Was ist Kindergartenpädagogik?
Wer im Kindergarten arbeiten möchte, muss zuvor eine pädagogische Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Anschließend sind verschiedene Zusatzqualifikationen möglich, beispielsweise eine Weiterbildung für Erzieher in Sonderpädagogik.
Diese bereitet dich auf die Arbeit mit Kindern vor, die aufgrund einer Entwicklungsstörung oder Behinderung besondere Bedürfnisse haben.
Aufgrund der vielfältigen Tätigkeiten, die in der Kita auf dich warten, werden dir im Zuge deiner Ausbildung viele fachliche Inhalte vermittelt. Eine Qualifizierung im Bereich Kindergartenpädagogik gibt es jedoch in Deutschland nicht.
Der Begriff bezieht sich auf die Betreuung von Heranwachsenden im Alter von null bis sechs Jahren. Darauf bereiten dich Studiengänge wie diese vor:
- Elementarpädagogik
- Pädagogik der frühen Kindheit
- Kindheitspädagogik.
Gemeinsam haben die Studienfächer, die der Kindergartenpädagogik entsprechen, dass du umfangreiche entwicklungspsychologische Kenntnisse erwirbst, welche dich für die Arbeit mit den Heranwachsenden qualifizieren.
Ohne Studium hast du die Option, nach als Kinderpfleger eine Weiterbildung zum Erzieher zu absolvieren, um mehr Tätigkeiten übernehmen zu dürfen.
Zu diesen zusätzlichen Tätigkeiten als Kindergartenpädagoge zählt etwa das Führen von Elterngesprächen. Arbeiten Erzieher und Erziehungsberechtigte eng zusammen, kann eine optimale Förderung der Heranwachsenden sichergestellt werden.
Dafür ist ein regelmäßiger und offener Austausch nötig, bei dem die Bedürfnisse und das Verhalten des Nachwuchses besprochen werden. Mehr zu den Aufgaben eines Kindergartenpädagogen erfährst du in diesem Artikel.
Kindergartenpädagogik: Lehrinhalte des Studiums
Die Studiengänge Elementarpädagogik, Pädagogik der frühen Kindheit und Kindheitspädagogik haben viele gemeinsame Lehrinhalte, da sie sich mit der Kindergartenpädagogik – das heißt der Betreuung und Entwicklung von Kindern im frühen Lebensalter – befassen.
Nach dem Abschluss kannst du mit allen Studiengängen sagen: „Ich kann als Betreuungskraft im Kindergarten arbeiten.“
Zusätzlich gibt es das Studium der Erziehungswissenschaften im Angebot, das einer Ausbildung im Kindergarten zum Erzieher ähnelt. Durch zusätzliche wissenschaftlich ausgerichtete Inhalte befähigt es die Absolventen jedoch zu einer Reihe weiterer Einsatzfelder im Bereich der Bildung, Verwaltung und Forschung.
Die wichtigsten Lehrinhalte der Studiengänge im Bereich Kindergartenpädagogik sind:
- Entwicklungspsychologie: In diesem Modul lernst du, wie sich Kinder in ihren ersten Lebensjahren entwickeln und wie Kindergartenpädagogen ihre Praktiken an diese Entwicklungsstufen anpassen. Ziel ist es, dass du ein Verständnis für die verschiedenen Aspekte der kindlichen Entwicklung erwirbst. Dazu gehören kognitive, emotionale, soziale sowie physische Faktoren.
- Pädagogische Konzepte: Eng mit den entwicklungspsychologischen Aspekten verbunden sind die unterschiedlichen pädagogischen Ansätze und Theorien. Bekannt sind beispielsweise die Montessori-Pädagogik sowie das Waldorf-Konzept. Als Student der Kindergartenpädagogik solltest du die Merkmale der Modelle verstehen und analysieren können.
- Inklusion: Nicht nur im Kindergarten, sondern auch in der offenen Kinder- und Jugendarbeit spielt die Förderung von Inklusion und Integration eine wichtige Rolle. Vielfalt soll als Bereicherung anerkannt werden. In diesem Zusammenhang bekommst du vermittelt, wie sich eine inklusive Umgebung schaffen lässt, die die Bedürfnisse aller Kinder berücksichtigt. Da das Thema eine so große Relevanz in der Kindergartenpädagogik besitzt, gibt es hierfür sogar einen eigenen Studiengang: die Inklusionspädagogik.
- Forschungsmethoden: Überdies führst du an vielen Unis mit qualitativen oder quantitativen Forschungsmethoden ein eigenes Forschungsprojekt für deine Abschlussarbeit durch. Du übst dabei, Daten zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren.
Diese Aufgaben warten im Kindergarten auf dich
Arbeitest du nach dem Abschluss deines Studiums als Erzieherin oder Assistenzkraft im Kindergarten, wartet dort eine Vielzahl an Aufgaben auf dich. Diese zielen im Wesentlichen darauf ab, die Heranwachsenden in einem sicheren Umfeld zu betreuen und ihre ganzheitliche Entwicklung zu fördern.
Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, denken sich die Kita-Mitarbeitenden verschiedene, abwechslungsreiche Aktivitäten aus. Zum einen sind dies kreative Aktivitäten wie Bastelarbeiten oder gemeinsames Musizieren, zum anderen sollen bei Gruppenspielen soziale Interaktionen gefördert werden.
Lernaktivitäten nehmen mit fortschreitendem Alter eine zunehmend wichtige Rolle ein. Vor allem Vorschulkinder sollen erste Zahlen und Buchstaben lernen.
Die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Hintergründe der Kinder ist hierbei ebenfalls von großer Bedeutung. Bei einigen Heranwachsenden kann beispielsweise eine zusätzliche Sprachförderung nötig sein.
Gleichzeitig sollen die Inklusion und Integrativ aktiv gefördert werden, um allen Kindern gerecht zu werden. Sollte es zu Mobbing im Kindergarten kommen, sind die Erzieher angehalten, einzuschreiten und für ein friedliches Miteinander zu sorgen.
Um Probleme rechtzeitig zu identifizieren, beobachten die Kita-Mitarbeitenden kontinuierlich das Verhalten und die Entwicklung der Kinder. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie sorgfältig, um individuelle Entwicklungsprofile zu erstellen und die Eltern über die Entwicklung ihres Nachwuchses zu informieren.
Ein wichtiger Aspekt in der Kindergartenpädagogik ist darüber hinaus die direkte Interaktion mit den Kindern. Insbesondere zurückhaltende Heranwachsende benötigen oft eine Bezugsperson, der sie sich gegenüber öffnen können.
Als Erzieherin hast du die Aufgabe, eine positive Beziehung zu den Kindern aufzubauen und vertrauensvolles Umfeld zu schaffen. Wenn nötig, solltest du den Sprösslingen emotionale Unterstützung bieten und sie zum Beispiel trösten, wenn sie hingefallen sind.
Herausforderungen bei einer Tätigkeit in der Kita
Wenn du dich bei einer Kita bewirbst, solltest du dir im Klaren darüber sein, dass der Arbeitsalltag mit einer Menge Stress verbunden sein kann. Nicht selten werden für eine Gruppe von zwanzig Kindern nur zwei Erzieher eingesetzt.
Das macht es schwer, den Bedürfnissen der Kleinen gerecht zu werden und sie angemessen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Gleichzeitig zählt es zu deinen Aufgaben, auf die Vielfalt und unterschiedlichen Hintergründe der Heranwachsenden einzugehen und individuelle Betreuungs- und Lernansätze zu entwickeln. In der Praxis lassen sich die Idealansprüche jedoch nur selten umsetzen. Des Weiteren ist es schwierig, sicherzustellen, dass jedes Kind die nötige Aufmerksamkeit erhält.
Weitere Herausforderungen, die auf dich warten, sind diese:
- Umgang mit Konflikten: In der Kita treffen unterschiedliche Persönlichkeiten und Bedürfnisse aufeinander. Konflikte bleiben da nicht aus. Fachkräfte müssen in der Lage sein, angemessen auf solche Situationen zu reagieren, indem sie Konfliktlösungsstrategien anwenden und positive Verhaltensweisen fördern. Zeigt ein Kind besondere Verhaltensauffälligkeiten, muss dies bei den Eltern angesprochen werden.
- Zusammenarbeit mit den Eltern: Die Zusammenarbeit mit Eltern kann herausfordernd sein, da hier möglicherweise unterschiedliche Erziehungsvorstellungen, Kommunikationsstile und Erwartungen aufeinandertreffen. Manche Eltern möchten beispielsweise mehr in den Bildungsprozess ihres Kindes einbezogen werden als andere. Als Erzieher ist es deine Aufgabe, einfühlsam und respektvoll mit den Müttern und Vätern zu kommunizieren, um eine vertrauensvolle Partnerschaft aufzubauen.
Ein wesentliches Element der Kindergartenpädagogik ist folglich die sorgfältige Zeit- und Ressourcenplanung. Dies betrifft sowohl die Arbeit mit den Kindern, da hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen freiem Spiel und strukturierten Fördereinheiten gewährleistet sein soll.
Zum anderen müssen in der Kindergartenpädagogik vor allem aufgrund von Personalmangel die zeitlichen Ressourcen der Mitarbeitenden optimal verteilt werden.