der Kita oder in einer Krippe tätig bist und am Nachmittag die Schulbank drückst. Auf diese Weise entfällt die strikte Trennung in zwei Phasen und du erwirbst parallel theoretisches sowie praktisches Wissen.
Die Qualifizierungsmaßnahme endet in der Regel mit einer Prüfung. Sobald du diese bestanden hast, kannst du als Kinderpflegerin angestellt werden und in deine neue berufliche Zukunft starten. Mit etwas Glück übernimmt dich direkt der Träger, bei dem du während deiner Weiterbildung gearbeitet hast. Anderenfalls musst du dich auf eine offene Stelle bewerben.
Kinderpflegerin Quereinsteiger: Welche Lehrinhalte erwarten mich?
Eine pädagogische Weiterbildung vermittelt dir eine Vielzahl von Kenntnissen und Fähigkeiten, die für die Betreuung und Förderung von Kindern im Vorschulalter wichtig sind.
Dazu zählen unter anderem:
- Frühkindliche Bildung: Neben den Entwicklungsstadien solltest du Ansätze zur Förderung der frühen Bildung kennen, zum Beispiel die Montessori-Pädagogik. Ziel ist es, eine anregende Lernumgebung zu schaffen, die den Entdeckungsdrang und die Neugier der Kinder unterstützt.
- Spiel- und Bewegungsförderung: Bewegung ist sowohl für die Gesundheit der Heranwachsenden unerlässlich als auch für ihre motorische Entwicklung. Daher lernst du Spiel- und Bewegungsaktivitäten kennen und erfährst, wie die optimale Gestaltung von Spielbereichen und die Auswahl richtiger Spielmaterialien gelingt.
- Gesundheit: Als pädagogische Hilfskraft solltest du wissen, wie du die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder förderst. Dazu zählt auch die Zubereitung gesunder Mahlzeiten sowie die Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Zudem muss jeder Kita-Mitarbeitende wissen, wie er oder sie im Notfall Erste Hilfe leistet.
- Interkulturelle Kompetenz: In jedem Kindergarten treffen Heranwachsende unterschiedlicher Herkunft aufeinander. Es ist daher wichtig, dass du die kulturelle Vielfalt anerkennst und respektierst. Manche Einrichtungen tun dies, indem sie mit allen Kindern und Eltern interkulturelle Feste feiern.
Möchtest du dich in einem speziellen Gebiet weiterbilden, stehen dir diverse Weiterbildungsmöglichkeiten in Präsenz oder online offen. Manche Quereinsteigerinnen interessieren sich als Kinderpflegerin für eine Fortbildung zur Gruppenleitung, denn im Normalfall übernehmen diese Aufgabe ausgebildete Erzieherinnen.
Des Weiteren hast du die Möglichkeit, nach der Qualifizierung zum Kinderpfleger eine Weiterbildung zum Erzieher zu absolvieren. Im Rahmen dieser erwirbst du weitere pädagogische Fachkenntnisse zur Entwicklungspsychologie und wirst darauf vorbereitet, im Kita-Alltag noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Außerdem nicht unwichtig: Die Arbeit als Erzieherin ist mit einem höheren Gehalt verbunden.
Als Quereinsteiger zur Kinderpflegerin zu werden, ist folglich keine Sackgasse. Stattdessen kann dir der berufliche Wechsel spannende berufliche Perspektiven bieten, wenn du motiviert bist und die vielseitigen Optionen zur Weiterentwicklung nutzt.