Was für pädagogische Kurse gibt es?
Der Begriff des lebenslangen Lernens ist für Pädagogen kein Fremdwort. Denn auch ihr Fachgebiet ist durch die Veränderungen in der Gesellschaft einem ständigen Wandel unterworfen. Um den Anforderungen an eine gute Erzieherin gerecht zu werden, spielen regelmäßige Fortbildungen eine zentrale Rolle.
Pädagogische Kurse ermöglichen ihnen, sich mit aktuellen Ansätzen zu beschäftigen sowie die bisherigen Kenntnisse zu erweitern.
Bei einem Blick ins Internet wirst du schnell feststellen, dass etliche Themen als Seminare zur Verfügung stehen. Sich für eines zu entscheiden, ist oftmals gar nicht so einfach.
Für jeden ist etwas dabei, egal ob du lieber deine Kommunikation für Elterngespräche möchtest verbessern oder bei Konflikten zwischen Heranwachsenden überfordert bist. Doch keine Angst: Wir helfen dir mit diesem Artikel dabei, dich im Kursdschungel zurechtzufinden.
Zunächst gehen wir der Frage auf den Grund, was Pädagogik ist und welche Merkmale Schulungen in diesem Fachgebiet ausmachen. Anschließend stellen wir einige der Kursangebote vor.
Hierzu zählen die Sprachförderung sowie die Bewegungspädagogik. Beide Themen sind im Kita-Alltag von besonderer Bedeutung, da sie für eine gesunde Entwicklung der Heranwachsenden nötig sind.
Die Absolvierung einer Schulung kann ebenfalls dazu dienen, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Zu diesem Zweck gehen wir näher auf die Tätigkeit eines Coaches ein.
Mit einer abgeschlossenen Coaching-Ausbildung kannst du Heranwachsende und deren Eltern oder Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen beraten. Mit dir an ihrer Seite wird versucht, Probleme konstruktiv anzugehen.
Im letzten Abschnitt geben wir dir Tipps, mit welchen Fragen du herausfindest, welche Schulung für dich die Richtige ist.
Bei der Auswahl gibt es jedoch einige weitere Faktoren zu bedenken, beispielsweise welche zeitliche Flexibilität du mitbringst und wie hoch die Kosten sind. Beachtest du diese Aspekte, steht der Absolvierung deines Wunschkurses nichts mehr im Weg.
Was ist Pädagogik?
Die Pädagogik beschäftigt sich nicht nur mit der Erziehung von Kindern, sondern schließt alle Altersgruppen ein. Die Aufgaben einer Sozialpädagogin beziehen sich jedoch meist auf das Kindesalter, beginnend bei der Geburt bis zur Jugend.
Ebenso ist eine Spezialisation auf Heranwachsende bis sechs Jahre möglich. Wir sprechen in diesem Fall von der Pädagogik der frühen Kindheit. Eine pädagogische Hilfskraft im Kindergarten wird genau mit den Herausforderungen, die die Arbeit mit Kleinkindern mit sich bringt, konfrontiert.
Dieser frühe Entwicklungsabschnitt spielt eine entscheidende Rolle bei der Formung zukünftiger Lern- und Verhaltensweisen, weshalb eine intensive Betreuung durch Eltern und das Kita-Personal wichtig ist. Gefördert werden sollte neben der motorischen und sprachlichen Entwicklung auch das soziale Verhalten.
Ein häufiger Ansatz in diesem Bereich ist das spielbasierte Lernen. Dies bedeutet: Spiele dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern sind in der frühen Kindheit essenzielle Lernmittel.
Durch spielerische Aktivitäten entwickeln sie grundlegende Fähigkeiten wie Problemlösung, soziale Interaktion und Feinmotorik. Kita-Mitarbeiter müssen folglich darauf achten, eine Umgebung zu schaffen, die die natürliche Neugier und Entdeckerfreude der Kinder fördert.
Darüber hinaus wird in der Pädagogik auf die große Bedeutung von Inklusion und Vielfalt verwiesen. Heranwachsende sollen möglichst früh lernen, unterschiedliche kulturelle Hintergründe anderer Menschen als Bereicherung wahrzunehmen.
Können Sie mit migrantischen Kindern in Kontakt treten, baut das mögliche Vorurteile ab. Gleiches gilt für den Kontakt zu körperlich beeinträchtigten Personen. Kinder sollen lernen, wie sie diese ganz selbstverständlich ins Spiel einbeziehen.
Gleichzeitig müssen die besonderen Bedürfnisse der behinderten Kinder berücksichtigt werden. Durch einen integrativen Ansatz wird darauf geachtet, die verschiedenen Entwicklungsgeschwindigkeiten zu respektieren und zu fördern, sodass jedes Kind die Chance hat, sein volles Potenzial zu entfalten.
Eine gute Beziehung zwischen dem Heranwachsenden und der Erzieherin wirkt sich hierbei positiv aus. Damit eine integrative Pädagogik gelingt, braucht es Wissen und Erfahrung. Kenntnisse erhalten Pädagogen beispielsweise bei einer entsprechenden Fortbildung.
Was ist ein pädagogischer Kurs?
Ein pädagogischer Kurs ist eine Fortbildung in Form einer Schulung, eines Seminars oder eines Workshops, in dem Kita-Mitarbeitende und andere Pädagogen neues Wissen erwerben. Es werden beispielsweise auch spezielle Methoden oder Techniken für den Umgang mit Kindern vermittelt.
Für pädagogische Mitarbeiter ohne Ausbildung nehmen die Kurse außerdem eine spezielle Rolle ein, indem sie ihnen grundlegende Kenntnisse im Bereich der Kinderpflege vermitteln.
Da unsere Gesellschaft stetig im Wandel ist, ändern sich auch die Anforderungen an Pädagogen ständig. Heranwachsende nutzen beispielsweise heutzutage schon ab dem frühen Kindesalter digitale Medien.
Dies kann negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben. Kita-Mitarbeitende sollten daher beispielsweise bei Elternabenden über die möglichen Folgen des Medienkonsums aufklären und die Erziehungsberechtigten zu einem guten Umgang beraten. Hierfür ist professionalisiertes Fachpersonal notwendig.
Die Berufe in der Kindheitspädagogik verändern sich jedoch auch aufgrund anderer Familienmodelle. Viele Mütter und Väter sind alleinerziehend oder befinden sich in einer neuen Partnerschaft, sodass der Nachwuchs in ein Patchwork-Modell eingebunden ist.
Das stellt für Kinder eine emotionale Herausforderung dar, der sich das Kita-Personal bewusst sein sollte. Treten familiäre Probleme auf, sollte es entsprechende Ansätze kennen, um den Heranwachsenden zu helfen.
Da außerdem die Bedeutung der Inklusion stark zugenommen hat, kann es daher ebenfalls sinnvoll sein, in diesem Bereich eine Schulung zu absolvieren. Dort werden die Teilnehmer auch über den aktuellen Stand der Forschung informiert und es kann frei über Ideen und Konzepte diskutiert werden.
Der Austausch mit anderen Kursteilnehmern spielt aber nicht nur dabei eine relevante Rolle, sondern bei nahezu jedem Thema. Daher sollte bei einer Online Weiterbildung in Pädagogik darauf geachtet werden, dass während des Kurses die Möglichkeit besteht, mit anderen Personen in Kontakt zu treten.
Eine Fortbildung, die nur aus einem Selbststudium besteht, ist folglich für Pädagogen nur bedingt geeignet. In diesem Fall sollte darauf geachtet werden, dass ein Austausch mit den Kollegen möglich ist.
Pädagogische Kurse: Welche Kursangebote gibt es?
Für pädagogische Fachkräfte gibt es eine Vielzahl an Angeboten, aus denen du entsprechend deiner Interessen wählen kannst.
Beispiele für Themen für Fortbildungen sind:
- Sprachförderung: Eine Fortbildung zur Sprachförderung konzentriert sich auf die Frage, wie Kita-Mitarbeiter die Sprachentwicklung der Kinder gezielt voranbringen können. Dazu gehören unter anderem Methoden zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit sowie der grammatikalischen Kompetenzen. Außerdem liegt ein Fokus darauf, Heranwachsende mit unterschiedlichem sprachlichem Hintergrund dabei zu unterstützen, die deutsche Sprache richtig zu lernen.
- Gewaltprävention: Gewaltprävention kann nicht früh genug beginnen. Bereits im Kita-Alter sollten Heranwachsende lernen, Konflikte friedlich mit Worten zu lösen. Hierfür ist es auch elementar, ein positives Klima in der Einrichtung zu schaffen. Bei einem Streit zwischen Heranwachsenden sollten Erzieher intervenieren und aufzeigen, wie sich dieser lösen lässt.
- Bewegungspädagogik: Bei einem Kurs für Bewegungspädagogik steht die Förderung der motorischen Entwicklung und Gesundheit von Kindern im Mittelpunkt. Pädagogen erhalten Einblicke in die unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Motorik und lernen, wie sie diese gezielt in den Kita-Alltag integrieren können. Ebenso spielt Kreativität eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Bewegungseinheiten mit Geschichten, Musik und kreativen Elementen zu gestalten. Dabei werden auch Sicherheitsbestimmungen thematisiert.
- Stressbewältigung: Erzieher sind im Arbeitsalltag einer Menge Stress ausgesetzt. Nur wenn sie mit diesem gut umgehen, haben sie an ihrer Arbeit lange Freude. Ein Stressbewältigungs-Kurs gibt den Fachkräften effektive Strategien an die Hand, um den berufsbedingten Stress zu bewältigen. Zu diesem Zweck werden auch die persönlichen Stressfaktoren näher beleuchtet und anschließend erklärt, wie Achtsamkeit beim Umgang mit Kindern gelingt. Ziel ist es, Überlastung und Burn-out zu vermeiden.
Dies sind nur einige Beispiele für Schulungen, aus denen Erzieher wichtige Kenntnisse für die Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben ziehen können.
Einige Kita-Mitarbeiter beabsichtigen mit ihrer Fortbildung jedoch, sich neben der Festanstellung ein zweites berufliches Standbein aufzubauen. Um diesen Traum zu verwirklichen, sind andere Seminare besser geeignet.
Fortbildungen als Schritt in die Selbstständigkeit
Sich die Arbeitszeiten täglich frei einteilen können und nur so viel arbeiten wie wir möchten – für viele Selbstständige sind das die größten Vorteile im Vergleich zu einer Festanstellung.
Beruflich selbstständig zu sein bedeutet aber auch, dass eine Person ihre beruflichen Aktivitäten eigenverantwortlich organisieren muss, was einen großen organisatorischen Aufwand mit sich bringt. Du musst selbst Akquise betreiben und dafür sorgen, dass du ausreichend Geld einnimmst, um deine Kosten zu decken.
Im Bereich der Pädagogik bietet sich die Selbstständigkeit vor allem im Bereich des Coachings an. Hierfür kannst du beispielsweise eine Ausbildung zum systemischen Kinder- und Jugendcoach absolvieren.
Die Besonderheit des systemischen Ansatzes besteht darin, Menschen nicht isoliert, sondern eingebettet in soziale Systeme wie Familie und Kita oder Schule zu betrachten.
Mit einem weiteren Abschluss kannst du dich auf ein Emotionscoaching für Kinder spezialisieren. Dieses ist darauf spezialisiert, Kindern dabei zu helfen, ihre Emotionen zu verstehen, zu regulieren und möglichst konstruktiv mit ihnen umzugehen.
Die Entwicklung von Selbstregulationsstrategien steht dabei im Zentrum, insbesondere im Umgang mit starken Emotionen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kommunikation von Gefühlen, damit die Heranwachsenden lernen, diese effektiv auszudrücken und sich nicht dafür zu schämen.
Möchtest du Personen jeden Alters beraten, bietet sich hingegen eine Ausbildung zum Sozialcoach an. Die wesentliche Tätigkeit eines Sozialcoaches besteht darin, Menschen zu befähigen, ihre individuellen Ziele zu erreichen, indem sie ihre Ressourcen sinnvoll einsetzen und positive Veränderungen in ihrem Leben herbeiführen.
In Krisensituationen tritt der Sozialcoach als Unterstützung auf und bietet Hilfe bei der Bewältigung von emotionalen Herausforderungen. Ebenso sind Selbstreflexion und Empowerment integrale Bestandteile des Coaching-Prozesses.
Der Sozialcoach ermutigt die Klienten dazu, sich selbst zu reflektieren, stärkt ihr Selbstbewusstsein und unterstützt sie dabei, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Damit sollen sie unabhängig von anderen Personen werden und ihr Leben aktiv selbst in die Hand nehmen.
Richtige pädagogische Kurse finden – welche Faktoren spielen eine Rolle?
Pädagogische Kurse sollten zu deinen Interessen und Zielen passen. Dafür solltest du zunächst die Frage für dich beantworten, was du dir davon erhoffst:
- Möchtest du einfach etwas Neues lernen, um deine pädagogische Arbeit zu verbessern?
- Willst du neue Aufgaben in der Kita übernehmen?
- Erhoffst du dir einen beruflichen Aufstieg?
Hast du eine Antwort darauf gefunden, kannst du dir einen entsprechenden Lehrgang aussuchen. Überprüfe dabei, dass du die nötigen Voraussetzungen mitbringst. Manchmal wird eine bestimmte berufliche, pädagogische Qualifikation benötigt, manchmal eine konkrete berufliche Erfahrung. Zudem solltest du dich informieren, welche Art Zertifikat du erhältst.
Interessiert dich etwa, wie man Sozialpädagoge wird, genügt hierfür keine einfache Weiterbildung. Stattdessen ist ein Studium erforderlich.
Sobald du eine engere Auswahl getroffen hast, solltest du den Lehrplan und die Kursinhalte im Detail betrachten. Stelle sicher, dass der pädagogische Kurs die Themen abdeckt, die für deine spezifischen Ziele relevant sind. Du investierst schließlich viel Zeit in die Fortbildung.
Außerdem solltest du prüfen, dass der Lehrgang praxisorientiert ist und dir ermöglicht, dein neues Wissen direkt durch praktische Aufgaben zu festigen.
Abgesehen davon sind folgende Faktoren bei der Auswahl eines Kurses von Bedeutung:
- Passen pädagogische Kurse in deinen Zeitplan?
Hierbei spielen der Ort, die Uhrzeit und die Dauer des Kurses eine Rolle. Du solltest ihn gut mit deinem Privat- und Arbeitsleben vereinbaren können. Alternativ werden viele Seminare mittlerweile online angeboten. Nicht möglich ist jedoch ein Fernstudium in Pädagogik.
- Wie kannst du die Schulung finanzieren?
Kläre die Kosten des Kurses, einschließlich eventuell anfallender Prüfungsgebühren. Manchmal müssen für pädagogische Kurse auch Bücher beschafft werden. Ist eine Fortbildung zu teuer, kannst du deinen Arbeitgeber um einen Zuschuss bitten. Mache ihm hierfür klar, wie du die neuen Kenntnisse in deine Arbeit einbringen kannst. Auch ein Bildungskredit ist in manchen Fällen möglich. Sieh dir hierfür genau die Konditionen an.