Das Wichtigste zur Ausbildung als Kindererzieher
Personen, welche im Bereich der Kindererziehung tätig werden möchten, absolvieren in der Regel eine Ausbildung zur Erzieherin. Ihnen kommt dabei eine wichtige gesellschaftliche Rolle zu, denn sie fördern die kindliche Entwicklung, soziale Integration sowie die Vorbereitung auf die Schulzeit.
Während der Ausbildung in Kindererziehung erlangst du ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Entwicklungsstufen von Kindern im Alter zwischen null und sechs Jahren. Diese frühkindliche Bildung nimmt nachweislich einen großen Einfluss auf die spätere schulische Leistung.
Gut ausgebildete Erzieherinnen tragen dazu bei, dass Heranwachsende in einer sicheren Umgebung aufwachsen, in der sie ihre Fähigkeiten voll und ganz entfalten. Dies stellt die Basis für eine gesunde Entwicklung dar.
Die Erzieherausbildung umfasst eine breite Palette von Themen und Fähigkeiten. Hierzu gehören Aspekte wie pädagogische Grundlagen, Kommunikationstechniken und kreative Tätigkeiten. Am Ende der Ausbildung sollen die Erzieherinnen auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes eingehen und effektive Lehrpläne entwickeln können.
Darüber hinaus sind Erzieher bei Problemen oft die ersten Ansprechpartner für Eltern und bieten wertvolle Ratschläge und Informationen zur Kindererziehung. Hinter dem Beruf steckt also weitaus mehr als die bloße Betreuung von Heranwachsenden.
In diesem Artikel erklären wir dir zunächst, welche Voraussetzungen du bei Interesse für die Ausbildung mitbringen solltest und wie die Lehre aufgebaut ist. Anschließend lernst du, wo Erzieher eine Anstellung finden können und welche Tätigkeiten dich im Arbeitsalltag erwarten. Zum Abschluss gehen wir auf die Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein.
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Ausbildung als Kindererzieher erfüllen?
Möchtest du eine Erzieherausbildung beginnen, ist zunächst ein Schulabschluss wichtig. Du solltest mindestens die Mittlere Reife besitzen und gute Note mitbringen, vor allem in Deutsch und Mathematik.
Von Vorteil ist es ebenfalls, wenn du musikalisch begabt bist und ein Instrument spielen kannst. Im Kindergarten wird viel gesungen und der alltägliche Morgenkreis oft mit einer Gitarre begleitet.
Aufgrund der steigenden Bedeutung der kulturellen Vielfältigkeit ist die Beherrschung von Fremdsprachen ein weiterer Vorteil. Neben Englisch stehen hierbei etwa Türkisch und Arabisch hoch im Kurs.
Natürlich solltest du aber auch die deutsche Sprache perfekt beherrschen. Denn auch bei Migrantenkindern ist es das oberste Ziel, dass diese im Kita-Alltag schnell Deutsch lernen und sich verständigen können.
Darüber hinaus musst du ein makelloses Führungszeugnis vorweisen. Dieses wird in der Regel bereits bei der Bewerbung gefordert. Achte bei der Stellenausschreibung und dem Bewerbungsformular für die Berufsschule am besten auf alle beizulegenden Unterlagen.
Daneben benötigst du diese Eigenschaften:
- Verantwortungsbewusstsein: Dieses ist besonders wichtig, da es die Grundlage für die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder schafft. Hierzu gehört beispielsweise, dass du eine sichere Umgebung für die Heranwachsenden schaffst und sie so gut es geht vor Gefahren schützt. Auch musst du ununterbrochen aufmerksam sein und beobachten, was die Kinder tun.
- Geduld: Geduld ist eine weitere Schlüsselqualität für Erzieherinnen. Kinder entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo. Als Erzieherin solltest du jedes Kind akzeptieren. Es ist normal, dass manche Heranwachsende mehr Zeit und Unterstützung in bestimmten Bereichen benötigen als andere. Geduld ist zudem dann gefragt, wenn dir die Kleinen unentwegt Löcher in den Bauch fragen, weil sie vieles noch nicht verstehen.
- Einfühlungsvermögen: Einfühlungsvermögen wird auch als Empathie bezeichnet. Hierunter verstehen wir die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen. Als Kindererzieherin solltest du die Perspektive der Kinder verstehen, um angemessen auf ihre Gefühle und Bedürfnisse zu reagieren.
Was muss ich über den Ablauf der Erzieher Ausbildung wissen?
Die Ausbildung zur Erzieherin ist unterteilt in schulische und praktische Phasen. Während der Zeit an der Berufsschule erwirbst du umfangreiches Wissen im Bereich der Pädagogik.
Du lernst zum Beispiel, wie sich Kinder in welchem Alter entwickeln, welche Bedürfnisse sie haben und wie du sie gut versorgst. Dabei spielen auch gesundheitliche Aspekte eine Rolle, etwa gesunde Ernährung und Hygiene.
Anwendung findet dieses Wissen dann in den Praxisphasen. Diese absolvierst du in einer Krippe, Kita, einem Jugendzentrum oder einer anderen sozialen Institution. Nutze diese Zeit, um schon einmal Kontakte für deine spätere Jobsuche zu knüpfen! Am besten suchst du dir für dein Praktikum also eine Einrichtung aus, in der du später gern arbeiten würdest.
Auf diese Weise lernst du den Alltag dort schon einmal kennen und erfährst womöglich auch etwas über die späteren Jobaussichten. Damit kannst du dir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern verschaffen.
Zu beachten ist, dass du für die Erzieherausbildung nur für deine praktischen Einsätze bezahlt wirst. Während du die Schulbank drückst, bekommst du keinen Lohn. Je nach Schule musst du sogar ein Schulgeld entrichten.
Übrigens kann auch der Quereinstieg in die Kinderbetreuung gelingen, da in vielen Städten händeringend nach Kita-Mitarbeitern gesucht wird. Als Quereinsteiger stehst du jedoch unter den Personen, welche eine Erzieherausbildung absolviert haben.
Das heißt, dass du diesen eher zur Hand gehst und auch nicht so viel Geld verdienst. Langfristig lohnt es sich daher, den Weg der Ausbildung einzuschlagen.
Möchtest du hingegen erst einmal ausprobieren, ob dir die Tätigkeiten wirklich Spaß machen und das Richtige für dich sind, kannst du die Chance nutzen, um in den Kita-Alltag hineinzuschnuppern. Alternativ hierzu bietet sich ein Praktikum an.
Wo können Kindererzieher eine Anstellung finden?
Für Erzieher stehen Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung, denn sie verfügen über ein breites Spektrum an pädagogischen Kompetenzen. Der gängigste Arbeitsort sind jedoch nach wie vor Kinderkrippen und -gärten.
Dort übernehmen sie die Betreuung und Bildung von Kindern im Vorschulalter. Des Weiteren umfassen ihre Aufgaben die Organisation des Kita-Alltags und die Unterstützung der kindlichen Entwicklung.
In Horten haben Erzieher die Aufgabe, Schulkinder nach dem Unterricht zu beaufsichtigen und zu betreuen. Hier bieten sie Unterstützung bei den Hausaufgaben und sorgen für spannende Aktivitäten am Nachmittag.
Auch in Jugendzentren bist du für die Nachmittagsbetreuung von Heranwachsenden zuständig. Du organisierst dabei Aktivitäten, die die persönliche und soziale Entwicklung von Jugendlichen fördern. Zudem agierst du bei Problemen in der Schule oder zu Hause als Ansprechperson.
Ein spezialisierter Bereich für Erzieher ist die Arbeit in Heimen und Pflegeeinrichtungen, wo sie sich um Heranwachsende mit besonderen Bedürfnissen kümmern.
Das bedeutet beispielsweise, dass sie die Kinder und Jugendlichen bei der Körperpflege, Ernährung und medizinischen Versorgung helfen. Daneben leisten sie Erziehungsarbeit und unterstützen bei der Konfliktbewältigung.
Ein weiteres Berufsfeld für Erzieher sind Familienberatungsstellen. Dort kannst du als Familienberater fungieren und Eltern dabei helfen, alltägliche Herausforderungen und Erziehungsprobleme zu bewältigen.
Zusätzlich können Erzieherinnen an Berufsschulen oder Weiterbildungseinrichtungen tätig sein. Dort können sie ihren Wissensschatz und ihre Erfahrungen teilen.
Diese Institutionen bieten sich auch als Ansprechpartner an, wenn du auf der Suche nach einer freiberuflichen Nebentätigkeit bist. Bei einer Online Fortbildung für Erzieher kannst du flexibel andere Personen deines Fachgebiets unterrichten, ohne an einem bestimmten Ort sein zu müssen.
Darüber hinaus gibt es verschiedene außergewöhnliche Erzieher Jobs. Dazu zählt zum Beispiel die Tätigkeit als Erlebnispädagogin, bei der du erlebnisbasierte Aktivitäten in pädagogische Programme integrierst. Ziel dabei ist es, das gruppendynamische Lernen zu fördern. Dies führt wiederum zu Teamfähigkeit und persönlichem Wachstum.
Welche Tätigkeiten umfassen die Arbeit in der Kindererziehung?
Mit einer Erziehertätigkeit gehen viele verschiedene Aufgaben einher. Zum einen entwerfen Erzieherinnen pädagogische Pläne mit Aktivitäten, die auf die altersgerechte Entwicklung der Heranwachsenden abgestimmt sind.
Dabei werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt, zum Beispiel, die Förderung von Sprachfähigkeiten, das Erkunden der Natur oder das Entwickeln von Feinmotorik. Ebenso beobachten sie die Sprösslinge beim freien Spiel, um Gefahren auszuschließen.
Während dieser Zeit beobachten sie das Verhalten der Kinder aufmerksam, um deren individuelle Bedürfnisse und Fortschritte zu erkennen. Zudem analysieren sie soziale Interaktionen, um frühzeitig mögliche Störungen im Sozialverhalten zu erkennen.
Regelmäßig werden auch die Eltern über die Entwicklung ihrer Sprösslinge informiert. Hierfür finden Elterngespräche statt, die die Kita-Mitarbeiter auch nutzen, um etwas über das Verhalten des Kindes außerhalb der Kita zu erfahren.
- Ausflüge organisieren: Die Planung und Organisation von Ausflügen und Veranstaltungen sind spannende Höhepunkte für die kleinen Kita-Besucher. Erzieherinnen stellen sicher, dass solche Aktivitäten sicher und pädagogisch wertvoll sind. Sie ermöglichen den Kindern, die Welt außerhalb des Kindergartens zu erkunden und neue Erfahrungen zu sammeln.
- Konfliktlösung: Konflikte unter den Kindern sind unvermeidlich. Erzieherinnen sind darauf vorbereitet, als Mediatoren zu fungieren und den Kindern dabei zu helfen, Konflikte auf eine respektvolle und konstruktive Weise zu lösen. Dies fördert Konfliktlösungskompetenzen und emotionale Intelligenz.
- Betreuung von Praktikanten: In einer Kita unterstützen häufig Praktikanten das feste Team. Das Stammteam ist dann für die Anleitung der Hilfskräfte verantwortlich. Ihnen vermittelst du die Vision des Kindergartens und stellst sicher, dass die Qualität der Betreuung aufrechterhalten wird.
- Schulvorbereitung: Im letzten Jahr vor der Einschulung legen Erzieherinnen oft besonderen Wert auf die Vorbereitung der Kinder auf die Grundschule. Sie vermitteln hierbei grundlegende Fertigkeiten wie das Erkennen von Buchstaben und Zahlen. Mit besonders motivierten Vorschülern führen sie zudem erste Schreibübungen durch.
Kindererzieher Ausbildung: Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt es?
Es gibt diverse Möglichkeiten nach der Erzieherausbildung, mit denen du dich weiterentwickeln kannst. Damit stellst du sicher, dass du up to date bleibst und neue Ideen für deine pädagogische Arbeit bekommst.
Des Weiteren hast du die Möglichkeit, dich als Experte für bestimmte Themengebiete zu qualifizieren. Beispielsweise kannst du Ansprechpartner für die Mediennutzung im Kindergartenalter werden oder dich auf die Arbeit mit fremdsprachigen Heranwachsenden spezialisieren.
Darüber hinaus kannst du Aufstiegsmöglichkeiten für Erzieher nutzen, um deine berufliche Stellung zu verbessern. Mit entsprechenden Lehrgängen kannst du alle Kenntnisse erwerben, die du brauchst, um Kita Leitung zu werden.
Hierbei lernst du zum Beispiel verschiedene Führungsstile kennen und bekommst wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse vermittelt.
Bist du trotz anfänglicher Motivation unglücklich als Erzieherin, hilft dir eine Weiterbildung beim Jobwechsel. Pädagogen werden auch im Gesundheitssektor und im Bereich der Erwachsenenbildung gebraucht. Suche dir eine Weiterbildung aus, die besser zu deinen persönlichen Interessen und Lebensumständen passt.
Dann kannst du auch ohne erzieherische Tätigkeiten in pädagogischen Berufen glücklich werden. Möchtest du jedoch komplett das Gebiet wechseln, empfiehlt sich eine Umschulung oder sogar eine neue Ausbildung.
Du weißt nun, welche Fähigkeiten du für eine Ausbildung in Kindererziehung benötigst, wie diese abläuft und wo du anschließend eine Anstellung finden kannst. Gehst du in deinem Beruf auf und zeigst deinen Ehrgeiz, kannst du zudem auf der Karriereleiter nach oben klettern.