Ist eine sonderpädagogische Zusatzausbildung das Richtige für mich?
Bevor sich eine Person für eine berufliche Weiterqualifizierung entscheidet, sollte sie sicherstellen, dass ihr diese im Anschluss auch etwas nützt. Andererseits steckst du sinnlos viel Arbeit, Zeit und Geld in einen Kurs.
Über eine Möglichkeit der Fortbildung – die sonderpädagogische Zusatzausbildung – kannst du dich mithilfe dieses Artikels informieren.
Fragst du dich aktuell „Kann ich als Betreuungskraft im Kindergarten arbeiten?“, so ist die Fortbildung nicht für dich geeignet. Denn als Voraussetzung benötigst du einen Abschluss als Erzieherin. Hinzu kommt, dass viele Anbieter mehrere Jahre Berufserfahrung in eine Kita oder einer anderen Einrichtung fordern.
Zu den Hauptaufgaben einer Sonderpädagogin zählen die Durchführung diagnostischer Tests sowie deren Beurteilungen. Aufbauend auf den Ergebnissen erstellt sie dann individuelle Förderpläne für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, um bestimmte Entwicklungsziele zu erreichen.
Gleichzeitig koordiniert sie bei Bedarf die Zusammenarbeit mit weiteren Fachleuten und berät die Eltern bei Fragen.
Des Weiteren spricht eine Sonderpädagogin mit den Erziehungsberechtigten in regelmäßigen Abständen ihre Aufzeichnungen durch, die die Fortschritte in der Entwicklung des Kindes widerspiegeln. Auf diese Weise leisten sie bedeutsame Hilfe in den frühen Lebensabschnitten eines Heranwachsenden.
In diesem Artikel erfährst du zunächst beispielhaft, welche Lehrinhalte dich bei einer Weiterqualifizierung erwarten. Anschließend erläutern wir, welche Ziele damit verbunden sind. Hierzu gehört zum Beispiel, dass du die Bedürfnisse der Heranwachsenden wahrnimmst. Dafür ist neben dem Fachwissen ausreichend Empathie nötig.
Zum Schluss gehen wir der Frage auf den Grund, ob eine Fortbildung mit einem Aufstieg verbunden ist. Viele Teilnehmer an einer Fortbildung besuchen diese mit der Erwartung, im Anschluss mehr Gehalt verlangen zu können. Wer sich diesbezüglich zu viel erhofft, könnte jedoch enttäuscht werden.
Sonderpädagogische Zusatzausbildung für Erzieher
Als Erzieherin stehen dir verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten offen. Du kannst dich beispielsweise in der Elternkommunikation oder im Hinblick auf Gesundheitsförderung weiterbilden. Darüber hinaus steht dir ein weiteres spezielles Fachgebiet offen: die Arbeit mit körperlich oder seelisch beeinträchtigten Kindern.
Heranwachsende mit besonderem Hilfebedarf werden in einer Krippe, einem Kindergarten und der Schule häufig in bestehende Gruppen integriert. Dies fördert die Inklusion einerseits und baut andererseits Berührungsängste ab.
Je besser behinderte Kinder in ein normales Umfeld eingebaut werden, desto besser ist dies für ihre Entwicklung. Gleichzeitig haben sie jedoch einen erhöhten Förderbedarf.
Um diesem gerecht zu werden, gibt es Erzieher, die eine sonderpädagogische Ausbildung absolvieren. Diese umfassen pädagogische sowie psychologische Aspekte und legen großen Wert auf die Vermittlung von medizinischen Grundlagen.
Ebenso steht die Förderung der sozialen, geistigen und motorischen Förderung von behinderten Kindern im Fokus. Des Weiteren werden dir Grundkenntnisse im Hinblick auf Logopädie und Ergotherapie vermittelt.
Die genauen Module können sich dabei hinsichtlich der verschiedenen Anbieter unterscheiden. Vergleiche daher am besten verschiedene Institutionen und lege dann fest, welcher Kurs am besten zu dir passt.
Ebenso solltest du vor der Buchung bei deinem Arbeitgeber nachfragen, ob sich dieser an den Kosten beteiligt oder sie zumindest anteilig übernimmt. Eine Qualifizierung dieser Art kostet meist mehrere tausend Euro und ist somit nicht gerade günstig.
Sind dir die Kosten zu hoch, kannst du dich alternativ in einzelnen Bereichen weiterbilden. Suche hierfür auch nach einer Online Fortbildung in soziale Arbeit, denn dort spielen einige der genannten Punkte ebenfalls eine wichtige Rolle. Stelle in jedem Fall sicher, dass deine Fortbildung zu deinen beruflichen Zielen passt.
Genügt es dir hierfür, dich in einzelne Teilgebiete einzufinden? Oder möchtest du langfristig weg vom normalen Kita-Alltag und strebst eine Stelle in einer Einrichtung speziell für Menschen mit Behinderung an?
Ziele der Weiterqualifizierung
Pädagogische Mitarbeiter ohne Ausbildung werden in einer Kita häufig nicht genauso gewürdigt wie ihre Kollegen. Dabei leisten sie ebenfalls Tag für Tag eine Menge, während sie sich um das Wohlergehen der kleinen Menschen kümmern.
Eine Weiterqualifizierung kann dir als pädagogische Ergänzungskraft mehr Respekt bei deinen Kollegen verschaffen. Sie zeigt deine Motivation und verschafft dir Wissen, das die anderen womöglich nicht haben.
Als gelernte Erzieherin hingegen kommt nach einigen Jahren dann vielleicht Langeweile im Job auf. Durch eine zusätzliche Ausbildung erschließt du dir neue spannende Aufgabenfelder, zum Beispiel die Arbeit mit beeinträchtigten Heranwachsenden. Damit du diese professionell betreust, sind mit der Fortbildung Lernziele wie diese verbunden:
- Methodenkompetenz erweitern: Fachwissen sowie die Kenntnisse spezieller Methoden bilden die Basis für eine kompetente Arbeit. Schließlich kannst du etwa sprachlich beeinträchtigte Kinder nur fördern, wenn du weißt, auf welche Art und Weise das gelingt.
- Bedürfnisse erkennen: Kinder können sich noch nicht so genau ausdrücken wie Erwachsene. Fühlt sich ein Heranwachsender nicht gut, liegt es an dir, das zu erkennen und den Ursachen auf den Grund zu gehen. Anschließend solltest du ihm bei der Bewältigung seiner Probleme helfen.
- Auffälligkeiten wahrnehmen: Je besser eine physische oder psychische Störung diagnostiziert wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Daher wirst du auch daran geschult, Auffälligkeiten bei Kindern zu erkennen und ihr Verhalten professionell zu beobachten beziehungsweise zu beurteilen.
Führt eine Fortbildung zum beruflichen Aufstieg?
Suchst du nach Aufstiegsmöglichkeiten für Erzieher, hoffst du womöglich, dass du als sonderpädagogische Fachkraft mit Ausbildung bessere Chancen hast. Dies lässt sich jedoch nicht pauschalisieren, sondern ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Zum einen kommt es darauf an, welches konkrete berufliche Ziel du verfolgst. Um eine leitende Position zu erreichen, musst du in der Regel ein Studium vorweisen können. Fortbildungen sind dann nette Extras, dienen jedoch allein nicht dazu, die nötigen Voraussetzungen zu erfüllen.
Mit einem Studium in Pädagogik hast du zudem die Chance auf die Leitung einer Förderschule. Auch hierfür reicht eine pädagogische Umschulung nicht aus.
Allerdings kann dir eine Fortbildung dabei helfen, das Fachgebiet zu wechseln. Mit einer zusätzlichen pädagogischen Qualifikation steht es dir beispielsweise als Erzieherin offen, auch mit Schulkindern oder sogar Erwachsenen zu arbeiten.
Auf diese Weise kannst du einen Job finden, der mit einem höheren Gehalt verbunden ist. Suchst du anstelle der monetären Verbesserung nach mehr Freiheit, ist hingegen eine Fortbildung zur Tagesmutter womöglich besser geeignet, um dich selbst zu verwirklichen.
Des Weiteren lohnt es sich, einen genaueren Blick auf ausgeschriebene Stellenanzeigen zu werfen. Werden dort mehr Personen mit einer sonderpädagogischen Zusatzausbildung gesucht als Erzieher?
Dann kann dir eine fachliche Qualifikation neue Chancen eröffnen. Informiere dich, welche Fähigkeiten dabei besonders geschätzt werden und eigne dir das entsprechende Wissen an. Wird dein Ehrgeiz sichtbar, öffnen sich höchstwahrscheinlich weitere neue Türen für dich.