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Achtsamkeitstrainer Ausbildung: Vom Konzept zur Lebenspraxis

Achtsamkeitstrainer Ausbildung
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Hast du manchmal das Gefühl, als kommen Ruhe und Entspannung in deinem Leben viel zu kurz? Damit bist du nicht allein! Unsere Welt ist geprägt von ständiger Erreichbarkeit, häufigen Ablenkungen durch eine ununterbrochene Informationsflut sowie unendliche To-do-Listen. 

Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen nach einem Gefühl der Klarheit und inneren Gelassenheit sehnen. Die Ausbildung zum Achtsamkeitstrainer ist ein wertvolles Werkzeug, um das eigene Bewusstsein wieder zu schärfen sowie anderen Personen zu einem entspannten Lebensstil zu verhelfen. 

Achtsamkeit ist ein Konzept, das in östlichen Weisheitstraditionen wie dem Buddhismus verwurzelt ist. Seit einigen Jahren erlebt es immer mehr Zuspruch und wird mittlerweile als Praxis anerkannt, die dazu beiträgt, die emotionale Gesundheit zu stärken und eine tiefere Verbindung zum gegenwärtigen Moment herzustellen. Angewendet werden kann sie vom Kind über den gestressten Manager bis hin zum Senior. 

In diesem Artikel möchten wir uns genauer mit dem Thema auseinandersetzen. Wir erklären dir, was genau sich hinter dem Begriff Achtsamkeit verbirgt und warum diese so wichtig ist. 

Anschließend gehen wir auf die Möglichkeit der Ausbildung Trainer für Achtsamkeit ein. Diese kann das Richtige für dich sein, wenn du die Philosophie der Achtsamkeit selbst bereits erfolgreich lebst und dein Wissen an andere Personen weitergeben möchtest, um sie auf ihrem Weg zum inneren Glück zu unterstützen. 

Als Coach solltest du zudem Methoden und Techniken der Achtsamkeit beherrschen, um sie mit deinen Klienten durchzuführen. Hierzu gehören etwa die Mediation, Atemübungen sowie eine bewusste Kommunikation. In welchen Einsatzbereichen du diese zur Anwendung bringen kannst, erfährst du im letzten Abschnitt dieses Artikels.

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit stammt aus der buddhistischen Tradition, hat in den letzten Jahrzehnten aber auch im Westen, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Wesentlichen bezieht sie sich auf das absichtliche Lenken der Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt. Dabei geht es nicht darum, diesen zu beurteilen. 

Vielmehr ist es das Ziel, den aktuellen Augenblick mit einer offenen und akzeptierenden Haltung zu erleben, ohne sich von Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft ablenken zu lassen.

Hierdurch soll sie dabei unterstützen und erfüllteres und stressärmeres Leben zu führen. Indem du lernst, im Hier und Jetzt präsent zu sein, kannst du dein inneres Wohlbefinden stärken und eine tiefere Verbindung zu dir selbst herstellen.

Achtsamkeit spielt daher auch in Coachings eine Rolle, die die Resilienz bei Kindern fördern sollen. Indem der Resilienztrainer für Kinder die Heranwachsenden dazu anleitet, die aktuelle Situation zu akzeptieren und gleichzeitig ihre eigenen Gedanken und Emotionen wahrzunehmen, können sie besser mit schwierigen Herausforderungen umgehen.

Resilientes Kind

Achtsamkeit zu praktizieren, gelingt in den meisten Fällen nicht von heute auf morgen. Durch gezielte Techniken lernst du nach und nach, dir im Alltag Momente der Achtsamkeit zu schaffen und diese effektiv zur Entspannung zu nutzen.

Ein wichtiger Aspekt bei der Praktizierung der Achtsamkeit ist darüber hinaus die Fähigkeit, Gedanken und Emotionen zu beobachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Du nimmst folglich eher die Rolle eines neutralen Beobachters von außen ein. Dies bedeutet, dass du dir der eigenen Gedanken und Gefühle bewusst bist, aber nicht automatisch darauf reagierst.

Ebenso von Bedeutung ist das achtsame Handeln. Es geht hierbei darum, Entscheidungen zu treffen, bei denen du dir den Auswirkungen deines Handelns sowohl auf dich selbst als auch auf andere Menschen bewusst bist.

An diesem Punkt setzt auch die systemische Familienberatung an, indem sie den Klienten die Aufgabe stellt, sich in die Situation der anderen Familienmitglieder hineinzuversetzen.

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Achtsamkeitstrainer Ausbildung: Warum ist Achtsamkeit wichtig?

Unsere Welt ist geprägt von häufigem Stress, Überstimulation und hohen Anforderungen. Dadurch leiden viele Menschen unter chronischem Stress, der sie sogar krank machen kann.

Achtsamkeitspraktiken wie Meditation sowie bewusstes Atmen können dazu beitragen, Stress abzubauen und eine tiefere Entspannung zu erreichen. Auf diese Weise verbesserst du deine mentale Gesundheit und steigerst dein allgemeines Wohlbefinden.

Darüber hinaus ist Achtsamkeit aus den folgenden Gründen wichtig:

  • Emotionale Regulation: Indem du lernst, achtsam zu sein, kannst du deine Emotionen besser erkennen, verstehen und regulieren. Dies ermöglicht es, mit herausfordernden Situationen gelassener umzugehen sowie impulsives Verhalten zu reduzieren. Vor allem bei einer geringen Frustrationstoleranz bei Kindern sollte dem Verhalten frühestmöglich entgegengewirkt werden. Je eher Heranwachsende lernen, sowohl mit positiven als auch negativen Gefühlen richtig umzugehen, desto besser können sie auch andere Menschen verstehen.
  • Zwischenmenschliche Beziehungen: Nicht zuletzt durch die entstehende Empathie stärkt der achtsame Umgang mit dir selbst sowie mit anderen Personen die zwischenmenschlichen Beziehungen. Dazu zählen Freund- sowie Partnerschaften genauso wie familiäre Verbundenheit. Da du deinem Gegenüber mit mehr Verständnis und Freundlichkeit begegnest, verringert dies zwischenmenschliche Konflikte in allen Lebensbereichen.
  • Selbstakzeptanz: Achtsamkeit lehrt dich, dir selbst mit einer freundlichen und nicht urteilenden Haltung zu begegnen. Dies kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu stärken und das Gefühl der Selbstakzeptanz und Selbstliebe zu fördern. Benötigt dein Kind Hilfe bei Mobbing, solltest du ihm beibringen, sich selbst zu lieben. Denn niemand trägt selbst die Schuld daran, zum Mobbingopfer zu werden.
  • Konzentration und Produktivität: Höchstwahrscheinlich kennst du auch das Gefühl, dich nicht auf nicht konzentrieren zu können, weil du zum Beispiel von deinem Smartphone oder anderen Dingen abgelenkt wirst. Multitasking ist ebenso hinderlich bei der Konzentration auf eine Sache. Bist du dagegen achtsam und konzentrierst dich auf einen Moment, lernst du damit auch deine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Dadurch steigt auf lange Sicht deine Produktivität.

Ausbildung zum Achtsamkeitstrainer

Der Weg zum Trainer für Achtsamkeit gelingt vergleichsweise einfach. Genauso wie der Beruf Integrationscoach ist auch diese Bezeichnung nicht offiziell geschützt. Sobald du das nötige Fachwissen besitzt, kannst du direkt auf Kundensuche gehen und in die Beratung starten.

Vorher solltest du jedoch sicherstellen, dass du die nötige Professionalität mitbringst. Hierzu gehören nicht allein umfangreiche Kenntnisse, sondern gleichermaßen kommunikative sowie ethische Aspekte. 

Die Skills, die hierfür nötig sind, lernst du in einem speziellen Kurs. Bevor du dich für ein Angebot entscheidest, solltest du dir den Ablauf und die Inhalte der Schulung genau anschauen.

Umfangreiches Know-how erwirbst du nicht an zwei oder drei Tagen. Entscheide dich stattdessen für eine Qualifizierung, die mindestens drei Monate dauert und bei der du mittels Fallarbeit oder anderen Übungen tief in die Thematik einsteigst. 

Module, die der Kurs beinhalten sollte, sind unter anderem:

  • Grundlagen: Als angehender Achtsamkeitstrainer solltest du eine gründliche Einführung in die Grundlagen erhalten, einschließlich ihrer kulturellen Wurzeln und philosophischen Grundlagen. Ebenso ist ein aktueller Stand zur wissenschaftlichen Forschung auf diesem Gebiet wichtig.
  • Achtsamkeitspraktiken: Eine gute Ausbildung beinhaltet ebenso das Erlernen und Üben einer Vielzahl von Achtsamkeitspraktiken. Dazu zählen verschiedene Formen der Meditation und Atemtechniken.
  • Kommunikation: Bei der Interaktion mit Kursteilnehmern spielt die richtige Kommunikation eine wesentliche Rolle. Dies umfasst das aktive Zuhören und die Fähigkeit, sich klar und deutlich auszudrücken. Außerdem benötigst du eine einfühlsame Arbeitsweise, bei der du gleichzeitig Neutralität bewahren musst.
  • Berufspraxis: Als Achtsamkeitstrainer berätst du regelmäßig Menschen und solltest daher genau die Richtlinien und Standards für Trainer kennen, etwa zum Thema Datenschutz. Überdies lernst du, wie du eine sichere und unterstützende Lernumgebung schaffst und eine eigene Praxis verwalten kannst. Ebenso erhältst du Tipps für die Wahl deiner Zielgruppe, zum Beispiel ein Coaching für Kinder.

Methoden für das Achtsamkeitstraining

Beim Achtsamkeitstraining werden verschiedene Techniken verwendet, um den Klienten zu helfen, eine eigene Achtsamkeitspraxis zu entwickeln und in ihr tägliches Leben zu integrieren. Dabei kommen unter anderem diese Methoden zum Einsatz:

  • Meditation: Die Meditation ist eine relevante Basis für das Achtsamkeitstraining. Während der Meditation lenken die Teilnehmer ihre Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Fokus. Ziel ist es, loszulassen und eine tiefere Verbindung zum gegenwärtigen Moment herzustellen. Indem sie lernen, ihre Gedanken zu beobachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen, können deine Klienten eine größere Klarheit und Gelassenheit entwickeln.
Meditieren als Achtsamkeitstraining

  • Atemübungen: Auch Atemübungen dienen dazu, eine ruhige und ausgeglichene Geisteshaltung zu fördern. Die Kursteilnehmer lernen, durch bewusstes Atmen Stress abzubauen und Entspannung zu finden.
  • Kommunikation: Diese Technik beinhaltet das bewusste Zuhören und Ausdrücken von Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen. Die Wirkung der bewussten und unbewussten Kommunikation – etwa durch Mimik und Gestik – wird häufig unterschätzt. Achtsame Kommunikation trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und soziale Beziehungen zu stärken.
  • Essen und Trinken: Viele Menschen betrachten das Essen eher als Pflicht anstatt als Genuss. Dies trifft speziell unter der Woche zu, wenn die Mahlzeiten irgendwie in den vollen Tag hineingepresst werden. Im Zuge des Achtsamkeitstrainings soll gelernt werden, das Essen bewusst und mit voller Aufmerksamkeit auf den Geschmack, die Textur und den Geruch der Nahrungsmittel zu verzehren.

Hierdurch wird auch eine positive Einstellung zu gesunden Lebensmitteln gefördert und das Bewusstsein für Hunger und Sättigung erhöht. Damit kann achtsames Essen dazu beitragen, Essstörungen vorzubeugen.

Eine weitere Methode ist der sogenannte Bodyscan. Hierbei scannen die Klienten ihren eigenen Körper systematisch, um körperliche Empfindungen und Spannungen wahrzunehmen. Diese Technik trägt dazu bei, wieder zu lernen, auf Körpersignale zu hören und diese zu verstehen.

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Einsatzbereiche eines Achtsamkeitstrainers

Wie jeder Coach arbeitet auch ein Achtsamkeitstrainer in der Regel selbstständig. Das bedeutet, dass du keine Festanstellung hast, sondern deine Kunden selbst finden musst. Das stellt viele Personen nach der Ausbildung zum Achtsamkeitstrainer erst einmal vor eine große Herausforderung.

Umso besser ist es daher, wenn du mehrere berufliche Standbeine hast und zum Beispiel bereits mit Bildungscoaching Geld verdienst. 

Darüber hinaus solltest du frühzeitig Kontakte zu Unternehmen und im Gesundheitswesen knüpfen, um deine Kurse direkt nach dem anbieten zu können.

Im Gesundheitssektor wird Achtsamkeit beispielsweise zunehmend als ergänzende Therapie für die Behandlung von Stress, Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychischen Gesundheitsproblemen eingesetzt.

In modernen Unternehmen hingegen sehen wir es als Instrument zur Steigerung der Mitarbeitergesundheit und Produktivität an.

Die Theorie dahinter: Ein achtsames Verhalten bei der Arbeit stärkt auch die Kreativität und Innovationskraft der Mitarbeitenden auf allen Ebenen. Interessierst du dich speziell für diesen Bereich, bietet es sich an, ergänzend zu deiner bisherigen Qualifikation Motivationscoach zu werden. Dann kannst du umfangreiche Coachings für Teams und Führungskräfte anbieten. 

Ebenso kommen diese Einsatzbereiche infrage:

  • Sport: Im Bereich des Sports wird Achtsamkeit eingesetzt, um die mentale Stärke, Konzentration und Leistungsfähigkeit von Sportlern zu verbessern. Vor allem im Profisport stehen die Athleten häufig unter großem Druck. Es ist wichtig, dass sie mit diesem gut umgehen können und nicht daran zerbrechen. Ein Achtsamkeitstraining kann in diesem Zusammenhang für Einzelsportler oder ganze Mannschaften angeboten werden.
  • Bildung: In Schulen sowie anderen Bildungseinrichtungen wird Achtsamkeit als Werkzeug zur Förderung von emotionaler Regulation, Konzentration und Stressbewältigung eingesetzt. Ebenso kann es die soziale Kompetenz von Schülern und Lehrkräften stärken, was insbesondere für die Inklusionspädagogik bedeutsam ist. Deine Coachingangebote nach der Ausbildung zum Achtsamkeitstrainer können sich aber auch an Eltern richten.
Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.