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Wie kannst du die Konzentration bei Kindern fördern?

Konzentration bei Kindern fördern
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Es gibt viele Eigenschaften, die Menschen heutzutage mitbringen sollten. Eine davon ist die Konzentrationsfähigkeit. Durch diese zeigst du etwa deinem Gegenüber, dass du ihm wirklich zuhörst. Damit dein Nachwuchs diese Fähigkeit auch erlernt, erklären wir dir in diesem Artikel, wie du Konzentration bei Kindern fördern kannst. 

Konzentration bedeutet, dass sich eine Person auf eine bestimmte Tätigkeit oder Aufgabe fokussiert. Die Aufmerksamkeit wird auf einen begrenzten Bereich gelenkt.

Hierdurch wirst du effektiver bei dem, was du gerade tust. Damit verbunden ist folglich die Kunst, Ablenkungen auszublenden oder diese im Vorfeld bewusst zu beseitigen. Das gelingt beispielsweise durch ein Ausschalten des Handys und anderer Medien. 

Die Fähigkeit zum Konzentrieren ist im Alltag enorm wichtig. Im Job, in der Schule, beim Autofahren oder dem Spielen mit den Kindern – bist du konzentriert bei der Sache, hast nicht nur du mehr von deiner Zeit, sondern auch die anderen.

Dein Chef freut sich über erledigte Arbeit, du kommst nach dem Feierabend sicher nach Hause und kannst die Zeit mit deinem Kind genießen, ohne ihn ständig aus dem Spiel herauszureißen.

Sich auf etwas zu konzentrieren bedeutet folglich auch, dass du dich bewusst für eine Aktivität entscheidest. Während du mit deinem Kind Memory spielst, gehst du also nicht gedanklich die Einkaufsliste durch. Seid ihr beim Abendessen, verzichtest du auf das parallele Lesen privater Mails und Nachrichten. 

Warum es so wichtig ist, diese Abgrenzung bewusst zu vollziehen, erfährst du im nächsten Abschnitt. Anschließend geben wir dir Tipps, wie du die Konzentrationsfähigkeit bei deinem Nachwuchs förderst und welche Störfaktoren du im Alltag beseitigen solltest. 

Zuletzt gehen wir auf die Ursachen für Konzentrationsstörungen ein, die sich aufgrund der Entwicklung der sozialen Medien immer öfter bemerkbar machen. Doch mit konsequenten Verhaltensweisen lassen sich diese beseitigen.

Liegen die Probleme für die Konzentrationsstörung im medizinischen Bereich, helfen Medikamente oder eine psychologische Behandlung.

Warum ist Konzentration wichtig?

Konzentration spielt in jedem Lebensalter eine entscheidende Rolle. Zum einen, weil durch sie eine höhere Effizienz beim Ausführen von Tätigkeiten erreicht wird. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere, sondern ebenso eine präzisere Erledigung von Aufgaben.

Die Qualität der Arbeit profitiert ebenfalls von der Konzentration, da sie dazu beiträgt, Fehler zu minimieren. Der Erfolg von Projekten und persönlichen Zielen hängt daher oft mit der Fähigkeit zur Konzentration zusammen.

Durch das gezielte Bündeln von Ressourcen auf das Wesentliche können die angestrebten Ergebnisse effektiver erreicht werden.

Im Bildungsbereich ist Konzentration entscheidend für den Lernprozess, da sie es ermöglicht, Informationen effektiv aufzunehmen und zu verstehen. Je eher mit der Förderung begonnen wird, desto besser. Um die Resilienz bei Kindern zu fördern, sollte bereits frühzeitig spielerisch mit Konzentrationsübungen begonnen werden.

Mit einer guten Konzentrationsfähigkeit sind Heranwachsende gut auf die Schule vorbereitet. Diese entwickelt sich jedoch nicht von heute auf morgen. Übe daher mit deinem Kind von Beginn an, sich auf eine Sache zu fokussieren.

Ein Vierjähriger sollte in der Lage sein, sich für mindestens zehn Minuten auf ein Puzzle, eine Rätselaufgabe oder das Malen beziehungsweise Basteln zu konzentrieren. Ebenso sollte er dir ruhig zuhören, wenn du ihm etwas vorliest. 

Diese Fähigkeit ist nicht nur vor dem Hintergrund des Lernens, sondern auch aus diesen Gründen relevant:

  • Selbstregulation: Heranwachsende, die sich gut konzentrieren können, sind meist besser in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren. Sie können ihr Verhalten und ihre Emotionen besser steuern.
  • Soziale Interaktion: Bei der sozialen Interaktion müssen sich Heranwachsende auf Gespräche konzentrieren. Sie sollten ihrem Gegenüber geduldig zuhören können und überlegt antworten. Dieses Verhalten beugt auch Ausgrenzung in der Schule vor, denn Empathie ist eine geschätzte Eigenschaft.
  • Selbstbewusstsein: Erfolgreiche Konzentrationserlebnisse stärken das Selbstbewusstsein der Kinder. Sie können erfolgreicher Aufgaben bewältigen und ihre Ziele erreichen. Hierdurch verstärkt sich das eigene Selbstvertrauen.

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Wie du die Konzentration bei Kinder förderst

Es gibt verschiedene Wege, um die Konzentration bei deinem Nachwuchs zu fördern. Achte im Alltag vor allem auf diese Punkte:

  • Interessen fördern: Heranwachsende sind eher konzentriert, wenn sie sich für eine Aktivität oder ein Thema interessieren. Dränge deinem Kind daher nicht deine Hobbys auf, sondern zeige ihm die Vielfalt auf und lasse es dann selbst entscheiden, was er gern tun möchte. Sucht euch außerdem ein Buch aus, das ihr gemeinsam lesen möchtet. Daraus lest ihr euch dann abwechselnd vor.
  • Gemeinsam lernen: Integriere spielerische Konzentrationsübungen in den Alltag. Dies können Gedächtnisspiele oder Rätsel sein, die die Fähigkeit zum Fokussieren stärken. Achte hierbei darauf, dass die gestellten Aufgaben altersgerecht sind und deinen Liebling nicht überfordern. Teile schwere oder große Aufgaben in kleinere Schritte auf, damit lässt sich die Herausforderung besser bewältigen und die Motivation bleibt erhalten.
  • Kommunikation: Sprich regelmäßig mit deinem Kind und schaffe dabei eine Atmosphäre, in der Probleme offen thematisiert werden können. Hat dein Nachwuchs Vertrauen in dich, wird er deine Hilfe gern annehmen. Kannst du ihm bei seinen Schwierigkeiten nicht weiterhelfen, suche nach weiteren Möglichkeiten, beispielsweise einem Kindercoaching.
  • Achtsamkeitsübungen: Einfach Achtsamkeit- oder Entspannungsübungen helfen deinem Nachwuchs dabei, abzuschalten und die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen. Generell solltest du darauf achten, vor allem in stressigen Zeiten ausreichend Pausen zum Spielen und Entspannen einzuplanen. Nehmt euch nicht für jeden Tag etwas vor, sondern genießt einfach mal die Zeit zusammen.
  • Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung des Gehirns und kann die Konzentrationsfähigkeit steigern. Gehe mit deinem Kind täglich nach draußen und bewegt euch zusammen. Ihr könnt etwa zusammen Fahrrad fahren, Ball spielen oder einfach spazieren gehen.
  • Aufräumen: Das ist wahrscheinlich nicht gerade das Lieblingsthema deines kleinen Schatzes. Doch nur in einer aufgeräumten, sauberen und ruhigen Umgebung gelingt die Konzentration. Zudem minimiert ein aufgeräumter Arbeitsplatz die Zahl der Ablenkungen.

Konzentration bei Kindern durch gemeinsames Basteln fördern

Konzentration fördern: Beseitige diese Störfaktoren

Um die Konzentration zu fördern, sollten bestimmte Störfaktoren beseitigt werden. Allen voran gehören hierzu Lärm sowie sonstige visuelle und auditive Reize. Es spielt hierbei keine Rolle, ob dein Nachwuchs lernen oder konzentriert spielen soll.

Ablenkende Elemente stören. Andere anwesende Personen sind vor allem bei Geschwistern ein Problem. Sorge bei mehreren Kindern dafür, dass jedes Kind Zeiten hat, in denen es von anderen nicht gestört wird. 

Ist dein Nachwuchs ständig unruhig, liegt womöglich eine Reizüberflutung vor. Hinterfrage im ersten Schritt, ob dein Kind zu viele Medien konsumiert. Dazu gehört auch ständiges Musikhören.

Hat sich dein Nachwuchs körperlich nicht unter Kontrolle, kann ein Deeskalationstraining für Kinder helfen. Baue in den Alltag außerdem regelmäßige Bewegungspausen ein, in denen sich der Nachwuchs austoben darf. Körperliche Aktivität hilft, überschüssige Energie abzubauen. Im Idealfall sollte dein Kind täglich mindestens zwei Stunden draußen spielen.

In der heutigen, schnelllebigen Zeit versuchen sich bereits Heranwachsende an Multitasking. Dies führt jedoch nicht dazu, dass alles effektiver erledigt wird. Stattdessen beeinträchtigt es die Konzentration auf eine bestimmte Aufgabe.

Animiere deinen Sprössling dazu, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, bevor er zu einer anderen wechselt. Unterstützt du ihn beim Lernen, wird es ihm ebenfalls einfacher fallen, an einer Aufgabe dranzubleiben.

Vermeide es zudem, Druck auf dein Kind auszuüben. Niemand muss alles können und perfekt sein! Ermutige deinen Nachwuchs, seine Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen und lobe es für seine Fortschritte. Ein positiver Ansatz fördert die Motivation und führt von ganz allein dazu, dass dein kleiner Schatz immer besser wird. 

Das Loben sollte vor allem durch Worte stattfinden. Stellst du jedes Mal eine Belohnung in Aussicht, wird dein Nachwuchs irgendwann nichts mehr tun, ohne solch eine Versprechung. Das Ziel ist es jedoch, dass ein Heranwachsende intrinsische Motivation entwickelt. Das bedeutet, er sollte aus eigenem, innerem Antrieb heraus Aufgaben bewältigen.

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Ursachen für Konzentrationsstörungen

Die Ursachen für Konzentrationsstörungen bei Heranwachsenden können vielfältig sein. Nicht immer sind gesundheitliche Probleme schuld an dem Defizit, oftmals liegen die Ursachen am Lebensstil. Eine weitläufige Ursache ist beispielsweise der Medienkonsum. 

Übermäßiger Konsum von Bildschirmmedien wie Fernsehen oder Handy führt dazu, dass die Heranwachsenden ständige Reize und schnelle Bildwechsel gewohnt sind. Das kann die Aufmerksamkeitsspanne verringern

In den ersten drei Lebensjahren sollte der Nachwuchs am besten gar keine Medien konsumieren, auch nicht nebenbei. Denn auch wenn die Eltern den Fernseher angeschaltet haben, um selbst etwas anzuschauen, wird der Sprössling beim Spielen hierdurch stark abgelenkt.

Ebenso sollten Eltern ein gutes Vorbild sein und nicht ständig auf ihr Smartphone schauen, schon gar nicht beim Essen. Musik sollte ebenfalls nicht ständig im Hintergrund mitlaufen. 

Eine der häufigsten Ursachen für Konzentrationsprobleme kannst du somit einfach ausschalten, indem technische Geräte weitestgehend ausgeschaltet bleiben, bis die Kleinen abends im Bett sind. Weitere Gründe für eine Konzentrationsstörung sind beispielsweise:

  • Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Veranlagungen eine Rolle bei Konzentrationsstörungen spielen. Das gilt insbesondere bei einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Heranwachsende, deren Eltern oder Geschwister ADHS haben, haben ein höheres Risiko, selbst betroffen zu sein.
  • Psychische Probleme: Veränderungen in der Familie wie Umzüge, Trennungen oder neue Geschwister können beim Nachwuchs zur Unsicherheit führen und sich negativ auf die Konzentration auswirken. Psychische Krankheiten wie Depressionen oder Panikattacken bei Kindern haben ebenso negative Auswirkungen.
  • Zu wenig Schlaf: Schlafstörungen oder schlechter beziehungsweise unzureichender Schlaf können erhebliche Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit haben. Die Heranwachsenden können dann zum Beispiel den Ausführungen des Lehrers nicht folgen.

Achte ebenfalls auf eine gesunde Ernährung. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Eisen oder Vitaminen kann die kognitive Funktion des Nachwuchses beeinträchtigen. Für die Versorgung mit Omega 3 kannst du beispielsweise einen Teelöffel natives Rapsöl an das fertige Essen geben.

Mutter puzzelt mit ihrer jungen Tochter

Konzentration bei Kindern fördern: Behandlung von Konzentrationsstörungen

Konzentrationsdefizite können Ängste bei Kindern auslösen. Sie haben dann etwa die Befürchtung, die Schule nicht zu schaffen, da sie schlechte Zensuren schreiben. Es ist daher wichtig, dass den Betroffenen so frühzeitig wie möglich geholfen wird.

Die Behandlung erfordert eine sorgfältige und individuelle Herangehensweise, für die zunächst die Ursachen identifiziert werden. 

Ein erster Schritt kann der Besuch bei einem Kinderarzt oder Psychologen sein, um mit diesem die genauen Faktoren durchzusprechen. Er kann dann eine Einschätzung darüber vornehmen, ob es sich um ein gesundheitliches Problem handelt oder der Lebensstil geändert werden muss.

Liegt eine Krankheit wie ADHS vor, werden gezielt Medikamente verschrieben, die zu einer Besserung führen sollen.

Liegt die Ursache in einer sozialen Angst der Kinder oder einem Trauma, sind psychologische und verhaltenstherapeutische Ansätze meist das Mittel der Wahl. Damit wird versucht, den Kindern die Angst zu nehmen und ihren Fokus auf die Bewältigung der Schwierigkeiten zu richten. 

Ebenfalls unerlässlich ist ein strukturierter Tagesablauf. Bei Grundschulkindern sollte es etwa am Nachmittag feste Zeiten für Hausaufgaben und zum Lernen geben. Durch diese Routine lernen die Heranwachsenden, sich für eine bestimmte Zeit auf etwas zu fokussieren. 

Mögliche Ablenkungen wie Handy oder Spielsachen werden zuvor aus dem Blickfeld geräumt. Sie erhalten Unterstützung beim Lernen durch dich. 

Daneben kann pädagogische Unterstützung sinnvoll sein, etwa in Form von Nachhilfeunterricht. Dieser ist vor allem effektiv, wenn die Eltern dem Nachwuchs fachlich nicht helfen können. Spezielle Programme zur Förderung sozialer Kompetenzen helfen dem Nachwuchs, sich besser in Gruppen zu integrieren und ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. 

Bei Ursachen im familiären Bereich helfen Elternschulungen. Diese geben den Erziehungsberechtigten Anregungen, wie sie die Konzentration der Kinder fördern können

Du musst nicht Motivationscoach werden, um deinem Sprössling zu zeigen, wie viel Spaß lernen macht. Es genügt, wenn du mit gutem Beispiel vorangehst und mit ihm zusammen spielerisch an seiner Konzentrationsstärke arbeitest.

Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.