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Lerncoach: Aufgaben und Ausbildung
In den meisten Schulen werden bereits ab der dritten Klassen Zensuren vergeben. Ab diesem Zeitpunkt steigt der Leistungsdruck bei Kindern stetig an. Nachdem der Schulabschluss erreicht ist, müssen neue Anforderungen bei einer Ausbildung oder im Studium bewältigt werden.
Doch auch danach müssen sich viele Menschen weiter mit Bewertungen auseinandersetzen, zum Beispiel im Rahmen von Weiterbildungen oder Beurteilungen durch den Arbeitgeber. Hier kommt ein Lerncoach ins Spiel.
Während Erwachsene in der Regel gelernt haben, mit dem Druck umzugehen, ruft er oft Ängste bei Kindern hervor. Ein Lerncoach kann dabei helfen, mit diesem Druck besser umzugehen und herauszufinden, wie dein Kind die besten Lernerfolge erzielen kann.
Es gibt viele Techniken, die das Merken von Fakten erleichtern. Nicht jede Technik ist für jedes Kind gleich gut geeignet. Manche Menschen lernen am besten durch Hören, andere müssen einen Text immer wieder lesen und sich Mindmaps oder andere Darstellungen anfertigen.
Zudem gibt es Kinder, die sich Dinge am besten einprägen, indem sie anderen davon erzählen oder sich beim Lernen bewegen. Wenn die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden, kann dein Kind langfristig bessere Zensuren erzielen.
Beim Lerncoaching geht es also nicht darum, sich einen bestimmten Stoff einzuprägen. Ziel ist es vielmehr, herauszufinden, wie dein Kind am besten lernt – und zwar so, dass das Wissen langfristig im Gedächtnis verankert bleibt und nicht nach der Prüfung sofort wieder vergessen wird.
Auf diese Weise bleiben die einmal gelernten Informationen auch später noch anwendbar. Dies ist wichtig, da der Lernstoff der verschiedenen Schuljahre beziehungsweise Studiensemester oftmals aufeinander aufbaut. Hat dein Kind die Inhalte einmal verstanden, kann es später neue Informationen besser aufnehmen und verarbeiten.
Da Lernen ein lebenslanger Prozess ist, bietet dir die Weiterbildung im sozialen Bereich eine gute berufliche Perspektive. Auch für Quereinsteiger oder Personen, die nach einem zweiten Standbein suchen, könnte die Arbeit als Lerncoach genau das Richtige sein.
Ausbildung Lerncoach: Welche Voraussetzungen brauchst du?
Grundsätzlich steht die Weiterbildung jedem offen, der an dem Thema interessiert ist.
Vorrangig richtet sie sich jedoch an folgende Personen:
- An Erwachsene, die bereits erste berufliche Erfahrungen im pädagogischen oder sozialen Bereich gemacht haben und ihr Tätigkeitsfeld erweitern möchten, zum Beispiel Lehrer, Psychologen oder Sozialpädagogen.
- Des weiteren kann die Weiterbildung als Zusatzqualifikation für Erzieher sinnvoll sein, wenn du dich zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt hervorheben oder dir ein zweites berufliches Standbein aufbauen willst.
- Da viele Anbieter keine Zugangsbeschränkungen festlegen, können auch Eltern an einem Kurs teilnehmen, um zum Beispiel ihre Kinder bei Lernschwierigkeiten kompetent zu unterstützen.
Damit du nach dem Abschluss erfolgreich in deinem neuen Beruf bist, ist es jedoch wichtig, dass du bestimmte Grundvoraussetzungen mitbringst. Zum einen solltest du gern mit Menschen zusammenarbeiten und ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten besitzen.
Schließlich musst du offen auf deine Klienten zugehen. Darüber hinaus musst du dich in die Schwierigkeiten, die andere Personen beim Lernen haben, hineinfühlen können. Aus diesem Grund ist eine große Empathiefähigkeit ebenso unerlässlich.
Obwohl bei einer guten Weiterbildung viel mit Fallbeispielen gearbeitet wird, gehört ebenso eine Menge Theorie zum Lehrplan. Daher solltest du genügend Interesse für das Verstehen von Lernprozessen und -theorien haben.
Ergänzt werden die Schulungen in der Regel mit Einblicken in die Entwicklungspsychologie im Kindes- und Jugendalter sowie einem Überblick über die Faktoren, die zu Lernschwierigkeiten führen können.
Bringst du diese Interessen und Eigenschaften mit, hast du gute Voraussetzungen, die Weiterbildung erfolgreich abzuschließen und in deinem neuen Traumjob aufzugehen.
Rahmen und Inhalte der Weiterbildung zum Lerncoach
Wenn du nach einer Lerncoach Ausbildung suchst, wirst du schnell feststellen, dass der Lehrgang von verschiedenen Institutionen angeboten wird. Bevor du dich für einen Anbieter entscheidest, solltest du die Inhalte, Dauer und natürlich auch die Kosten gut miteinander vergleichen. Denn diese unterscheiden sich mitunter stark.
Die Weiterbildung kann sowohl in Präsenz als auch als an einer Fernakademie absolviert werden. Präsenzlehrgänge können mitunter schon nach wenigen Tagen abgeschlossen sein. Bei solchen Angeboten ist jedoch Vorsicht geboten!
Wenn du wirklich umfassendes Wissen erwerben und praktische Übungen durchführen willst, solltest du 12 bis 24 Monate für die Weiterbildung einplanen. Wie lang du für die Lerncoaching Ausbildung benötigst, ist zudem abhängig davon, ob du diese in Voll- oder Teilzeit durchlaufen möchtest.
Eine gute Weiterbildung ist folgendermaßen aufgebaut:
- Basis: Zunächst bekommst du die Grundlagen des Lehrens und Lernens vermittelt. Hierzu zählt neben psychologischen und medizinischen Aspekten auch ein Überblick über Lernmethoden und -prozesse.
- Lernauffälligkeiten: Aufbauend auf dem Grundlagenwissen können anhand von Beispielen Lernbesonderheiten analysiert werden. Dabei erfährst du etwa, wie du ein hochbegabtes Kind erkennst und wie sich eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bemerkbar machen kann. Dies zu erkennen ist wichtig, da du auf jedes Kind individuell eingehen musst und unter Umständen auch die Eltern beraten musst, wie sie ihren Nachwuchs unterstützen können.
- Vermittlung von Analyse- und Methodenkenntnissen: Im nächsten Schritt geht es um die konkrete Tätigkeit. Du lernst, wie du die Stärken und Schwächen von deinen Klienten analysierst. Zudem eignest du dir wertvolle Methoden zur Unterstützung beim Lernen an. Einen wichtigen Stellenwert sollten während der Weiterbildung auch das Lösen von Lernblockaden, Schritte zur Bewältigung von Konzentrationsproblemen sowie Wege zur Optimierung von Zeitmanagement einnehmen.
Suchst du nach einer Weiterbildung, solltest du sichergehen, dass dir all diese Kenntnisse in ausreichendem Umfang vermittelt werden.
Einsatzmöglichkeiten nach der Ausbildung
Nach deiner Lerncoach Ausbildung hast du, wie bei vielen anderen pädagogischen Berufen, die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen oder dir eine Festanstellung zu suchen.
Beides bringt Vor- und Nachteile mit sich:
- Freiberuflichkeit: Das Beste an einer Selbstständigkeit ist, dass du deine Aufträge und Arbeitszeiten frei nach deinem Geschmack wählen kannst. Allerdings kommen hierbei auch eine Menge Kosten auf dich zu, zum Beispiel musst du deine Sozialversicherungen komplett selbst bezahlen. Hast du gerade eine Auftragsflaute, laufen deine Kosten dennoch weiter. Darum ist das Knüpfen von Kontakten gerade am Anfang eine deiner Hauptaufgaben, für die du jedoch noch nicht bezahlt wirst.
- Festanstellung: Als Arbeitnehmer einer Firma hast du jeden Monat dein Gehalt auf dem Konto. Dafür kannst du dir deine Klienten und womöglich auch deine Vorgehensweise bei der Beratung nicht frei aussuchen. Es ist daher wichtig, dass du dir einen Arbeitgeber suchst, der zu deiner Persönlichkeit passt.
Egal, ob als Selbstständiger oder Angestellter: Das häufigste Einsatzmöglichkeiten von Lerncoaches sind Bildungsinstitutionen und soziale Einrichtungen. Dort hilfst du Kindern und Jugendlichen mit Lernproblemen, diese in den Griff zu bekommen und ihre Leistung in der Schule zu steigern.
Oftmals kommen die Kinder aus sozial schwachen Familien, in denen sie beim Lernen keine oder nur wenig Unterstützung durch ihre Eltern erfahren. Indem du ihnen neue Perspektiven aufzeigst, kannst du das Selbstbewusstsein der Kinder stärken.
Hast du bereits eine Weiterbildung zum Erzieher absolviert, kannst du auch als unterstützende Kraft in einer Kindertagesstätte oder in einer heilpädagogischen Kindergruppe eingesetzt werden. Wenn bereits die Kleinsten merken, dass lernen Spaß macht, bekommen sie eine positive Einstellung zum Thema Bildung und sind später womöglich auch in der Schule motivierter.
Weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben in der Erwachsenenbildung. Du kannst Studierenden helfen, den Lernstress an der Universität besser zu bewältigen oder Auszubildenden ihre Prüfungsangst nehmen.
Lerncoach: Gehalt und Berufsaussichten
Spaß am Job ist wichtig, aber natürlich möchtest du von deinem Verdienst auch leben können. Mit welchem Gehalt du nach der Weiterbildung rechnen kannst, ist unterschiedlich. Eine Rolle spielt hierbei, ob du bereits eine andere pädagogische Ausbildung absolviert hast.
Je besser du qualifiziert bist und je mehr Berufserfahrung du hast, desto mehr verdienst du meist auch. Das Durchschnittseinkommen bei einer Anstellung liegt bei etwa 2400 Euro je Monat.
Bist du selbstständig, kannst du mit einem Stundensatz zwischen 30 und 60 Euro rechnen. Hinzu kommen unbezahlte Zeit für die Vorbereitung deiner Beratungen sowie für Buchhaltung und Akquise.
Ratsam ist es daher, dass du dir zunächst nebenberuflich einen Kundenstamm aufbaust und erst dann in die Selbstständigkeit startest, wenn du ausreichend Kontakte gesammelt hast und deine Auftragslage gut ist.
Ob du dauerhaft in deinem neuen Job erfolgreich bist, hängt zudem von deiner Kompetenz ab. Es gibt immer wieder schwarze Schafe unter den Institutionen, die eine Ausbildung in möglichst kurzer Zeit versprechen.
Das klingt zwar verlockend, doch meist lernst du in diesem Fall nicht genug, um den Beruf später wirklich ausüben zu können. Zudem ist der Beruf des Lerncoach keine geschützte Berufsbezeichnung.
Umso wichtiger ist es, dass du vor der Entscheidung, an welcher Institution du eine Weiterbildung absolvierst, im Internet Informationen über deren Ruf und die Erfahrungen ehemaliger Teilnehmer einholst. Höre hier auch auf dein Gefühl! Erscheint dir eine Weiterbildung unseriös, dann suche nach einem anderen Anbieter.
Schulreformen, Leistungsdruck und andere Faktoren tragen dazu bei, dass eine spezifische Förderung bei Lernproblemen immer wichtiger wird. Darum werden Lerncoaches, die Kindern jeden Alters unterstützend beiseite stehen, für unsere Gesellschaft immer wichtiger.
Mit der entsprechenden Qualifikation und Motivation kannst du dich von anderen Konkurrenten abheben, deinen Traumjob finden und einer Menge Kindern in eine erfolgreiche berufliche Zukunft helfen.