Ausgrenzung in der Schule – 3 Tipps, wie du deinem Kind helfen kannst
Ausgrenzung in der Schule ist ein weitverbreitetes Problem. Die Betroffenen fühlen sich häufig alleingelassen und verletzt. Umso wichtiger ist es, dass du als Mutter für deinen Nachwuchs da bist. Mit deiner Unterstützung kann er den Mut aufbringen, sich nicht von den Mitschülern unterkriegen zu lassen. Eine Ignoranz des Verhaltens der Gleichaltrigen wird nicht zu einer Integration deines Kindes führen.
Beachten solltest du, dass die Grenzen zwischen Ausschluss und Mobbing verschwimmen. Ein Außenseiter wird schnell zum Zielobjekt für Mobber, da er keine Verbündeten mehr hat. Dein Nachwuchs sollte daher versuchen, möglichst zeitnah wieder Anschluss in der Klasse zu finden.
Manche Kinder sehen in der Rolle des Außenseiters jedoch auch kein Problem. Ist das familiäre Umfeld stabil und bestehen außerhalb des Schullebens gute Freundschaften? Dann prallen die Ausgrenzungen in der Schule an selbstbewussten Kindern meistens ab.
Kommt dein Kind mit seiner Rolle klar, musst du nicht zwangsläufig etwas unternehmen. Behalte jedoch im Blick, wie es ihm geht und ob eventuell weitere Anfeindungen auftreten. In diesem Fall solltest du schnell etwas dagegen tun.
Für Eltern ist es oftmals nicht nachvollziehbar, warum der eigene Nachwuchs so unbeliebt bei den Klassenkameraden ist. Darum verraten wir dir in diesem Artikel die häufigsten Gründe für eine Ausgrenzungen bei Mädchen und Jungen.
Anschließend wird beleuchtet, wie sich diese Situation auf die Psyche deines Sprösslings auswirkt und wie du deinem Kind helfen kannst. Abschließend haben wir drei Tipps zusammengestellt, wie dein Nachwuchs auf die Ausgrenzung reagieren sollte.
Gründe für Ausgrenzung in der Schule
Lehnen andere Heranwachsende deinen Nachwuchs ab, stellst du dir vermutlich die Frage nach dem Warum. Eine Antwort hierauf ist nicht immer zu finden.
Manchmal reicht ein falsches Hobby, was als uncool gilt und schon wird das Kind ausgeschlossen. Generell lässt sich feststellen, dass sich die Gründe für eine Ausgrenzung und Mobbing stark ähneln.
Häufig als Anlass genommen werden etwa folgende Ursachen:
- Andersartigkeit: Eine Person, die etwa eine andere Hautfarbe hat oder immer bunte Kleidung trägt, fällt auf. Finden sich innerhalb einer Schulklasse verschiedene Gruppen zusammen, passt dieser Heranwachsende nicht hinein. Obwohl Äußerlichkeiten nichts über den Charakter aussagen, wird das anders aussehende Kind ausgegrenzt.
- Schüchternheit: Schüchterne Kinder warten vorerst ab und beobachten, bevor sie auf Gleichaltrige zugehen. In dieser Zeit haben sich extrovertierte Heranwachsende bereits zu Gruppen zusammengefunden. Das macht es für eine introvertierte Person noch schwerer, Freundschaften zu knüpfen. Ist dein Nachwuchs eher zurückhaltend, sollte er sich dennoch überwinden, auf andere Kinder zuzugehen. Vielleicht entdeckt es noch einen anderen Heranwachsenden, der keinen Anschluss findet. Dieser muss nicht aus der gleichen Klasse sein.
- Neid: Ist dein Kind ein Mathegenie? Hat es ein Schachturnier gewonnen? Oder setzt es sich engagiert für den Umweltschutz ein? Anstatt solche außergewöhnlich guten Leistungen anzuerkennen, verhöhnen Heranwachsende diese Leistungen oftmals zu Unrecht. Dahinter verbirgt sich in den meisten Fällen allerdings einfach nur Neid.
In der Regel trägt ein Kind also selbst keine Schuld daran, dass es von den Mitschülern ausgegrenzt wird. Dies muss jedoch nicht immer so sein.
Verhält sich dein Nachwuchs beispielsweise unzuverlässig oder beleidigt andere Heranwachsende, können diese ihn wegen seines unsozialen Verhaltens ausgrenzen. Ist dies bei deinem Sprössling der Fall, solltest du mit ihm an seiner Persönlichkeit arbeiten.
Ist dein Kind jedoch ungerechtfertigt Opfer von Mobbing, solltest du es in seiner Persönlichkeit stärken. Du kannst zum Beispiel gemeinsam mit einem Kinder- und Jugendcoach die Resilienz bei Kindern fördern.
Dein Kind lernt bestimmte Methoden, mit denen es den Umgang und die Ursachen der Mobbingattacken versteht. Innerlich ist es gestärkt und kann in diesen Stresssituationen resilient bleiben.
Mein Kind wird ausgegrenzt: Auswirkungen auf die Psyche
Viele erfolgreiche Personen waren während ihrer Schulzeit Außenseiter. Sie waren Mobbing in der Schule ausgesetzt, weil sie zum Beispiel besonders intelligent waren oder durch ihren Kleidungsstil aufgefallen sind.
Auch das falsche Hobby oder ein ungewöhnlicher Musikgeschmack können dazu führen, dass ein Heranwachsender ausgegrenzt wird. Du als Mutter kannst stolz darauf sein, dass dein Sprössling nicht in der Menge mitschwimmt, sondern seinen eigenen Weg geht!
Vermittle deinem Nachwuchs, dass er selbst über sein Leben bestimmt. Andere Personen haben nicht das Recht, über sein Leben zu urteilen. Mag dein Sohn pinkfarbene Kleidung, darf er diese tragen. Möchte deine Tochter einen Handwerksberuf ergreifen, soll sie dies tun. Kinder sollten das Gefühl haben, alles erreichen zu können.
Würde niemand etwas Neues wagen, hätte sich unsere Gesellschaft nicht weiterentwickelt. Nur weil es Menschen gibt, die sich trauen, anders zu sein, gibt es in Deutschland beispielsweise die gleichgeschlechtliche Ehe.
Den gesellschaftlichen Druck auszuhalten, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Ausgegrenzte Heranwachsende können etwa in eine Depression verfallen und Selbstmordgedanken hegen.
Überdies kann sich eine soziale Phobie ausbilden, die bis in das Erwachsenenalter anhält. Betroffene meiden den Kontakt zu anderen Menschen. Schlafstörungen, Bauch- und Kopfschmerzen sowie Übelkeit sind weitere typische Symptome, die durch psychische Belastungen entstehen.
Hilfreich ist es, regelmäßige Gespräche mit deinem Nachwuchs zu führen. Je mehr er dir über seine Gefühlslage anvertraut, desto besser.
Die Erzählungen helfen dir ebenfalls dabei, rechtzeitig Mobbing zu erkennen. Denn je eher dagegen vorgegangen wird, desto erfolgreicher sind die Erfolgsaussichten.
Geraten Heranwachsende an ihre psychischen Grenzen, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: Rückzug oder Verteidigung. Verkriecht sich dein Sprössling nur noch oder fällt er plötzlich durch aggressive Handlungen auf, solltest du mit ihm einen Psychologen aufsuchen.
Dieser unterstützt ihm dabei, die Geschehnisse und seine Gefühle zu verarbeiten. Zudem kann er gemeinsam mit deinem Nachwuchs Strategien gegen Mobbing erarbeiten.
Wie helfe ich meinem Kind bei Ausgrenzung in der Schule?
In diesem Abschnitt kommen wir zur wichtigsten Frage in diesem Artikel: Was kannst du gegen Ausgrenzung tun? Denn je besser du deinen Nachwuchs unterstützt, desto besser kommt dieser mit der Situation klar.
Auf Alleingänge solltest du jedoch verzichten. Möchtest du beispielsweise mit einem Lehrer reden, besprich diese Entscheidung zuvor mit deinem Kind.
Berichtet dir dein Nachwuchs von einem Ausschluss, bewahre zunächst Ruhe. Mache deinen Sprössling nicht unnötig nervös, sondern lasse dir alles genau erzählen. Stelle Nachfragen möglichst neutral und stelle niemals die Gefühle deines Kindes infrage!
Sätze wie „Ist das denn wirklich so schlimm?“ erniedrigen deinen Nachwuchs.
Zeige stattdessen Verständnis: „Ich verstehe, dass dich das stört. Wie oft kommt es denn vor, dass du im Klassenzimmer allein dasitzt?“ Bist du einfühlsam, öffnet sich dein Nachwuchs dir gegenüber.
Kommt der Ausschluss nur gelegentlich vor, musst du nicht sofort weitere Schritte einleiten. Überlege stattdessen gemeinsam mit deinem Schatz, wie er sich interessant machen oder ein Gespräch beginnen könnte.
Hat dein Nachwuchs hingegen gar keine Freunde mehr in der Klasse, ist schnelles Handeln gefragt. Wendet euch gemeinsam an den Vertrauenslehrer oder eine psychologische Beratungsstelle. Dort findet dein Kind auch Hilfe bei Mobbing.
Bleibt es nicht bei der körperlichen Ausgrenzung, sondern wurden bereits körperliche Taten gegen deinen Sprössling verübt, ist zudem der Klassenlehrer einzuschalten.
Berichte ihm möglichst genau von der Situation und fordere schnelles Handeln: „Mein Kind wird von anderen Kindern geschlagen. Das muss umgehend aufhören. Welche Lösungen schlagen Sie vor?“
Lass dich nicht einfach abspeisen. Helfen dir die Lehrer nicht weiter, sind die nächsten Ansprechpersonen der Schulleiter und das Schulamt.
Vergiss bei dem Stress nicht, deinem Kind deine Liebe zu zeigen. Von dieser benötigt es gerade jetzt besonders viel! Kuschelt gemeinsam und unternehmt etwas Schönes, um euch abzulenken.
Hat dein Nachwuchs außerhalb der Bildungseinrichtung Freunde, sollte er diese besonders häufig treffen.
3 Tipps, wie sich dein Kind richtig verhält
Du als Mutter bist deinem Nachwuchs eine große Stütze. Allerdings kannst du ihn nicht vor allen schlechten Erfahrungen beschützen. Auch eine Begleitung in die Bildungseinrichtung ist nicht möglich.
Darum solltest du deinem Kind Mut machen, weiterhin am Unterricht teilzunehmen. Es kann verschiedene Tricks anwenden, um den Schulalltag bestmöglich zu bewältigen.
Hier zugehören unter anderem:
- Selbstbewusstsein stärken: Die Basis, um über den Dingen zu stehen, ist ein gesundes Selbstvertrauen. Je selbstbewusster dein Kind ist, desto mehr prallen die Gemeinheiten anderer Heranwachsender an ihm ab. Dein Erziehungsstil trägt dazu bei, wie selbstsicher dein Nachwuchs ist. Ergänzend dazu kann dein Sprössling in einem entsprechenden Kurs sein Selbstbewusstsein stärken. Dies ist zugleich eine der erfolgreichen Maßnahmen gegen Mobbing.
- Nicht unterkriegen lassen: Es ist eine schwierige Situation, allein dazustehen. Das gilt insbesondere für Heranwachsende. Diese benötigen soziale Kontakte zu Gleichaltrigen für ihre Entwicklung. Doch auch als Einzelkämpfer kann dein Kind eine Menge erreichen. Der falsche Weg ist es, sich zu verstecken. Stattdessen sollte dein Sprössling in die Offensive gehen und zeigen, dass er da ist. Er kann etwa ein Zeichen setzen, indem er sich um Unterricht meldet.
- Vertrauenspersonen einbeziehen: Viele Schüler scheuen sich davor, den Lehrern von ihren Problemen zu erzählen. Sie haben Angst, als „Petze“ dazustehen und noch mehr Leid ertragen zu müssen. Doch ein Schweigen deines Kindes kann von Lehrkräften auch schnell missinterpretiert werden. Wissen diese jedoch, in welcher Situation es sich befindet, können sie es unterstützen. Verharmlost ein Lehrer das Problem, sollte sich dein Nachwuchs an einen Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen wenden.
Ausgrenzung in der Schule kann der erste Schritt von Mobbing sein. Achte aus diesem Grund darauf, ob dein Nachwuchs von weiteren Schikanen berichtet oder sich plötzlich anders verhält.
Handelt es sich tatsächlich um Mobbing in der Schule, kannst du rechtliche Schritte dagegen einleiten.