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Die 5 besten Maßnahmen gegen Mobbing

Massnahmen gegen Mobbing
Autor - Daniel Duddek
Verfasst von Daniel Duddek - Cheftrainer

Von anderen Kindern ausgestoßen und seelisch oder physisch verletzt zu werden, ist eines der schlimmsten Dinge, die einem Kind passieren können. Vor allem die psychischen Schäden machen sich meist sogar noch im Erwachsenenalter bemerkbar.

Darum ist es wichtig, dass bei Mobbing in der Schule so schnell wie möglich reagiert wird. Durch Abwarten wird die Situation für die Betroffenen nicht besser, sondern meist immer schlimmer. Wer etwas verändern will, muss aktiv mit verschiedenen Maßnahmen gegen Mobbing vorgehen.

Am effektivsten sind Strategien gegen Mobbing, wenn diese auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Zum einen sollte es gelingen, das Selbstbewusstsein der betroffenen Kinder zu stärken, sodass diese sich trauen, gegen die Mobber vorzugehen.

Zum anderen muss sich das Umfeld sensibilisieren, damit es verbale und körperliche Angriffe nicht als trivial betrachtet, sondern ernst nimmt. Hierzu gehören neben den Eltern auch die Lehrer, Erzieher, sowie weiteres Personal mit einer pädagogischen Ausbildung

Hilfreich kann es zudem sein, eine Mobbing Beratung aufzusuchen. Im Rahmen dieser kann bei einem systemischen Training die Situation des betroffenen Kindes genauer betrachtet werden. Hierzu gehört auch, zu betrachten, wie es zu den Schikanen kommen konnte.

Auf diese Weise gelingt es Kindern meist besser, die Geschehnisse zu verarbeiten. Zudem kann das private und schulische Umfeld analysiert werden, um weiteren Mobbingattacken vorzubeugen. 

Nicht zuletzt kann eine Beratungsstelle auch weitere Unterstützungsmöglichkeiten bieten und zum Beispiel zwischen dir den Lehrern vermitteln, falls diese die Lage deines Kindes nicht ernst genug nehmen.

Bevor du etwas in die Wege leitest, ist es von essentieller Bedeutung, dass du dich beraten lässt – zum Beispiel von einem Pädagogen, einem Psychologen oder einem Kinder- und Jugendcoach.

Denn nicht jedes Vorgehen gegen das intrigante Verhalten ist erfolgsversprechend. Im Gegenteil: Die falschen Handlungen können die Umstände für das betroffene Kind auch weiter verschlimmern.

Kinder spielen zusammen

 

Was kann man gegen Mobbing tun: Maßnahmen

Da Mobbingopfer in der Regel zufällig und nach keinem speziellen Prinzip ausgewählt werden, kann es prinzipiell jeden treffen. Dennoch können bestimmte Strategien dabei helfen, die Angriffe von anderen Kindern richtig einzuschätzen und weiteren Schikanen bereits frühzeitig entgegenzuwirken.

Werden die ersten Niedertrachten gleich im Keim erstickt, fällt es den Angreifern schwer, sich weiter auf das mögliche Opfer einzuschießen. Sie werden dann zunächst versuchen, ein anderes Kind anzugreifen. Es gilt, diese Mobbingversuche sofort zu unterbinden 

Findet sich kein Opfer, suchen sich die potentiellen Täter nach einiger Zeit eine andere Beschäftigung. Dennoch solltest du sie weiterhin im Auge behalten, da nicht ausgeschlossen ist, dass sie wieder versuchen, ein anderes Kind zu schikanieren.

Mit Aufmerksamkeit kannst du vermeiden, dass Mobbing in der Grundschule oder an einer weiterführenden Schule stattfindet.

Darüber hinaus helfen die folgenden Tipps dabei, der Entstehung von verbalen und körperlichen Angriffen vorzubeugen:

  1. Thema ansprechen: Das Thema Mobbing sollte ganz selbstverständlich im Unterricht behandelt werden. Mithilfe von Rollenspielen können Kinder sich für erste Warnsignale sensibilisieren. Zudem gilt es, die möglichen Folgen der Schikanen aufzuzeigen, sowie gemeinsam Mittel und Wege zu erörtern, wie Kinder der Ausgrenzung einzelner Schüler entgegenwirken können.
  2. Bei Streitereien vermitteln: Aus kleinen Missverständnissen oder Uneinigkeiten können sich schnell große Probleme entwickeln, wenn wir sie nicht aus der Welt schaffen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch kleine Reibereien ernst zu nehmen und zwischen den beteiligten Kindern zu vermitteln.
  3. Selbstbewusstsein aufbauen: Allein gegen Mobber anzugehen, ist in vielen Fällen unmöglich. Und auch der Rat, die Schikanen zu ignorieren, bringt in den meisten Fällen nichts. Schweigen ist bei jeder Art von Angriff definitiv der falsche Weg. Darum sollte allen Kindern das mögliche Selbstbewusstsein vermittelt werden, das sie benötigen, um sich von den Tätern nicht einschüchtern zu lassen und sich nicht schämen, geeignete Personen um Hilfe zu bitten.
  4.  
Mobbing-Resilienztrainer als Karrierechance

Strategien bei bestehendem Mobbing

Erzählt dir dein Kind, dass es in der Schule schikaniert wird, solltest du das immer ernst nehmen und ihm ruhig zuhören. Anschließend kannst du ihm deine Unterstützung beim Kampf gegen die Angriffe zusagen. 

Es ist wichtig, dass ein betroffenes Kind weiß, dass es nicht allein ist!

Wenn du einem Betroffenen helfen möchtest, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Beispielsweise können dir Personen, die eine Weiterbildung im sozialen Bereich absolviert haben, wertvolle Tipps geben, welche Schritte du und dein Kind als Nächstes gehen können. 

Manche Kinder haben Angst, dass die Lehrer ihnen nicht helfen. Zudem fürchten viele Kinder die Reaktionen der Täter und glauben, dass sie noch mehr Angriffe erdulden müssen, wenn sie die Taten öffentlich machen. Leider ist diese Furcht nicht unbegründet.  

Es kommt immer wieder vor, dass das Schulpersonal Situationen verharmlost und falsche Wege wählt, die Schikanen zu thematisieren. Beispielsweise ist es nicht empfehlenswert, die Angriffe vor der gesamten Klasse zu diskutieren.

Ebenso wenig erfolgversprechend ist eine rein verbale Zurechtweisung der Täter in den Pausen, die keine weiteren Konsequenzen nach sich zieht. In diesem Fall gilt: Akzeptiere nicht, dass die Situation bleibt und dein Kind jeden Tag leidet. 

Bleib dran und kämpfe für das Recht deines Kindes! Nur auf diese Weise kann sich etwas am Schulalltag ändern.  

Wenn die Schule das Problem deines Kindes nicht ernst nimmt, dann wende dich ans Schulamt. Zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass in der Schule deines Kindes weitere Kinder Opfer von Mobbingattacken sind.

Vielleicht kannst du mehr über diese herausfinden und dich mit deren Eltern zusammenschließen. Gleichzeitig solltest du dich nicht allein auf das Schulpersonal verlassen, sondern parallel weitere Schritte gehen, um gegen die Täter vorzugehen.

5 effektive Maßnahmen gegen Mobbing

  1. Tagebuch führen: Um darzulegen, welche Gemeinheiten deinem Kind widerfahren, solltest du mit ihm zusammen ein Tagebuch anlegen. Darin solltest du gemeinsam mit dem Kind jedem Angriff notieren. Wann fand er statt? Von wem ging er aus? Was genau wurde dem Betroffenen angetan? Mithilfe dieser Notizen kannst du dann anderen Personen deutlich machen, was dein Kind durchstehen muss.
  2. Unterstützung suchen: Hilfe können du und dein Kind von verschiedenen Seiten erhalten. Ein erster Ansprechpunkt sollte das Schulpersonal sein. Oftmals gibt es auch einen speziellen Vertrauenslehrer, auf den du zugehen kannst. Gleichzeitig solltest du zusammen mit deinem Kind eine spezielle Beratungsstelle oder eine psychologische Beratung aufsuchen. Hat dein Kind starke körperliche Beschwerden, beispielsweise Schlaflosigkeit oder Übelkeit, kann der Kinder- oder Hausarzt pflanzliche Medikamente verschreiben.
  3. Das Gespräch suchen: Gemeinsam mit einer Beratungsstelle kannst du herausfinden, ob es Sinn hat, ein Gespräch mit den Mobbern zu suchen. Manche Schulen haben hierfür Kontakt zu Mediatoren. Dabei kommen sowohl der Gemobbte als auch die Täter zu Wort und können ihre jeweiligen Sichtweisen schildern. Das Ziel ist es dabei, ohne Verurteilungen und Beschimpfungen in einem ruhigen Ton miteinander zu sprechen und auf diese Weise Einsicht bei den Mobbern hervorzurufen.
  4. Austausch suchen: Darüber hinaus ist der Austausch mit anderen Betroffenen sinnvoll, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Hierfür ist eine Selbsthilfegruppe ratsam. Bei dieser können andere Mobbing Opfer ihre Geschichte erzählen und berichten, welche Methoden bei ihnen zu einer Verbesserung der Situation geführt haben.
  5. Schule wechseln: Mitunter kann es passieren, dass keine Strategie dazu führt, dass der Alltag für dein Kind wieder erträglich wird. In diesem Fall hilft meist nur noch ein Schulwechsel. Ein Gutachten von einem Arzt oder einem Psychotherapeuten kann helfen, dass dein Kind hierfür nicht bis zu Beginn des nächsten Schuljahres warten muss. 
Vater spricht mit Schule über Mobbing

Strategien bei Cybermobbing

Die Folgen der Schikanen können für die betroffenen Kinder weitreichend sein. Physische Verletzungen und seelische Störungen bis ins Erwachsenenalter hinein sind bei schlimmen Angriffen leider keine Seltenheit.

Zudem treten oft Ängste bei Kindern auf, sodass diese zum Beispiel nicht mehr zur Schule gehen wollen und sich immer mehr distanzieren. Zieht sich ein Kind immer weiter zurück, solltest du wachsam sein und versuchen, mehr über die Gründe herauszufinden.

Mobbingattacken treten heutzutage immer häufiger im Internet auf, da es dort einfach ist, andere Personen bloßzustellen und auf psychischer Ebene fertig zu machen. Für dein Kind bedeutet das, dass es selbst nach der Zeit in der Schule keine Ruhe vor den Angreifern hat.

Darüber hinaus erfahren schnell noch mehr Personen von den Schikanen und beteiligen sich womöglich daran. Das kann auch einen Neuanfang an einer anderen Schule erschweren.

Bekommst du mit, dass dein Kind im virtuellen Raum Mobbing erfährt, kannst du zunächst versuchen, dich an den Betreiber der Webseite zu wenden, auf dem die Angriffe stattfinden.

Dabei solltest du um eine Löschung der Inhalte bitten. Wird dieser Aufforderung nicht nachgekommen, kannst einen Anwalt zu Rate ziehen. Cybermobbing ist strafbar.

Schikanen im Internet kann allerdings auch ohne Angriffe in der realen Welt vonstattengehen. Dein Kind kann sich davor schützen, indem es sorgsam mit deinen Daten umgeht und das Hochladen von Fotos unterlässt oder diese nur für befreundete Personen freigibt.

Am besten klärst du deinen Sprössling bei einem ruhigen Gespräch über die Gefahren des World Wide Webs auf.

Mobbing-Resilienztrainer als Karrierechance

Fazit: Maßnahmen gegen Mobbing

Um Mobbing vorzubeugen beziehungsweise dagegen vorzugehen, sollten wir auf unterschiedlichen Ebenen ansetzten. Zum einen muss auf der persönlichen Ebene der Betroffenen und Täter angesetzt werden.

Dabei ist es wichtig, die Situation des Opfers zunächst genau zu analysieren, damit anschließend ein individueller Lösungsplan entwickelt werden kann. Denn nicht jede Strategie hilft in jeder Lage.

Darüber hinaus müssen die Mobber lernen, dass ihr Verhalten falsch ist und nicht ohne Konsequenzen bleibt.

Am besten lässt sich Mobbing bei einem guten Schüler-Lehrer-Verhältnis bekämpfen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Schulpersonal die Probleme ernst nimmt und bereit ist, aktiv dagegen vorzugehen.

Darum sollten Anti-Mobbing-Strategien ebenfalls auf Veränderungen auf der Klassen- und Schulebene abzielen. Ein gutes Mittel ist es hierbei, Verhaltensregeln aufzustellen, auf deren Einhaltung du konsequent achtest.

Nicht zuletzt sollten Lehrer regelmäßig an Fortbildungen oder Kompetenz-Trainings teilnehmen, um sich für das Thema weiter zu sensibilisieren. Projektwochen sind eine Möglichkeit, alle Schüler in die Prävention einzubeziehen. 

Der Kampf gegen die ständigen Schikanen kostet die Betroffenen viel Kraft. Aus eigener Kraft schafft es kaum ein Kind, die Maßnahmen gegen Mobbing effektiv und erfolgreich umzusetzen.

Ist ein Kind den Angriffen anderer Kinder ausgesetzt, ist daher der Rückhalt von Eltern und Lehrern besonders wichtig. Auf diese Weise kann der Betroffene neue Hoffnung schöpfen, bald endlich wieder in Ruhe die Schule besuchen zu können.

Auch wenn nicht von heute auf morgen wieder alles ist, wie früher.

Autor - Daniel Duddek
Über unseren Autor
Daniel ist der Entwickler des Stark auch ohne Muckis-Konzeptes. Nachdem er im Jahr 2004 eine Entscheidung gegen die schiefe Bahn und für ein starkes und integres Leben traf, widmete er sich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Mobbing. Das zu einer Zeit, in der fast niemand über das Thema sprach. Er ist Vater von zwei Kindern, Erzieher, ausgebildeter Trainer und Coach und hat sein eigenes System in den letzten 12 Jahren erst entwickelt, dann evaluiert und nun so rund geschliffen, dass es wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, um Kinder nachhaltig zu stärken.