Eigenschaften Erzieherin: Welche Fähigkeiten bedarf der Beruf?
Der Beruf des Erziehers ist für viele Menschen mehr als nur ein gewöhnlicher Job. Es ist eine Berufung, die es ermöglicht, als Erwachsener noch einmal in die Welt der Kindheit einzutauchen.
Gleichzeitig kann ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft von morgen geleistet werden. Für viele angehende Kita-Mitarbeiter ist es darum keine Frage, warum man Erzieher werden sollte.
Stattdessen steht vor einer Ausbildung die Frage im Raum, welche Eigenschaften man als Erzieherin haben sollte. Schließlich trägt man eine große Verantwortung gegenüber den Eltern, die ihren Nachwuchs jeden Tag in die Hände einer anderen Person geben.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, braucht es zum Beispiel eine Menge Empathie und Pflichtbewusstsein.
Unerlässlich ist es ebenso, dass du in der Lage bist, dein eigenes Verhalten zu reflektieren. Nur so hast du die Chance, an dir selbst zu arbeiten und dich beruflich weiterzuentwickeln.
Ebenso solltest du auch als ausgelernte Erzieherin an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Damit bleibst du auf dem neuesten Stand der Methoden und Forschungsergebnisse.
Aber welche Fähigkeiten braucht man als Erzieherin? Das erfährst du in diesem Artikel. Zuvor stellen wir dir jedoch die Aufgaben vor, die in Berufen mit Kindern auf dich zukommen.
Kennst du diese, verstehst du im Anschluss besser, warum bestimmte Fähigkeiten für Erzieher unverzichtbar sind. Zum Schluss verraten wir dir außerdem, welche Fähigkeiten du für den Aufstieg zur Kita-Leitung benötigst.
Aufgaben & Eigenschaften als Erzieherin
Das Aufgabenfeld in der Kita ist breit aufgestellt. Das merkst du bereits während deiner Ausbildung zum Erzieher. Neben der pädagogischen und pflegerischen Arbeit bist du zum Beispiel auch für die Ordnung zuständig.
Verschüttet etwa ein Kind ein Getränk oder geht ein Glas zu Bruch, musst du den Schaden beseitigen. Zusätzlich musst du die Interessen des Kita-Trägers, der Eltern und Kinder miteinander in Einklang bringen, was nicht immer einfach ist.
Darüber hinaus kann es eine Herausforderung sein, die verschiedenen Altersgruppen gleichzeitig zu betreuen, ohne dass einzelne Kinder unter- oder überfordert werden. Besonders in großen Kitas braucht es hierfür ein gutes Konzept.
Ebenso erwarten dich diese Aufgaben:
- Eingewöhnung: Jedes Jahr kommen neue Kinder in die Kita, die sich erst einmal eingewöhnen müssen. Du unterstützt diesen Übergang, indem du die Sprösslinge und ihre Eltern während dieser Zeit einfühlsam begleitest und ihnen dabei hilfst, sich in ihrer neuen Umgebung wohlzufühlen.
- Einrichtung: Gemeinsam mit der Kita-Leitung sorgst du für eine anregende und kindgerechte Lernumgebung. Hierfür wählst du geeignetes Spielzeug, Bücher sowie Bastelmaterialien aus. Außerdem achtest du darauf, dass die Zimmer sicher ausgestaltet sind, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
- Planung: Vor allem größere Kita-Kinder unternehmen häufig Ausflüge, die ihr Wissen über die Welt erweitern sollen. Erzieher organisieren diese Ausflüge oder andere Aktivitäten wie kleine Feste.
- Bildung: Ihr Wissen sollen die Kleinen natürlich auch innerhalb der Kita erweitern. Hierfür müssen entspreche Aktivitäten geplant und umgesetzt werden, die etwa die sprachlichen und sozialen Fähigkeiten der Heranwachsenden fördern.
- Elterngespräche: Zum Arbeitsfeld der Erzieher gehört ebenso die Elternarbeit. Haben diese etwa Fragen zum Alltag in der Kita, bist du da, um diese zu beantworten. Ebenso informierst du über den Entwicklungsstand der Kinder und wirkst bei Elternabenden mit.
Eigenschaften Erzieherin: Besondere erzieherische Aufgaben
Was macht eine gute Erzieherin aus? Einen besonderen Stellenwert nimmt die Integration ein. Ist ein Kind zum Beispiel geistig oder körperlich beeinträchtigt, soll dieses dennoch so gut wie möglich in die Gruppe integriert werden. Im besten Fall bekommt es gar nicht mit, dass es bei manchen Aktivitäten im Nachteil ist.
Ähnliches gilt für Jungen und Mädchen, die die deutsche Sprache nicht können, weil in Ihrem Elternhaus kein Deutsch gesprochen wird.
Bei diesen muss eine spezielle Sprachförderung stattfinden, sodass sie mit den anderen Kindern kommunizieren können und nicht ausgeschlossen werden. In einem Studium für Erzieher lernst du Methoden, mit denen dies gelingen kann.
Der Inklusionsauftrag erweitert gleichzeitig deinen Aufgabenbereich:
- Individuelle Förderung: Bereits im Kindergarten machen sich Bildungsunterschiede deutlich bemerkbar. Du solltest daher erkennen, welche Kind welche Förderung benötigt und die Sprösslinge entsprechend unterstützen.
- Zusammenarbeit mit Fachkräften: Um Kinder mit einem geringeren Entwicklungsstand optimal zu betreuen, arbeitest du bei Bedarf auch mit Therapeuten und anderen Fachkräften zusammen. Ebenso kann das Einbeziehen von einem Kinder- und Jugendcoach bei bestimmten Problemen hilfreich sein.
- Konfliktlösung aufzeigen: Zeigen Heranwachsende unangemessene Verhaltensweisen, zeigst du auf, wie eine friedliche Konfliktlösung funktioniert. Hierdurch werden positive Verhaltensmuster gefördert und die Kinder lernen, respektvoll miteinander umzugehen.
- Beobachtungen dokumentieren: Für Eltern und gegebenenfalls auch Ärzte ist es wichtig zu wissen, welche Fortschritte die Heranwachsenden machen. Aus diesem Grund müssen die Entwicklungsstände regelmäßig beobachtet und dokumentiert werden.
Voraussetzungen für den Beruf
Jobs und Ausbildungen mit Kindern machen eine Menge Spaß, sind aber gleichzeitig sehr anstrengend. Hinzu kommt, dass sie mit einer großen Verantwortung einhergehen.
Heranwachsende handeln nicht vorausschauend und sind sich den möglichen Konsequenzen ihrer Handlungen nicht bewusst.
Umso wichtiger ist es, dass du als Erzieherin stets ein Auge auf das Tun der Kleinen hast. Die Eltern der Kinder verlassen sich auf dich, denn eine Unachtsamkeit kann schnell zu einer gefährlichen Situation führen.
Neben einem großen Verantwortungsbewusstsein sind folgende Eigenschaften für die Arbeit in einer Kindertagesstätte von großer Bedeutung:
- Geduld: Was Erwachsenen leicht von der Hand geht, ist für die Kleinen noch eine große Herausforderung. Umziehen, Essen oder an Regeln halten – alles muss zunächst erlernt werden. Doch wenn du die Sprösslinge vieles selbst ausprobieren, werden sie auch schneller selbstständig. Hier benötigst du allerdings eine Menge Geduld, denn viele Dinge musst du immer wieder erklären. Das gilt vor allem dann, wenn die Kleinen gerade gar keine Lust haben.
- Begeisterungsfähigkeit: Heranwachsende wollen die Welt jeden Tag neu entdecken. Deine Aufgabe ist es, ihnen das zu ermöglichen. Hierfür solltest du die Welt mit Kinderaugen sehen und sich für ihre Ideen und selbst ausgedachten Geschichten begeistern, auch wenn diese noch so absurd sind. Kinder spüren es, wenn du in ihre Gedanken eintauchst und sie ernst nimmst.
- Feinfühligkeit: Kinder können ihre Bedürfnisse oft noch nicht artikulieren, da sie diese selbst nicht so genau identifizieren können. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Erzieher ist es daher, dass sie feinfühlig sind. Auf diese Weise findest du heraus, was ein Kind gerade braucht und warum es vielleicht traurig oder wütend ist.
Diese Eigenschaften solltest du übrigens auch mitbringen, wenn du einen der alternativen Berufe für Erzieher ausüben willst. Zu diesen zählen zum Beispiel die Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger, Sozialarbeiter sowie andere soziale Ausbildungsberufe.
Positive Eigenschaften einer Erzieherin für den beruflichen Aufstieg
Bis du einige Jahre im Beruf aktiv und hast umfassende Kompetenzen als Erzieher erworben, kommt womöglich ein Aufstieg für dich infrage. Du könntest beispielsweise die Leitung einer Kita übernehmen. Da sich dann deine Aufgaben ändern, benötigst du auch andere Kompetenzen.
Zu diesen zählen:
- Durchsetzungsfähigkeit: Als Vorgesetzte musst du Dienstpläne erstellen und die Mitarbeiter der Kita oder Krippe führen. Außerdem bist du als Schlichter gefragt, wenn die Zusammenarbeit im Team oder mit den Eltern nicht richtig funktioniert. Hierbei ist ein gesundes Maß an Durchsetzungsfähigkeit unerlässlich.
- Kommunikationsfähigkeit: Ebenfalls zu deinen Aufgaben gehört die Zusammenarbeit mit verschiedenen Ämtern und Behörden. Dafür musst du dich sprachlich korrekt ausdrücken können. Darüber hinaus solltest du die Rechtschreibung und Grammatik einwandfrei beherrschen.
- Kompromissbereitschaft: Bestimmt hast du viele Ideen, wie man den Kita-Alltag verbessern könnte. Leider lässt sich vieles nicht so einfach und unkompliziert umsetzen, wie man es gern hätte. Aus diesem Grund solltest du Kompromissbereitschaft mitbringen, um gemeinsam mit deinem Team Lösungen zu finden.
- Stressresistenz: Die Arbeit als Erzieherin ist sehr stressig, da du die Kinder stets beobachten musst. Als Leiterin hast du jedoch nicht weniger Stress. Viele Kita-Leiterinnen müssen neben der Abarbeitung von organisatorischen Dingen zusätzlich weiterhin bei der Kinderbetreuung mitwirken, da nicht ausreichend Betreuungspersonal vorhanden ist.
- Haltung: Im Kindergarten sollen den Heranwachsenden unter anderem gesellschaftliche Normen vermittelt bekommen. Hierzu zählt zum Beispiel, dass man Tiere und Menschen respektiert und keine Gewalt gegenüber diesen ausübt. Als Leiterin solltest du daher die wichtigsten Wertvorstellungen vertreten, auch gegenüber den Eltern der Kinder.
Du weißt nun, welche Eigenschaften eine Erzieherin benötigt, um erfolgreich in ihrem Beruf zu sein und später sogar aufzusteigen.
Möchtest du den Quereinstieg als Erzieherin wagen, hast du ebenfalls gute Jobaussichten, wenn du die in diesem Artikel genannten Fähigkeiten mitbringst.