Wie gelingt die Ausbildung in der Sozialberatung?
Die Sozialberatung Ausbildung ist auf verschiedenen Wegen möglich. Ziel ist jedoch immer, dass du die Fähigkeit erwirbst, Beratung für unterschiedliche Zielgruppen anzubieten. Die soziale Beratung übernimmt eine wichtige Funktion in der Gesellschaft, da sie dazu befähigt sind, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen, sodass sich ihr emotionaler Zustand und ihre Lebensqualität wieder bessern.
Die Tätigkeit findet meist in einer Beratungsstelle oder anderen sozialen Institution statt. Du kannst aber auch in Jugendzentren, an Schulen oder bei Suchthilfeeinrichtungen tätig sein, sofern dort beratende Angebote zur Verfügung gestellt werden.
Inhaltlich solltest du vor allem Kenntnisse in diesen Bereichen mitbringen:
- Pädagogische und psychologische Theorien zum menschlichen Verhalten
- Analyse sozialer Strukturen
- Kommunikationstechnik und Konfliktlösung
- Rechtliche Vorschriften, zum Beispiel im Familien- und Sozialrecht sowie Wissen um die Datenschutzverordnung.
Des Weiteren ist es wichtig, dass du lernst, mit belastenden Situationen umzugehen. Du darfst die Schicksale deiner Klienten nicht zu sehr an dich heranlassen. Sonst besteht die Gefahr, dass du selbst professionelle Hilfe für die Verarbeitung benötigst.
Weiterhin ist es unerlässlich, dass ein Berater interkulturelle Kompetenz mitbringt, da Menschen jeden Alters und mit verschiedenen Nationalitäten bei dir Rat suchen.
Bei welchen Problemen die soziale Beratung im Einzelnen helfen kann, erfährst du in diesem Artikel. Ebenso verraten wir dir, wie die Beratung den Klienten hilft und was du lernen musst, um selbst in diesem Bereich arbeiten zu können.
Ein pädagogisches oder soziales Studium eignet sich beispielsweise als gute Grundlage, mit einer Fortbildung kannst du deine Kenntnisse und Fähigkeiten gezielt erweitern.
Sozialberatung Ausbildung: Wobei hilft die soziale Beratung?
Menschen haben die verschiedensten Probleme, bei deren Bewältigung sie Hilfe von Dritten benötigen. Bei einer Vielzahl der Schwierigkeiten kann die soziale Beratung helfen und zu einer Besserung der aktuellen Situation beitragen.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Arbeitslosigkeit: Ist eine Person lange arbeitslos, leidet darunter häufig auch deren Psyche. Bei der Sozialberatung finden die Betroffenen Hilfe bei der Jobsuche, beim Schreiben von Bewerbungen und erhalten Tipps für eine berufliche Neuorientierung. Ebenso bietet sie Beratung bei Mobbing am Arbeitsplatz. Schulabgänger finden zudem einen Ansprechpartner, wenn sie Probleme haben, einen Ausbildungsplatz zu finden.
- Finanzielle Sorgen: Gerade bei einer Arbeitslosigkeit entstehen schnell finanzielle Notlagen. Ein Sozialberater hat in diesem Fall wertvolle Ratschläge zur Budgetplanung parat und hilft bei der Beantragung von Sozialleistungen, sofern diese dem Klienten zustehen. Außerdem erhält er Tipps, wie die Geldsorgen möglichst schnell überwunden werden können. Sieht es beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt schlecht für eine Person aus, gibt eine Umschulung im sozialen Bereich Hoffnung auf einen sicheren Arbeitsplatz.
- Familiäre Probleme: In familiären Angelegenheiten bietet die Sozialberatung Unterstützung bei Fragen bezüglich der Erziehung des Nachwuchses, begleitet bei familiären Konflikten zwischen mehreren Familienmitgliedern und berät bei der Bewältigung von Trennung oder Scheidung. Sind hierbei Kinder im Spiel, kann ein Kindheitspädagoge zurate gezogen werden.
- Psychische Probleme: Im Fall von psychischen Problemen ist die Beratung eine erste Anlaufstelle, um sich jemandem anzuvertrauen. Mit einer speziellen Weiterbildung in Sozialpädagogik kannst du zusätzlich tiefergehende Kenntnisse erwerben, um die Betroffenen bei der Bewältigung seelischer Belastungen zu unterstützen. Sie sollten sich jedoch zusätzlich an einen Psychologen wenden.
Abgesehen davon ist die Beratung für Menschen da, die keinen sozialen Anschluss finden.
Sei es, weil sie unter einer körperlichen oder geistigen Behinderung leiden oder erst seit Kurzem in Deutschland leben und die Sprache bisher nicht beherrschen. Sie erhalten dann Anregungen, wie sie neue Kontakte knüpfen können.
Wie hilft die Sozialberatung?
Als sozialpädagogische Fachkraft in der Beratung nutzt du deine Kenntnisse also, um Personen in diversen schwierigen Lebenslagen zu beraten und ihnen zu neuem Lebensmut zu helfen. Hierfür hast du unterschiedliche Möglichkeiten.
Zum einen bieten sich individuelle Gespräche an, um die persönlichen Bedürfnisse und Ziele eines Menschen zu verstehen. Durch eine umfassende Analyse der Lebensumstände kann gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden.
Je nach Problem ist es sinnvoll, statt eines Einzelgespräches weitere Personen hinzuziehen. Ein Beispiel hierfür sind familiäre Konflikte.
Des Weiteren hast du als Sozialpädagogin die Aufgaben, sozialrechtliche Fragen zu beantworten und über bestehende Hilfsangebote zu informieren. Das können unter anderem staatliche Unterstützungsprogramme wie die Sozialhilfe sein.
Dabei ist es wichtig, neben den Rechten auch über die Pflichten aufzuklären. Manchmal ist es nötig, dass eine Person Unterstützung bei der Beantragung von finanziellen Leistungen benötigt, da sie selbst vom Ausfüllen des Antrages überfordert ist.
Besonders Migranten und Angehörigen niedriger Bildungsschichten fällt das Verstehen von bürokratischen Abläufen schwer. Ebenso haben Analphabeten Probleme bei der Bewältigung von Bürokratie und benötigen neben der beratenden zugleich emotionale Unterstützung.
Kannst du einem Klienten nicht weiterhelfen, vermittelst du diesen an eine andere Fachkraft weiter. Das können Psychologen oder Ärzte sein, aber auch andere Beratungsstellen. Infrage kommt hierbei beispielsweise eine Sucht- oder Eheberatung.
Bei Problemen mit dem eigenen Nachwuchs hilft womöglich ein Kinder- und Jugendcoach weiter. Um eine umfassende Unterstützung sicherzustellen, solltest du im besten Fall gut mit anderen Fachleuten vernetzt sein.
Eine weitere Tätigkeit ist die Stärkung von Selbsthilfe und Eigenverantwortung. Nach ihrer Ausbildung fördern Sozialberater die Selbsthilfekompetenz, indem sie die Hilfesuchenden dazu ermutigen, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.
Zu diesem Zweck werden individuelle Strategien entwickelt, damit die Klienten langfristig eigenständig mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können.
Zudem sensibilisiert die soziale Beratung für potenzielle Probleme und unterstützt Menschen dabei, bei sich anbahnenden Krisen rechtzeitig gegenzusteuern.
Wie funktioniert die Sozialberater Ausbildung?
In Österreich gibt es eine Qualifizierung, die ein sozialer Berater absolvieren muss, um als solcher tätig zu sein. In Deutschland ist das anderes. Hier gibt es keine speziellen Ausbildungen oder Studiengänge, die dich direkt auf diesen Beruf vorbereiten.
Folglich solltest du eine ähnliche fachliche Qualifizierung erwerben, um anschließend in der sozialen Beratung zu arbeiten. Da hierbei sozialpädagogische Aufgaben auf dich zukommen, empfiehlt sich eine Aus- oder Weiterbildung aus diesem Bereich.
Eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft absolvierst du beispielsweise mit einem Studium der Pädagogik oder der sozialen Arbeit.
Beide Studiengänge vermitteln dir diverse pädagogische Ansätze und Theorien, die als Grundlage für die Gestaltung von Beratungs- und Bildungsprozessen dienen.
Eine tragende Rolle spielen dabei auch die Aspekte der …
- Diversität,
- Inklusion und
- Integration.
In einigen Punkten unterscheiden sich die beiden Studiengänge jedoch. Die Pädagogik bereitet dich wie eine der Ausbildungen mit Kindern verstärkt auf den Einsatz in einer Kita oder anderen sozialen und bildungspolitischen Institutionen vor.
Du wirst ebenso für leitende Positionen in einer Kita qualifiziert. Kinderpfleger müssen hierfür zunächst eine Weiterbildung zum Erzieher absolvieren.
Einen großen Stellenwert nimmt darüber hinaus die Planung, Gestaltung und Umsetzung von Lehr- und Lernprozessen ein, genauso wie die pädagogische Beratung.
Die Kenntnisse darüber, wie Beratungsprozesse gestaltet werden, bilden eine wichtige Grundlage für die Tätigkeit als sozialer Berater.
Im Rahmen des Studiums der Sozialen Arbeit erwirbst du umfangreiches Wissen bezüglich effektiver Kommunikations- und Gesprächsführungsfähigkeiten für die Arbeit mit deinen Klienten.
Auch diese können bei der sozialen Beratung zum Einsatz kommen. In Verbindung mit dem Modul der Sozialdiagnostik, in dem du Methoden zur Diagnose von sozialen Problemen kennenlernst, wirst du gut auf den Einsatz als Berater vorbereitet.
Hast du die Möglichkeit, während des Studiums zusätzliche Kurse zum Thema Beratung zu besuchen, solltest du diese Chance nutzen, um dich weiter zu spezialisieren.
Sozialberatung Ausbildung oder Fortbildung?
Mit einem Studienabschluss im pädagogischen Bereich wirst du gut auf eine beratende Tätigkeit vorbereitet. Es ist jedoch nicht zwingend nötig, dass du studiert hast.
Ebenso kannst du einen sozialen Ausbildungsberuf erlernen und dich anschließend mit einer passenden Fortbildung weiterqualifizieren. Diese Fortbildungen können ebenso für Akademiker interessant sein, um etwa das Vorgehen bei einer Beratung mit praktischen Übungen durchzuspielen.
Eine Weiterbildung im Bereich Beratung oder Coaching dauert meist mehrere Wochen. Je nach Fachgebiet kann sie allerdings auch mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Dies hängt davon ab, ob du deine allgemeinen Beratungsfähigkeiten erweitern oder dich auf ein Thema spezialisieren möchtest, etwa die Suchthilfe oder die psychologische Beratung.
Wichtig zu wissen ist, dass du die Kosten für die private Weiterqualifizierung selbst tragen musst. Ein Vergleich der Preise kann sich hierbei lohnen, da diese zwischen den Anbietern weit auseinander liegen.
Achte neben den Kosten auch darauf, welche Inhalte in welchem Umfang bei der Fortbildung auf dem Programm stehen.
Ein Online-Kurs sollte im besten Fall von einem Dozenten geleitet werden, damit du bei Fragen eine Ansprechperson hast. Zudem sollte während der Fortbildung jeder Teilnehmer die Option haben, eine Beratung in Form eines Rollenspiels durchzuspielen.
Dadurch fühlst du dich in der Praxis später sicherer. Ein weiteres Qualitätsmerkmal einer guten Institution ist, dass der Kurs staatlich anerkannt ist. Anderenfalls wird er bei deiner späteren Bewerbung womöglich nicht anerkannt.
Um die richtige Ausbildung in Sozialberatung auszuwählen, ist es außerdem hilfreich, Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern aufzubauen und dich zu erkundigen, welche Schwerpunkte diese setzen.
Bei der Auswahl einer Fortbildung kannst du dann auf diese Themen achten und dich beispielsweise auf die Sucht- oder Familienberatung spezialisieren.
Möchtest du selbstständig als Berater tätig werden, empfiehlt sich hingegen eine Marktrecherche mit den folgenden Fragen:
- In welchen Bereichen werden besonders häufig Berater gebraucht?
- Wo werden die Bedarfe bislang nicht gedeckt?