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Was macht ein Familiencoach?

Familiencoach
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Die Familie als Ort der Ruhe und Liebe ist eine schöne Vorstellung. Die Realität sieht allerdings oftmals anders aus. Verschiedene Charaktere, Vorstellungen und Wünsche stehen sich gegenüber. Jeder möchte respektiert werden und seinen Platz innerhalb der Familie finden. Doch was tun, wenn das nicht funktioniert?

In diesem Fall bietet ein Familiencoach Unterstützung. Er betrachtet die Familie als ein System aus verschiedenen Beziehungsgeflechten. Durch seine Erfahrung weiß er, wo häufig Konflikte liegen und wie diese entstehen. 

  • Wünschst du dir mehr Harmonie innerhalb deiner Familie? 
  • Hast du das Bedürfnis nach mehr Anerkennung und Unterstützung? 
  • Möchtest du mehr Zeit mit deinem Partner und den Kindern verbringen?
  • Oder herrscht ständig Uneinigkeit in Erziehungsfragen? 

In all diesen Situationen kann eine Familientherapie helfen. Zudem sorgt es dafür, dass die Familie wieder mehr Gemeinsamkeiten entdeckt und die Bindung zwischen den einzelnen Beteiligten gestärkt wird.

Außerdem nimmt er dir den Druck, dass in einer Familie immer alles perfekt sein muss. Das System Familie ist so komplex, dass das gar nicht möglich ist. 

Coaching eignet sich im Übrigen als eines der alternativen Berufsfelder für Erzieher. Möchtest du dich also aktuell beruflich weiterentwickeln und suchst nach weiteren Einsatzmöglichkeiten für Erzieher, lohnt es sich, den Beruf des Familientherapeuten einmal genauer zu betrachten. 

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Wann ist ein Familiencoach sinnvoll?

Kleine Probleme kann eine Familie meist selbst lösen. Manchmal kommt es jedoch vor, dass eine Familie in eine Krise gerät. Hat dein Kind schon an einem Kindercoaching teilgenommen oder wurde von einem Kindheitspädagogen behandelt?

Dann kann es sinnvoll sein, bei einem Familiencoaching alle Familienmitglieder einzubinden. In einem stabilen Umfeld sind auch die Kinder entspannter und zeigen weniger psychische Auffälligkeiten.

Generell kann ein Familiencoaching der richtige Weg sein, wenn Probleme innerhalb der Familie vorliegen, die allein nicht lösbar sind. Gründe hierfür sind etwa eingefahrene Verhaltensweisen, emotionale Überlastung oder schlichtweg Überforderung.

Ursachen für die Probleme können folgende sein:

  • Falsche Streitkultur: Streitigkeiten zwischen beiden Elternteilen, Kindern und Eltern oder Geschwistern müssen manchmal sein. Wichtig ist jedoch, dass dabei einige Regeln beachtet werden. Hierzu zählt, dass jeder den anderen ausreden lässt und alle Gefühle ernst genommen werden. Zudem sollte ein Streit immer sachlich ablaufen und nicht in Beschimpfungen enden.
  • Trennung: Trennen sich die Eltern, ist das für ein Kind eine schwierige Situation. Ein Kinder- und Jugendcoach kann eine erste Anlaufstelle sein. Doch auch Mutter und Vater sollten ihre ungelösten Probleme angehen, da sich Anspannungen auf das Kind übertragen. Eine gemeinsame Familientherapie hilft, klare Regeln zu definieren.
  • Suchtprobleme: Hat ein Elternteil Alkohol- oder andere Suchtprobleme, stellt das den gesamten Alltag auf eine harte Probe. Der Betroffene sollte in jedem Fall eine Suchttherapie machen. Dem Nachwuchs hilft bei der Verarbeitung ein Kindercoach. Um als Familie wieder zusammenzuwachsen, kannst du die Hilfe eines Familiencoaches in Anspruch nehmen.
  • Krankheit oder Tod: Ist ein Familienmitglied schwer krank oder gestorben, kann vom Familienalltag vorerst keine Rede sein. Um an dieser schwierigen Situation nicht zu zerbrechen, ist eine externe Beratung sinnvoll. Besucht dein Kind eine Kita, solltest du außerdem erfragen, ob ein Mitarbeiter eine Zusatzqualifikation für Erzieher absolviert hat und sich besonders um deinen Nachwuchs kümmern kann.

Familiencoaching

Was vermittelt ein Familiencoach & welche Ziele werden erarbeitet?

Bei einem Familiencoaching geht es primär darum, Klienten zur Selbsthilfe zu befähigen. Ein Coach schreibt demnach nicht einfach Lösungen vor. Stattdessen animiert er alle Beteiligten zur Reflexion des eigenen Verhaltens.

Einige Techniken kennst du womöglich schon, wenn du dich nach alternativen Berufen für Erzieher umgesehen hast. Denn gerade in pädagogischen Berufen geht es häufig darum, die bisherigen Handlungsmuster zu hinterfragen.

Welche konkreten Ziele du und deine Familie mit dem Coach festlegt, ist von euren Problemen abhängig. Denn so individuell, wie jede Familie ist, sind auch die Schwierigkeiten.

Meist sind die folgenden Punkte jedoch zumindest Teilschritte auf dem Weg zum neuen Familienfrieden:

  • Gemeinschaftsgefühl stärken: Gemeinsame Zeit schafft Verbindung. Tagsüber gehen die Eltern arbeiten und die Kinder zur Schule. Zudem pflegt jeder noch eigene Hobbys. Es ist gar nicht so einfach, im Alltag Zeit miteinander zu verbringen. Abhilfe schaffen kannst du, indem du mit deiner Familie regelmäßige Rituale einführst. Das kann unter anderem das tägliche gemeinsame Abendessen sein oder ein Spieleabend jeden Mittwoch. Das Wochenende solltet ihr für gemeinsame Ausflüge nutzen.  
  • Verbindliche Regeln: Hast du eine pädagogische Ausbildung oder eine Weiterbildung als Erzieher absolviert, weißt du bereits, wie wichtig Regeln für ein Kind sind. Das gilt aber auch für Erwachsene. Existieren klare Absprachen, gibt es weniger Streit. Das wird bereits an banalen Beispielen sichtbar. Ist es auf einem Plan fixiert, wer an welchem Tag für das Einräumen des Geschirrspülers zuständig ist, entstehen nach dem Essen keine Diskussionen.

Werden Regeln nicht eingehalten, sollten vorher vereinbarte Konsequenzen gezogen werden. Vernachlässigst du diese jedoch, haben die Regeln nicht lang bestand. Wichtig ist, dass die Konsequenzen nicht nur für die Kinder, sondern auch die Erwachsenen gelten.

Nach und nach werdet ihr neue Gewohnheiten integrieren und bisher ungenutzte Ressourcen erkennen. Das wiederum hilft euch bei der Bewältigung zukünftiger Schwierigkeiten und Krisen.

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Ablauf des Familiencoachings

In der Regel basiert ein Familiencoaching auf dem systemischen Ansatz. Dahinter steckt die Annahme, dass bei Problemen nie nur einzelne Komponenten betrachtet werden.

Besteht ein Konflikt zwischen Vater und Kind, wird auch die Beziehung zur Mutter und anderen Familienangehörigen betrachtet. Dadurch sollen Rollen und Muster sichtbar werden. Es gilt dann, problematische Denk- und Verhaltensweisen aufzubrechen.

In der Regel besteht ein Familiencoaching aus drei Schritten:

  • Einstieg: Zu Beginn möchte der Coach dich und deine Familie kennenlernen. Dazu erzählt jedes Familienmitglied, wo aus seiner Sicht die Probleme liegen und was sich ändern soll. Wichtig ist, dass jeder zu Wort kommen und seine Gefühle offen äußern darf. Auch Kritik darf sachlich geübt werden. Nachdem jeder seine Sichtweise vorgetragen hat, wird gemeinsam mit dem Familiencoach festgelegt, welche Ziele erreicht werden sollen. Es ist wichtig, dass dieses gemeinsam festgelegt wird. Denn nur dann, wenn jeder aus der Familie auf das freiwillig auf das gleiche Ziel hinarbeitet, wird das Coaching zum Erfolg führen.
  • Arbeit: Im zweiten Schritt wird an den Verhaltensweisen innerhalb der Familie gearbeitet. Hierfür werden zum Beispiel wie bei einem Jugendcoaching Kommunikationstechniken erlernt. Darüber hinaus hilft der Coach, neue Sichtweisen einzunehmen. Das gelingt etwa anhand von Rollenspielen. Oftmals wird während der Arbeit auch deutlich, dass die familiären Probleme aus Ursachen herrühren, an die zunächst niemand gedacht hat.
  • Abschluss: Die letzte Phase dient der Reflexion des neuen Familienalltags. Welche erlernten Techniken funktionieren gut, welche dagegen nicht? Zudem wird geklärt, ob alle Ziele erreicht wurden. Außerdem wird noch einmal vom Familiencoach abgefragt, wie sich die einzelnen Familienmitglieder fühlen. Sind sie mit den Entwicklungen zufrieden? Wo liegen weiterhin Schwierigkeiten?

Wichtig ist obendrein, zu formulieren, wie es in Zukunft weitergehen soll. Gibt es weitere Ziele, die die Familie aus eigener Kraft erreichen kann? Wie wird sichergestellt, dass nach dem Familiencoaching niemand in alte Muster zurückfällt?

Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.