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Mobbing Beratung für Kinder: Wo findest du Hilfe?

Beratung und Hilfe für Mobbingopfer
Verfasst von Daniel Duddek

Drohungen, Schläge, Beschimpfungen, Rufmord – Schikanen können viele Gesichter haben und den betroffenen Kindern und Jugendlichen das Leben schwer machen. Darum ist es wichtig, sich Hilfe zu suchen. Eltern, Lehrer, Erzieher und andere Fachkräfte mit einer pädagogischen Ausbildung nehmen hierbei eine wichtige Rolle ein.

Darüber hinaus können Coaches in die Mobbing Beratung eingebunden werden. Ein Kinder- und Jugendcoach kann euch unterstützen, um das Selbstbewusstsein der betroffenen Kinder wieder zu stärken und aufzubauen.

 

Im Zuge eines systemischen Trainings mit einem Kinder- und Jugendcoach kann der Betroffene die Situation in Ruhe aufarbeiten. Dabei betrachtet der Coach auch, wie es zu den Schikanen kommen konnte.

Im Idealfall nehmen hierfür die Täter ebenfalls an einigen Sitzungen teil, um ihre Sichtweise darstellen zu können.

Er analysiert, wie die Mobbing Situationen zustande gekommen sind. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass das betroffene Kind Schuld daran trägt, dass es als Mobbingopfer ausgewählt wurde. Vielmehr soll es ihm helfen, die Hintergründe zu verstehen. 

Wenn es die Gründe für die Schikanen kennt, kann ein Kind das Geschehene womöglich leichter verarbeiten. Erfährt es zum Beispiel, dass die Mobber ihn lediglich aus Langeweile gequält haben, hört es womöglich eher damit auf, die eigene Persönlichkeit infrage zu stellen.

Des weiteren liegen einer Mobbingsituation in der Regel sehr komplexe Wechselwirkungen zugrunde. Ein Berater kann helfen, diese aufzuzeigen und für die Konfliktlösung einzusetzen. 

Darüber hinaus ist es die Aufgabe eines Mobbingberaters, das persönliche und schulische Umfeld des betroffenen Kindes aufzuarbeiten. Mobbing in der Schule kommt besonders häufig vor.

Vermittelte Strategien gegen Mobbing sehen in diesem Fall anders aus als in einem Umfeld, in dem die pädagogischen Mitarbeiter Schikanen sofort unterbinden.

Kind leidet unter Ausgrenzung

Eine Mobbing Beratung aufsuchen

Wenn dein Kind bereits Unterstützung durch seine Lehrer oder andere Personen erhält, fragst du dich vielleicht, ob ein zusätzlicher Experte wirklich nötig ist. Hierbei solltest du bedenken, dass es in den meisten Fällen einige Zeit dauert, bis die Quälereien durch andere Kinder aus der Welt geschafft sind.

Außerdem kannst du nicht sehen, was wirklich in der Seele deines Sprösslings vor sich geht. Daher ist das Aufsuchen eines Beraters grundsätzlich sinnvoll.

Auch bei der Frage, ob es sich bei den Taten um klassisches Mobbing handelt, kann dir ein Experte weiterhelfen. Wurden deinem Kind bereits körperliche Gewalt angetan, hilft ein gut ausgebildeter Mobbingberater bei der Frage, ab wann die Polizei eingeschaltet werden sollte und welche rechtlichen Schritte gegen die Täter möglich sind. 

Ein weiterer Vorteil einer Mobbing Beratung ist, dass du und dein Kind eine weitere Person haben, die Unterstützung im Kampf gegen die Täter bietet.

Der Berater oder die Beraterin wird dir mitteilen, worauf du bei Maßnahmen gegen Mobbing achten darfst und dass es beispielsweise wichtig ist, ein Tagebuch zu führen. In diesem Buch könnt ihr zusammen alle Vorkommnisse dokumentieren. 

Bei der Suche nach einem professionellen Coach kannst du die Schule deines Kindes um Hilfe bitten. Diese hat manchmal bereits Kontakt zu Sozialarbeitern oder anderen Beratern.

Darüber hinaus stellen die meisten Städte spezielle Kontaktstellen oder Telefonhotlines zur Verfügung, an die du dich zur Vermittlung wenden kannst. Ergänzend kann die Suche im Internet helfen, einen geeigneten Mobbingberater zu finden.

Der erste Termin stellt dann ein Kennenlernen dar. Nur, wenn der Coach deinem Kind sympathisch ist und es ihm vertraut, wird das Coaching erfolgreich sein.

Schließlich wird es ihm sehr private und schmerzhafte Dinge erzählen müssen, damit ein Erfolg herbeigeführt werden kann.

Mobbing-Resilienztrainer als Karrierechance

Das Vorgehen bei der Beratung

Es ist egal, ob Mobbing in der Grundschule oder auf einer weiterführenden Schule auftritt. Wenn ein Kind unter der Situation leidet, kann ihm eine Mobbingberatung helfen.

Bei dieser kann dein Nachwuchs nicht nur seine Geschichte aufarbeiten, sondern zugleich Lösungsansätze aufarbeiten. Vor allem, wenn durch die Schikanen Ängste bei Kindern auftreten, ist eine psychologische Betreuung von großer Bedeutung.

Zusammen mit dem Berater, der eine Weiterbildung im sozialen Bereich abgeschlossen hat, kann dein Kind die Umstände, durch die Mobbing entsteht, verstehen lernen und persönliche Bewältigungsstrategien entwickeln.

Das Vorgehen umfasst dabei in der Regel folgende Schritte:

  1. Erfassen der Situation: Damit deinem Kind geholfen werden kann, kann es gemeinsam mit dem Coach den Zeitraum vom ersten Auftreten der Schikanen bis zum aktuellen Stand analysieren. Zuweilen kann es zudem relevant sein, die früheren Lebensjahre einer Betrachtung zu unterziehen, um zu eruieren, ob ein Kind womöglich schon früher Schikanen ausgesetzt war. Je mehr dein Nachwuchs erzählt, desto besser kann sich der Beratende ein Bild von den Umständen machen.
  2. Psychische Stärkung: Im nächsten Schritt geht es darum, deinem Kind deutlich zu machen, dass es Unterstützung erhält und gemeinsam darauf hingearbeitet wird. Das Ziel ist es, wieder ohne Angst seinem Alltag nachgehen zu können. Gleichzeitig sollte darauf hingearbeitet werden, deinem Kind zu neuem Selbstbewusstsein zu helfen.
  3. Lösungsmöglichkeiten erarbeiten: Eine wesentliche Aufgabe des Mobbingberaters ist es, deinem Kind verschiedene Varianten aufzuzeigen, wie gegen die Mobber vorgegangen werden kann. Hierfür arbeiten Coaches häufig mit diversen Fallbeispielen. Anschließend erarbeitet ihr einen Plan mit konkreten Handlungsschritten.

Der Leidensweg kann von deinem Kind manchmal besser aufgearbeitet werden, wenn mit den Tätern gesprochen wird. Diese können im Rahmen des Coachings zu einem Gespräch eingeladen werden.

Auf diese Weise erfahren sie, wie es dem Betroffenen in seiner Situation geht. Andersherum erfährt das betroffene Kind mehr über die Hintergründe der Mobber.

Grenzen der Mobbing Beratung

Durch die systematische Herangehensweise kann eine individuelle Beratung ebenso erfolgreich sein wie eine Therapie. Gleichzeitig sind ihr allerdings auch Grenzen gesetzt. 

Ob es sinnvoll ist, die Täter zum Coaching hinzuzuziehen, muss individuell abgewogen werden. Manchmal sind die Mobber nicht zu einem Gespräch bereit.

In anderen Fällen zeigen sie zwar zunächst Reue, ändern dann jedoch nichts an ihrem Verhalten. Des weiteren kann es hilfreich sein, weitere beratende Stellen aufzusuchen.

Eine Selbsthilfegruppe bietet die Möglichkeit, sich mit anderen betroffenen Personen auszutauschen. Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, kann andere Sichtweisen vermitteln und neue Kraft geben.

Hat dein Kind starke psychische Probleme, sollte stets zusätzlich eine psychologische Behandlung in Anspruch genommen, beziehungsweise ein Arzt hinzugezogen werden.

Werden psychologische Störungen nicht professionell behandelt, kann es passieren, dass Kinder noch im Erwachsenenalter unter sozialen Ängsten leidet. Hinzu kommen meist körperliche Beschwerden wie ständige Bauch- und Kopfschmerzen oder Übelkeit.

Mobbing Beratung und Hilfe 

Trotz eines Coachs oder anderer Fachkräfte, die pädagogische Berufe erlernt haben, darfst du dein Kind weiterhin mit aller Kraft unterstützen. Vor allem dein Zuspruch ist für es jetzt besonders wichtig. Außerdem kannst du deinen Schatz regelmäßig fragen, wie du ihm helfen kannst.

Vielleicht möchte es sich gern alles von der Seele reden, sich bei einem Ausflug mit dir ablenken oder braucht deinen Beistand bei einem therapeutischen Gespräch – dein Nachwuchs weiß am besten, was er gerade braucht.

Vergiss zudem nicht, dass eine Mobbing Beratung nicht immer zum Erfolg führt. In manchen Fällen ist ein Schulwechsel unvermeidlich, damit Kinder wieder zur Ruhe kommen können.

Dies ist jedoch nicht immer einfach und mit diversen Hürden verbunden. Über einen Coach erhältst du Tipps, wie du hierbei am besten vorgehen kannst.

Vergiss nicht: Mobbing ist ein komplexes Thema, von dem viele Eltern zunächst überfordert sind. Die besten Mittel, deinem Kind möglichst schnell zu helfen, sind Verständnis, Zuspruch sowie das schnelle Suchen professioneller Hilfe bei Mobbing.

Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.