Ausbildung in der Schulsozialarbeit: Wie gelingt der Einstieg?
Die Schule ist seit jeher ein Ort zum Lernen. Gleichzeitig ist sie aber auch ein Ort, an dem Lästereien, Mobbing und andere Probleme zur Tagesordnung gehören. Damit die Betroffenen nicht allein dastehen, sind an immer mehr Bildungseinrichtungen Schulsozialarbeiter tätig.
Lehrer schaffen es heutzutage kaum noch, gegen Mobbing oder Gewalt an Schulen vorzugehen. Oft wirken sie überfordert, wenn es Probleme gibt. Das liegt auch daran, dass sie meist nicht ausreichend zum Umgang mit schwierigen Situationen geschult werden.
Hinzu kommt, dass das Schulpersonal nicht die Zeit hat, sich den individuellen Sorgen der Schüler anzunehmen. Mit einer Ausbildung im Bereich Schulsozialarbeit kannst du helfen, diese Lücke zu schließen.
Sozialarbeiter arbeiten unabhängig von der Schulleitung. Als neutrale Person genießen sie großes Vertrauen der Schüler, die mit ihren Ängsten und Problemen zu ihnen kommen. Sie nehmen sich ausführlich Zeit für Gespräche und suchen mit ihren Klienten nach Lösungen, die für alle Seiten in Ordnung sind.
Für ihre Arbeit erhalten Sie im Durchschnitt ein Monatsgehalt zwischen 2000 und 3000 Euro brutto. Qualifizierst du dich weiter, besteht die Möglichkeit auf einen höheren Verdienst.
In diesem Artikel erfährst du, welche konkreten mit der Arbeit als Sozialarbeiter an einer Schule verbunden sind und welche Eigenschaften du für den Beruf mitbringen solltest. Zum Schluss zeigen wir dir verschiedene Wege auf, mit denen du einen Job als Schulsozialarbeiter bekommen kannst.
Aufgaben eines Schulsozialarbeiters
Als Schulsozialarbeiter werden dir verschiedene Aufgaben zuteil: Durch wechselnde Klienten wird dein Berufsalltag nie langweilig. Zudem kannst du dir sicher sein, dass du mit deiner Arbeit etwas Sinnvolles tust. Du verfolgst die Entwicklungen der Schüler und kannst anhand deren Fortschritte deine eigene Arbeit reflektieren.
Deine primäre Aufgabe ist es, ein verlässlicher Ansprechpartner für alle Schüler zu sein. Haben diese ein Problem, bitten Sie dich um Hilfe.
Mögliche Themen sind dabei:
- Mobbing: Ausgrenzung in der Schule ist keine Ausnahme, sondern passiert jeden Tag. Wird ein Kind auf diese Weise oder anderweitig gemobbt, versuchst du zu helfen. Ein Ansatzpunkt ist dabei die Mediation. Das heißt, du vermittelst zwischen den Schülern.
- Gewalt: Gewalt hat viele Gesichter. Sie kann häuslich, in der Nachbarschaft oder in der Schule stattfinden. In diesem Fall ist es unerlässlich, einem Heranwachsenden schnellstmöglich Schutzmöglichkeiten aufzuzeigen.
- Psychische Störung: Schule versetzt viele Heranwachsende immer wieder in extreme Stresssituationen. Einige stehen unter großem Leistungsdruck, anderen fürchten Gruppenzwang. Diese Dinge können, ebenso wie ein instabiles Familienumfeld, zu psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen führen.
- Drogen: Sind an einer Bildungseinrichtung erst einmal Drogen im Umlauf, gerät die Situation leicht außer Kontrolle. Manchmal kommt es vor, dass Jugendliche drogensüchtig sind. Mit viel Einfühlungsvermögen versuchst du als Sozialarbeiter, ihnen den Ernst der Lage bewusst zu machen und professionelle Hilfe zu vermitteln.
Als Sozialarbeiter kümmerst du dich aber nicht nur um bereits bestehende Probleme. Ein Arbeitsfeld ist die Prävention. Mit der Initiierung von Workshops, Vorträgen und Teambuilding-Maßnahmen beugst du der Entstehung weiterer Konflikte vor.
Darüber hinaus fungierst du als Bindeglied zwischen Schülern und Lehrern. Gerade wenn sich Heranwachsende von ihren Lehrern ungerecht behandelt fühlen oder das Schulpersonal von den Schülern gemobbt wird, kannst du als neutrale Ansprechperson ein Streitschlichter sein.
Was muss ich für den Beruf mitbringen?
Möchtest du als Sozialarbeiter in einer Schule tätig werden, benötigt es hierfür bestimmte Voraussetzungen:
- Empathie: In diesem Beruf ist es wichtig, dass du dich gut in andere Personen hineinversetzen kannst. Schüler kommen häufig mit Problemen, Sorgen und Ängsten zu dir. Diese musst du ernst nehmen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
- Verantwortungsbewusstsein: Sozialarbeiter sind ein relevantes Bindeglied zwischen der Lehrer- und der Schülerschaft. Dieser Verantwortung solltest du dir bewusst sein. Hierzu gehört auch, dass du verschwiegen bist. Die Probleme deiner Klienten darfst du nicht weitererzählen.
- Organisationstalent: Je größer eine Bildungseinrichtung ist, desto mehr Klienten wenden sich an die Sozialarbeiter. Du musst in der Lage sein, deine Termine zu koordinieren und deine Arbeit sorgfältig zu dokumentieren und abzulegen.
- Sprachkenntnisse: Da du an einer Bildungseinrichtung auch mit Migrantenkindern arbeitest, ist es von Vorteil, verschiedene Sprachen zu können. Gute Deutschkenntnisse sind in jedem Fall unerlässlich. Positiv wirkt es sich aus, wenn du weitere Fremdsprachen wie Englisch, Russisch oder sogar Arabisch beherrschst.
- Extrovertiertheit: Als Schulsozialarbeiter vermittelst du bei Konflikten. Hierfür musst du kommunikativ sein und selbstbewusst auftreten. Introvertierte Personen haben es schwer, bei einem Streit für Ruhe zu sorgen und eine Lösung herbeizuführen. Nützlich ist zudem eine Ausbildung zum Streitschlichter in der Grundschule. Dort lernst du nützliche Techniken, die du bei deiner Arbeit gezielt einsetzen kannst.
- Nervenstärke: Bei der Arbeit an der Schule wirst du auch mit traurigen Schicksalen konfrontiert. Mobbing, Gewalt im Elternhaus, Krankheiten, soziale Angst bei Kindern – die Liste ist lang. Diese Situationen darfst du dir nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Deine Aufgabe ist es, professionell zu helfen und die beste Lösung herbeizuführen. Kannst du zu Hause nicht mehr abschalten, kann das deine Arbeit behindern.
Darüber hinaus wirken sich gute Zensuren positiv auf deine Bewerbung aus. Sie zeigen, dass du deine Aufgaben ernst nimmst und eine gute Allgemeinbildung hast.
Schulsozialarbeit Ausbildung – Sozialarbeiter werden
Es gibt keinen klassischen Ausbildungsgang zum Schulsozialarbeiter. Um eine Anstellung in diesem Bereich zu finden, kannst du zum Beispiel eine Ausbildung zum Kinderpfleger absolvieren. Bist du als Erzieherin tätig, ist eine Weiterbildung zur Sozialpädagogin möglich.
Darüber hinaus ist ein Quereinstieg in die soziale Arbeit möglich. Wichtig ist hierbei jedoch, dass du die oben genannten Eigenschaften mitbringst. Vorteilig wirkt es sich auch aus, wenn du ehrenamtlich mit Heranwachsenden arbeitest, zum Beispiel in der offenen Jugendarbeit.
Viele Sozialarbeiter qualifizieren sich durch ein Studium für den Beruf. Im Studiengang Soziale Arbeit lernst du alles, was du für Berufe mit Kindern und Jugendlichen, Migranten und körperlich beeinträchtigten Menschen benötigst.
Durch diese umfassenden Kenntnisse bist du für deine spätere Arbeit bestens gerüstet. Zudem sind meist mehrere Praktika Teil des Studiums, sodass du bereits praktische Erfahrung im Umgang mit Klienten sammelst.
Pädagogen können ebenfalls einen Job als Sozialarbeiter finden. Kindheitspädagogen sind dabei besonders für die Schulsozialarbeiter an der Grundschule geeignet, da sie die Bedürfnisse dieser Altersklasse gut kennen. Ebenso ist das Studieren von Jugend- und Sonderpädagogik eine mögliche Ausbildung für Schulsozialarbeiter.
Da die Auswahl an Studienfächern im Bereich der Sozialwissenschaften sehr breit ist, bieten sich dir noch eine Reihe weiterer interessanter Gebiete, mit denen du später an einer Schule arbeiten kannst.
Hierzu zählen beispielsweise Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Informiere dich vor Studienbeginn am besten über die Inhalte und wähle den Studiengang, der am besten zu deinen Interessen passt.