Pädagogische Fachkraft Weiterbildung: Welche Möglichkeiten hast du?
Viele Pädagogen haben Spaß daran, sich regelmäßig weiterzubilden. Schließlich ermöglichen Fortbildungen, mal aus dem Alltag herauszukommen und wieder neue Anreize zu erhalten. Nicht selten ergeben sich hieraus Ideen für tolle Projekte. Überdies ist die Pädagogik genauso wie andere Bereiche stets im Wandel. Daher ist es auch für dich ein Gewinn, wenn du dich regelmäßig weiterbildest.
Für eine pädagogische Fachkraft existieren viele Möglichkeiten für eine Weiterbildung.
Damit dir die Investition auch etwas nützt, solltest du dir daher zuvor überlegen, was du mit der Fortbildung erreichen möchtest und welche Themen dich besonders interessieren. Dementsprechend kannst du einen Kurs auswählen.
Obwohl eine Qualifizierung auf den ersten Blick viele Vorteile hat, solltest du die Nachteile nicht gänzlich aus den Augen lassen. Entscheidest du dich beispielsweise für einen teuren Kurs, kannst du diesen womöglich nicht einfach so finanzieren und bist auf einen Kredit angewiesen.
Weitere Vor- und Nachteile einer Fortbildung haben wir im nächsten Abschnitt übersichtlich für dich zusammengefasst.
Anschließend stellen wir dir einige Themen vor, die für eine Weiterqualifizierung infrage kommen und zeigen dir als Alternativen eine Umschulung und ein Studium der Sozialpädagogik auf.
Ebenso erfährst du mehr über die Möglichkeit, dich per Selbststudium weiterzubilden. Zum Abschluss gehen wir auf mögliche Finanzierungsquellen ein, damit du dir eine Wunsch-Fortbildung leisten kannst.
Vor- und Nachteile einer Fortbildung
Die meisten pädagogischen Fachkräfte absolvieren eine Weiterbildung im sozialen Bereich, weil sie sich selbst weiterentwickeln möchten oder einen beruflichen Vorteil davon erhoffen.
Sie möchten beispielsweise aufsteigen und benötigen hierfür noch eine Zusatzqualifikation. Durch die Fortbildung erweiterst du deine Fähigkeiten und erwirbst eine höhere Qualifikation.
Weitere Vorteile sind in diesen Aspekten zu sehen:
- Up to date bleiben: Zwar existieren Pädagogikkonzepte bereits seit Langem, ihre Sichtweise darauf ändert sich jedoch mit der Zeit. Zudem gibt es stetig neue Forschungsergebnisse im Bereich der Pädagogik. Mit einer Weiterbildung in Kindheitspädagogik oder einem ähnlichen Thema bleibst du auf dem aktuellen Stand und kannst dich an Veränderungen leichter anpassen.
- Netzwerk ausbauen: Weiterbildungsveranstaltungen bringen Menschen mit ähnlichen Interessen und Zielen zusammen. Das bietet die Gelegenheit, neue berufliche Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen. Möglicherweise entdeckst du sogar neue Karrierechancen.
- Persönliche Zufriedenheit: Die Überwindung von Herausforderungen und das Erreichen neuer Ziele führen zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein. Mit einer Fortbildung wirst du gut darauf vorbereitet, berufliche Herausforderungen anzugehen.
Fortbildungen für Pädagogen bringen aber nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile mit sich.
Dazu gehören:
- Belastung: Beruf und Privatleben in Einklang miteinander zu bringen, stellt viele Menschen schon vor eine große Herausforderung. Eine Fortbildung ist eine zusätzliche Belastung und kann zu einem Gefühl der Überforderung führen. Außerdem können feste Präsenzseiten oder Abgabefristen von Hausarbeiten zu Stress führen.
- Kosten: Während du manche Kurse kostenlos belegen kannst, sind andere kostspielig. Je nach deiner finanziellen Situation kann das eine Belastung darstellen. Informiere dich daher am besten zuvor über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.
- Anerkennung: Ebenfalls vorab informieren solltest du dich darüber, ob die Fortbildung zertifiziert und offiziell anerkannt ist. Es wäre zum Beispiel sehr ärgerlich, wenn du als Erzieherin eine Weiterbildung zur Sozialpädagogin absolvierst, du jedoch anschließend wegen der fehlenden Anerkennung nicht beruflich aufsteigen kannst.
Pädagogische Fachkraft Weiterbildung: Welche Themen kommen infrage?
Du hast bereits eine pädagogische Ausbildung hinter dir und nun ist es Zeit für den nächsten Schritt? Dann bietet sich eine Fortbildung an. Hierfür stehen viele Themen als Option offen.
Einige lohnenswerte Weiterbildungen möchten wir dir gern vorstellen:
- Kindheitspädagogik: In einer Weiterbildung im Bereich der Kindheitspädagogik erwirbst du umfangreiches Wissen für die Arbeit mit Heranwachsenden in deren ersten Lebensjahren. Anschließend bist du als Kindheitspädagoge für die professionelle Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern verantwortlich. Dabei gestaltet du etwa Lehrpläne und Aktivitäten, um die Entwicklung der Kleinen zu fördern.
- Sonderpädagogik: Dieses Fachgebiet richtet sich an Pädagogen, die sich darauf spezialisieren möchten, Heranwachsende mit besonderen Bedürfnissen effektiv zu unterstützen. Inhaltlich stehen vertiefte Kenntnisse über verschiedene Arten von Lern- und Entwicklungsstörungen sowie geeignete erziehungswissenschaftliche Ansätze im Fokus. Die Fortbildung kann auch die Zusammenarbeit mit Eltern und Fachkräften betonen, um eine ganzheitliche Unterstützung sicherzustellen.
- Interkulturelle Pädagogik: Der Wissenserwerb im Bereich der interkulturellen Pädagogik besitzt vor dem Hintergrund der großen Zahl an Migranten eine hohe Relevanz. Denn unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger, geprägt von Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe, Sprachen und Traditionen. Eine angemessene interkulturelle Pädagogik hilft Kitas, diese Vielfalt zu verstehen und professionell damit umzugehen.
- Trauma Pädagogik: Es ist wichtig, dass Menschen, die traumatische Erfahrungen machen mussten, diese verarbeiten können. Bei einer Fortbildung in Sachen Traumapädagogik lernst du, wie du mit traumatisierten Personen arbeitest und ihnen bei der Bewältigung der schlimmen Erlebnisse hilfst, sodass sie wieder nach vorn schauen können.
- Kinder- und Jugendcoach: Das Hauptziel im Kinder- und Jugendcoaching ist es, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre persönlichen und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln, ihre Ziele zu erreichen und mit Herausforderungen in ihrem Leben umzugehen. Zudem kann er Heranwachsenden helfen, die von Mobbing betroffen sind. Ebenso ist es möglich, dass du dich zum Beispiel als Lerncoach auf spezielle Probleme spezialisierst.
Weitere Fortbildungsmöglichkeiten
Durch deine Tätigkeit in einem pädagogischen Beruf bringst du viele Eigenschaften mit, die Arbeitgeber sehr zu schätzen wissen. Dazu gehören zum Beispiel ausgeprägte kommunikative und organisatorische Fähigkeiten.
Außerdem besitzt du wahrscheinlich ein großes Maß Empathie. Diese Talente sorgen dafür, dass dir diverse berufliche Möglichkeiten offenstehen. Diese kannst du nicht nur für eine Fortbildung nutzen, sondern beispielsweise auch für eine Umschulung.
Denn während du mit einer Fortbildung deine pädagogische Qualifikation weiter vertiefst und Kenntnisse erweiterst, bezieht sich eine Umschulung auf die grundlegende Änderung deiner beruflichen Ausrichtung.
Folglich kommt eine Umschulung vor allem dann in Betracht, wenn du deinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben möchtest.
Für pädagogische Fachkräfte bietet sich eine Umschulung zum Erzieher an. Dieser Beruf bietet dir gute Zukunftsaussichten mit vielversprechenden Beschäftigungsmöglichkeiten sowie langfristigen Karriereaussichten.
Während der Umschulung erwirbst du unter anderem Kenntnisse über die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit, lernst didaktische Ansätze sowie sozialpädagogische Konzepte kennen und erfährst mehr über die richtige Ernährung und Gesundheitsförderung bei Heranwachsenden.
Ebenso hast du die Möglichkeit, neben einer Fortbildung in Sozialpädagogik ein entsprechendes Studium zu absolvieren. Dieses umfasst die Auseinandersetzung mit Konzepten der Bildungstheorie und Entwicklungspsychologie.
Zudem werden Lernprozesse unter die Lupe genommen, die für die Arbeit mit verschiedenen Altersgruppen und sozialen Kontexten relevant sind.
Des Weiteren setzen sich die Studenten mit den Prinzipien der Sozialarbeit auseinander und erlernen Strategien zur Unterstützung und Beratung von Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden.
Die Analyse sozialer Probleme wie Armut, Sucht und Jugendkriminalität vermittelt ein tiefes Verständnis für die gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen Sozialpädagogen nach dem Studium möglicherweise konfrontiert sind.
Durch deine bisherige Tätigkeit im Bereich hast du insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Kommunikationsfähigkeiten einen Vorteil. Diese sind unerlässlich, um Betroffene professionell zu beraten.
Eine weitere gefragte Fähigkeit ist Projektmanagement, da die soziale Arbeit häufig in Form von Projekten organisiert wird.
Fortbildung als Selbststudium
Du hast keine Zeit, eine Fortbildung für Erzieher oder Pädagogen zu belegen? Dann nutze doch die Möglichkeit, per Selbststudium neues Wissen zu erwerben. Hierbei bist du komplett frei bei deiner Zeiteinteilung und Themenwahl.
Du kannst flexibel individuelle Lernziele verfolgen, eigene Interessen vertiefen und deinen eigenen Lernprozess aktiv gestalten.
Um deine Lernziele festzulegen, kannst du dich von Umschulungen im sozialen Bereich inspirieren lassen. Schaue dir die dazugehörigen Inhalte an und filtere heraus, was dich interessiert.
Sobald du deine persönlichen Ziele festgelegt hast, geht es darum, geeignete Lernmaterialien zu finden. Fachbücher, wissenschaftliche Artikel, Blogs, Online-Kurse, Videos und Podcasts sind hierbei wertvolle Quellen.
Umfangreiche digitale Ressourcen sorgen zudem für Abwechslung.
Weiterhin ist ein strukturiertes Vorgehen essentiell, wenn du statt einer offiziellen Weiterbildung für Pädagogen im Selbststudium lernst. Ein Lernplan hilft dir, deinen Lernprozess geordnet zu organisieren.
Durch die Aufteilung deiner Lernzeit in überschaubare Einheiten vermeidest du Überforderung. Plane auch regelmäßige Reflexionsphasen ein, um das Gelernte zu verarbeiten und in den Kontext deiner beruflichen Praxis zu bringen.
Ein Vorteil des Selbststudiums ist es, dass du so tief wie du möchtest in ausgewählte Themen eintauchen kannst.
Es steht dir frei, dich mit den Theorien, Konzepten oder aktuellen Forschungsergebnissen beschäftigen, die dich am meisten interessieren. Dadurch ist es möglich, sich neue Perspektiven zu eröffnen.
Unerlässlich ist es hierbei, Motivation, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen zu zeigen. Schaffe außerdem eine Umgebung, in der du nicht abgelenkt wirst und dich gut konzentrieren kannst. Nur so erreichst du deine Lernziele.
Je weiter du voranschreitest, desto eher kann es vorkommen, dass du deinen Lernplan noch einmal überdenken und anpassen musst. Das ist vor allem sinnvoll, wenn du interessante neue Quellen gefunden hast.
Gelegentlich solltest du auch einen Blick auf offene Online-Kurse werfen, die oft kostenlos absolviert werden können. Diese können der erste Schritt sein, um eine pädagogische Zusatzqualifikation zu erwerben.
Weiterbildung pädagogische Fachkraft: Finanzierung
Eine Weiterbildung für Diplom Pädagogen oder andere Fachkräfte kann der Karriere einen Auftrieb verleihen. Zuvor steht jedoch je nach Höhe der Kosten die Frage nach der Finanzierung im Raum.
Diese wiederum ist abhängig von deiner individuellen Situation und den dir zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Unkompliziert ist es, wenn du die Fortbildung selbst finanzieren kannst. Je weniger die Fortbildung kostet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dir dies gelingt.
Gleichzeitig solltest du einen Kurs nicht nur nach diesem Gesichtspunkt auswählen, sondern vor allem danach, welchen beruflichen Vorteil sie herbeiführt. Achte darauf, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt und du eine gute Betreuung erfährst.
Anderenfalls war die pädagogische Weiterbildung in Sozialpädagogik am Ende zwar günstig, aber bringt dich nicht weiter.
Eine weitere Finanzierungsoption ist die Unterstützung durch den Arbeitgeber. Viele Kitas sind bereit, die Fortbildungskosten für ihre Mitarbeiter zu übernehmen, wenn die erworbenen Fähigkeiten im Arbeitsalltag zur Anwendung kommen können.
Es lohnt sich folglich, mit deinen Vorgesetzten über finanzielle Unterstützung oder eine Kostenübernahme zu sprechen. Kürzeren Fortbildungen wird dabei eher zugestimmt als denjenigen, die mehrere Monate dauern.
Erhältst du seitens des Arbeitgebers keine Unterstützung, kannst du versuchen, einen Bildungskredit zu erhalten. Vor dem Abschluss solltest du aber gut darüber nachdenken, da du mit der Rückzahlung eine langjährige Verpflichtung eingehst.
Hol dir mehrere Angebote ein und prüfe sorgfältig alle Konditionen inklusive Zinsen und Rückzahlungsmodalitäten.
Alternativ können Familienmitglieder oder Bekannte eine Option sein, um finanzielle Unterstützung für deine Fortbildung zu erhalten.
Sprich mit diesen am besten offen darüber, welche Weiterbildung du als pädagogische Fachkraft absolvieren möchtest und welches Ziel du damit verfolgst.
Je nach Bundesland existieren zudem weitere Förderungsmöglichkeiten, etwa von der Agentur für Arbeit. Hierfür musst du jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Informiere dich am besten zunächst im Internet, welche Optionen für dich infrage kommen.